... heißt die aktuelle Ausstellung von Rolf Sachs, Designer und ältester Sohn von Gunter Sachs, im Museum für angewandte Kunst in Köln (MAKK) anlässlich der imm (Internationale Möbelmesse).
Gefallen hat mir das Fernsehinterview mit Rolf Sachs, der in der Schweiz aufwuchs, aber seit Jahren in London lebt. Er empfindet seine deutschen Wurzeln, hat aber gleichzeitig eine gewisse Distanz. So ganz "typisch deutsch" ist er also nicht. Eher eine deutsche Variante ...
Dass viele "deutsche Tugenden" heute international nicht mehr negativ gesehen werden, erklärt er damit, dass die globalisierte Welt sie gleichsam "fordert".
Köln ist für Sachs nicht typisch deutsch, da überwiegt für ihn die Leichtigkeit.
Der KStA hat eine Befragung zum Thema veröffentlicht, die sicherlich
viel Wahres enthält ... und mich zum Schmunzeln gebracht hat. Hier einige Auszüge:
Um Mitternacht, auf der menschenleeren Straße, siehst du ein betrunkenen Mann brav vor dem roten Ampel warten, das ist ein Deutscher.
Ich gehe mit meinem Hund durch ein einsames Bachtal in der Eifel und plötzlich brüllt es von der anderen Uferseite: „Nehmen Sie gefälligst ihren Hund an die Leine!
Meine Freundin Renate lebte einige Zeit in Singapur. Mit Ihrer malaysischen Freundin kochte sie ein typisch deutsches Essen.Es gab Frikadellen. Für diese weichte sie Brötchen ein, und als sie diese ausdrückte, kommentierte die Freundin: The germans are so clean.
You even wash the bread.
Meine Mutter hat zehn Jahre in den USA gelebt. Was ihr nach der Rückkehr hierzulande am meisten auffiel, ist etwas, das auch mich immer wieder in Verzweiflung stürzt: Dieses schnelle, humor- und leichtigkeitsfreie deutsche Empört-Sein. Es existieren genug Gründe,
sich zu empören. Kaum gibt es irgendwo eine Schlange, fangen die Leuten nicht etwa an, miteinander zu plaudern, um die Zeit zu überbrücken. Sie schimpfen. Grundsätzlich auf andere. Irgendjemand wird spätestens nach fünf Minuten drohen, er kenne einen Anwalt und werde klagen. Dann wird es still und jemand wird sagen, man könne sowieso nichts machen, weil man als Bürger ja nichts zu sagen habe. Dann sind alle verzagt (auch das
eine sehr deutsche Eigenschaft), aber zufriedener. Weil sie ja zumindest irgendwie aufgemuckt haben.
Quelle: Sie waschen sogar ihr Brot