Sochi 2014, oder die PutinSpiele

  • In London war das aber alles nicht so schlimm. England ist eine lupenreine Demokratie. Auch wenn mir dieses Land mit seiner Abhängigkeit von der Finanzindustrie noch suspekter ist als das russische Oligarchensystem (dieselben Oligarchen, die sich in London teilweise wohler fühlen als in Moskau...), aber das stört unsere Systempresse nicht. Mit England kann man immer noch gute Geschäfte machen, während der böse Putin den Ausverkauf russischer Konzerne an den Westen verhindert hat. So nicht!


    Und nun stell dir vor, irgend so ein Hirsel "versagt" und laesst dadurch die gesamte Vorhersage einbrechen. DAS ist ein Desaster !

    Ist das denn bisher passiert? Ich kann mich nicht daran erinnern, daß in den ersten zwei Wettkampftagen irgendein deutscher Goldfavorit versagt hätte. Dieses Theater ist für mich nicht zu rechtfertigen, außer durch völlige Konzeptlosigkeit der Moderation.


    Mich stört auch die Politisierung der Hintergrundberichte ... da vermute ich allerdings z. B. in der russischen Berichterstattung ein Pendant, so what? Klappern gehört zum Geschäft, oder nicht ... ??

    Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Russen genauso einen Mist über Deutschland verzapfen, wie wir über Russland. Die russische Propaganda ist hauptsächlich selbstbeschönigend. Das dürfte auch in der Sportberichterstattung nicht anders sein. Kann mir auch nur schwer vorstellen, daß es genug Sendezeit gäbe um alle russlandfeinlichen Länder (NATO-Mitglieder + x) zu diffamieren ^^


    Und selbst wenn die Russen das machen, wieso müssen wir es ihnen gleich tuen? Ich dachte wir seien was besseres. Wo bleibt da unsere moralische Überlegenheit?

  • Nachdem ich einige Zeitungsberichte gelesen hatte, worueber sich deutsche Spochtler, Funktionaere oder Medienvertreter ereifern, bekomme ich garantiert kein Heimweh mehr. Zickenkriege, Schuldzuweisungen und Streitereien, warum z.b. der Freund von Eisflitzerin Pechstein dabei sein durfte? Die zweitplatzierte Rodlern beschwert sich, dass die deutesch Gewinnerin immer bevorteilt wurde ! Und alles natuerlich waehrend der Spiele. Bloss nicht spaeter darueber diskutieren, man koennte sich womoeglich in Ruhe auf seine Wettkaempfe vorbereiten. Es ist einfach nur noch furchtbar peinlich !!!

    Diese "typisch" deutsche Art, sich, wenn keine Probleme vorhanden, schnell selbst welche zu machen, ist Programm. Nach dem Turnier kann analysiert werden, warum z.b. die gesamten Biathleten versagt haben.
    Sich waehrend der Olympiade laut darueber zu beschweren, zeugt von wenig Fingerspitzengefuehl.
    Aber was verlange ich da bloss ??

  • Ich bezweifle, dass Konkurrenzverhalten und Zickenkrieg etwas 'typisch' deutsches sind. Andernorts gips und gabs Vergleichbares und sogar schon Schlimmeres.


    Kritik an der privilegierten 'Betreuung' einer Sportlerin durch ihren Lover?
    Da sehe ich nach allem, was ich bisher der Presse entnehmen konnte, durchaus einige Berechtigung. Wieso wird der Mann auf Kosten der Allgemeinheit als 'persönlicher Betreuer' mitgeschleppt, wenn er weder Ausbildung noch Funktion fürs Team hat?
    Die anderen Freunde und Liebes-Schnuckels müssen -sofern sie überhaupt mitreisen- ihren Aufenthalt schließlich selber zahlen.
    Krasse Bevorzugung einzelner SportlerInnen ist sicher ganz prima für die Stimmung im Team und wirkt bekanntlich leistungssteigernd. ;)
    Was Wunder, dass da hingeschaut und verglichen wird? Und ob du bei NOK und IOC mit 'Fingerspitzengefühl' etwas erreichst, darf nach allen bisherigen Erfahrungen bezweifelt werden.



    Versagen? Solange der Medaillenspiegel stimmt -und da steht Deutschland derzeit auf Platz 1- ist für die Meisten die olympische Welt doch in Ordnung.... :saint:

  • Nein, Zickenkriege sind nicht typisch deutsch, die gibt es in jedem Land. Davon spreche ich nicht.


