Christliche Radikale - gibt's nicht ??

  • Kinder prügeln, weil's in der Bibel steht.
    Kinder vom Schul-Unterricht fernhalten, weil Sexualkunde auf dem Stundenplan steht, wahlweise Sport in gemischt-geschlechtlichen Gruppen. (Entschuldigungen schreiben sich schnell.)
    Kinder nicht zum Arzt bringen, weil's Gottes Wille und Prüfung ist, wenn ein Mensch leidet oder stirbt.
    In Armut leben und die Kinder von all dem ausschließen, was zum unnützen Luxus erklärt wird (Konzertbesuche, Klassenfahrten, etc.).
    Dafür tägliches Beten und Gottes Stimme lauschen.
    Das alles geschieht also ganz freiwillig, ohne Zwang. 'Privater Unsinn'.


    Aha.

  • Martin Luther war radikal, weil er sich mit dem Bestehenden nicht abfinden konnte? Ok, kann man so sehen.

    Er war radikal, weil ihm letztendlich jedes Mittel recht war um seine Ziele zu erreichen. Er war glaube ich selber nie gewalttätig, aber er befand Gewalt als notwendiges Übel.


    Busch war radikal, weil er seine Kriege von einem "göttlichem" Willen ableitete? Für mich entzieht er sich da der eigenen Entscheidung.

    Ich will mich nicht darauf festlegen, ob Bush wirklich daran glaubte. Aber er benutzte Religion als Rechtfertigung für den Krieg, um die moralische Unterstützung radikaler Fundamentalisten in seinem eigenen Land zu gewinnen.


    Eben.
    Wäre ganz gut, wenn allmählich ein bisschen stärker ins Bewusstsein rückte und wahrgenommen würde, dass auch auf christlicher Seite religiöse Engstinigkeit und Fanatismus existieren, die letztlich politische Aktionen gegenüber Andersdenkenden (Andersgläubigen) bewirken.

    Das weiß ich schon lange. Das sollte einem auch grundsätzlich klar sein. Jede Religion hat ihre radikalen Flügel. Selbst im Buddhismus. In Myanmar zB kann man es erleben, daß Buddhisten Hetzjagd auf Moslems machen ^^


    Ich halte in der Moderne dennoch die Ideologie für das größere Übel als die Religion.

  • Nur wenn die Belange im eigenen Haus mit den Zuständen beim Nachbarn verglichen werden, dann ist der Hinweis auf die Verschiedenheit der Zustände legitim. Äpfel sind keine Birnen.

    Sorry, aber hier geht's nicht um Kompott.
    Wenn ich einen Thread zum Thema CHRISTLICHEN Radikalismus eröffne, und du erklärst ihn zur Privatsache und wetterst gleichzeitig gegen radikale Moslems, dann ist das mit Jemandem vergleichbar, der dafür kritisiert wird, dass es in seinem Haus schmuddelige Ecken gibt und der das ignoriert und dabei konsequent auf die Dreckecken beim Nachbarn verweist.


    Davon wird die eigene Bude nicht ansehnlicher. :thumbdown:


  • Hört sich komisch an, aber so ist es.
    Eltern entscheiden wie sie ihre Kinder erziehen.
    Und wenn sich Hinweise auf Prügel/Mißhandlungen oder Vernachlässigung ergeben, sollte Anzeige erstattet werden, wie auch bei jedem anderen.
    Mir persönlich passt das auch nicht. Das ist aber nicht der Maßstab.


  • Wenn ich einen Thread zum Thema CHRISTLICHEN Radikalismus eröffne, und du erklärst ihn zur Privatsache und wetterst gleichzeitig gegen radikale Moslems, dann ist das mit Jemandem vergleichbar, der dafür kritisiert wird, dass es in seinem Haus schmuddelige Ecken gibt und der das ignoriert und dabei konsequent auf die Dreckecken beim Nachbarn verweist.


    Nö, eben nicht. Und was du da sagst ist genau was ich meinte.


    Auf der einen Seite hast du radikale Christen, die eine verquere Weltsicht haben und ihre Kinder nicht zum Sexualkundeunterricht schicken wollen.
    Auf der anderen Seite hast du radikale Muslime, die Leute wegen Homosexualität aufhängen.


    Beides sind radikale Auslegungen der jeweiligen Religion aber bei weitem nicht das Gleiche oder auf einer Stufe stehend.



  • Wenn's so 'einfach' wäre ...
    Wie du vorher schon gesagt hast, vergleichst du Ungleiches.


    Vergleichen wir doch mal auf derselben Ebene:
    Christliche Kinder bestimmter Glaubensgemeinschaften werden vom Unterricht ferngehalten.
    'Privat'?
    Warum wird das kritisiert, wenn es Muslime tun?


    Nicht nur in Russland wird -staatlich sanktioniert- Hatz auf Homosexuelle gemacht, alles Christen.
    'Privatsache'?
    Wenn's Muslime tun, dann ...


    Och nö.

  • Vergleichen wir doch mal auf derselben Ebene:
    Christliche Kinder bestimmter Glaubensgemeinschaften werden vom Unterricht ferngehalten.
    'Privat'?
    Warum wird das kritisiert, wenn es Muslime tun?


    Das wird auch kritisiert wenn es andere tun. Es gibt eine Schulpflicht. Ich erinnere an die Kinder, die die Eltern komplett zu Hause unterrichten wollten. Das wurde nicht toleriert, zu Recht. Es kommt dir nur so vor. Vielleicht weil es erheblich mehr Fälle bei Muslimen gibt (Schwimmunterricht bei Mädchen zum Beispiel).


  • Dir wird's zu 'dumm'?:D Du brauchst mir nicht zu antworten.


    Reicht doch, wenn du dir selbst die Frage stellst, warum bei dem Einen als Privatsache gilt, was bei dem Anderen als Religions-immanente Grausamkeit bewertet wird -obwohl beide(!) Gruppierungen sich auf GOTTESWILLE, Elternrecht und im letzten Beispiel Widernatürlichkeit, die es auszumerzen gilt, berufen ...


    Feinbild?
    Einseitigkeit und 'Tunnelblick' reizen mich seit jeher zum Widerspruch, sogar bei mir selbst. ;)

  • Das wurde nicht toleriert, zu Recht. Es kommt dir nur so vor. Vielleicht weil es erheblich mehr Fälle bei Muslimen gibt (Schwimmunterricht bei Mädchen zum Beispiel).

    Mutige Vermutung, Tex.


    Ich geh davon aus, dass wir genaue Zahlen beide nicht kennen, wenn es die denn überhaupt gibt.


    Muslime, die aus Sicht ihrer fürsorglichen Eltern besser nicht zum Schwimmunterricht gehen sollten, waren bisher immer noch eine Schlagzeile wert, obwohl es da in den meisten Fällen längst Lösungen gibt, die beiden Seiten gerecht wird. Viele Muslime sind an Integration interessiert, möchten aber ernst genommen werden.


    Über fundamentale Christen, die ihre Mädels von Klassenfahrten fernhalten, hab ich in den Medien noch nichts gelesen. Trotzdem gibt es die, ich hab's hautnah miterlebt ... und war sehr betroffen über die Art der Argumentation und deren "Erfolg".


    Fundamentale Christen haben längst Privatschulen eröffnet, gut besucht und mit staatlichem Siegel versehen. In den Medien tauchen aber - seltsamerweise- nur die Schulen auf, die Muslime eröffnen. Die staatlichen Auflagen sind in beiden Fällen identisch ... nur die öffentliche Wahrnehumung hinkt hinterher.


    Ich möcht gerne wissen, wer uns zwingen will, gegen Moslems zu kämpfen. Ich fühl mich da missbraucht, instrumentalisiert :thumbdown:


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