    Der Zeitpunkt ist immer interessant. Die koennen sich ja vorher richtig fetzen, das foerdert sogar die Leistungssteigerung.

    Aber zu sagen, die wurde immer bevorzugt, nachdem sie "nur" zweite wurde, spreche vom Damenrodeln, ist etwas spaet. Warum sagt sie es nicht vorher ??


    Was die Betreuung des Lebensabschnittsgefaehrten bei Pechstein angeht, habe ich viel zu wenig Insiderwissen, um zu erkennen, warum man mit grosser Mehrheit sich dafuer entschieden hat, dass er dabei sein durfte. Ob es eine Art "Wiedergutmachung" sein sollte, nachdem Pechstein Jahre lang gesperrt war, obwohl ihr keine Schuld nachgewiesen wurde ?? Who knows it ??

    Es gibt Disziplinen, in den die Deutschen vor den olympischen Winterspielen dominierten. z.b.die Biathleten. Von denen siehste weder bei den Damen noch den Herren wat. Die einzigen, die ihrer Favoritenrolle gerecht wurden, waren die Rodler. Die haben wirklich ueberzeugt und alles abgeraemt, was es zu holen gab.

    Klar, es kann mal ein Sportler einen schlechten Tag erwischen. Aber gleich die gesamte Equipe der Biathleten an verschiedenen Tagen ?
    Das ist fuer mich geradezu ein Skandal in der Terminierung der Leistung.

    Ich spreche auch nicht davon, ob man beim NOK oder IOC etwas mit Fingerspitzengefuehl erreichen kann, sondern davon, dass man waehrend der Spiele nicht staendig oeffentlich die Sau durchs Dorf treibt. Koennen sie doch alle hinterher machen ??

  • von dem was ich gesehen hatte, hatte ich auch nur oberflächlich Ahnung. Mit einer fachlicheren Kommentierung hätte ich vielleicht die Thematik besser verstehen können, aber was erwartet man schon bei "Putins Spielen"

    ... hat Heinz die Präsentation(ZDF) der olympischen Eröffnungsfeier kritisiert.
    Die bunten Bilder bleiben wahrscheinlich in Erinnerung - meist Anspielungen auf die russische Märchenwelt oder der sehr farbenfrohen Folklore entliehen.

    Olympia 2014 - Sotschi ist eröffnet • NEWS.AT

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    Weniger vertraut -'Ballettomanen' mal ausgenommen- dürften vielen TV-Zuschauern die Ballettszenen gewesen sein. Die kennt in Russland aber wirklich jedes Kind - Tschaikowskys berühmte Ballette ' Der Nussknacker' und 'Schwanensee'.


    Klassisches Ballett hat in Russland nämlich einen völlig anderen Stellenwert als bei uns. Es führt dort kein Nischendasein, ist nicht reserviert für eine nostalgische Bildungselite, sondern nach wie vor als Ausdruck russischer Eleganz und Ausdruckskraft im ganzen Volk beliebt.


    Ballett-Tänzer zu werden ist nicht exotisch sondern genießt einen hohen Stellenwert, und die Ausbildungsplätze sind heiß begehrt. Nirgendwo sonst gibt es so viele heterosexuelle Tänzer wie in Russland, es ist eben kein 'Mädchenberuf'.
    Die Auslese (körperliche Voraussetzungen, Schönheit, Musikalität, Belastbarkeit) ist brutal, wer es ans Kirov/Mariinski-Theater in Sankt Petersburg oder ans Moskauer Bolschoi schafft, gehört zur Weltelite.


    Hier ortet man die 'Wiege' des klassischen Balletts mit Namen des Impresarios Sergei Djagilew oder Choreographen bzw. Ballettmeister wie Marius Petipa und Agrippina Waganowa.
    Dem ein oder anderen werden eher Tänzernamen etwas sagen, z. B. Vaslav Nijinsky, Anna Pawlowa , Galina Ulanowa , Rudolf Nurejew, Natalia Makarowa und Mikhail Baryshnikov.


    Wie auch immer - das klassische Ballett hat in der russischen Kultur seinen festen Platz und deshalb gebührte ihm -zur Musik des russischen Komponisten und 'Klassikers' Tschaikowsky- auch sein glanzvoller Auftritt bei der Eröffnungsfeier dieser Olympiade. :thumbup:


    Wer mehr erfahren möchte - der folgende Film gibt einen kleinen Einblick in die Arbeit der berühmten "Bolshoi Ballet Academy".

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