Typisch deutsch?

  • Ich finde es immer lustig, wenn ein Ausländer bei uns ein neues Geschäft eröffnet. Wenn ich dann als Neukunde den Laden betrete, werde ich auch erst einmal mit "Sie" angesprochen. Das ist in Deutschland eigentlich auch üblich, aber in Köln wiederrum nicht :)


    Kenn ich so nicht, im Geschäft geduzt zu werden.
    Es sei denn es ist ein Glasbiergeschäft.


  • Tex
    Erfahrungen eines Touris:

    Zitat

    Köln ist 1970 eingefroren. Der Lohn ist ewig gutes Wetter, die Strafe Kölsch. Vermutlich hat Köln selbst dann gutes Wetter, wenn es Scheiße regnet. Weil die Leute es nicht merken. Weil sie Kölsch trinken.
    Jeder duzt jeden. Im Hotel, in der Kneipe, bei Starbucks und im Taxi. Ich fühle mich ganz kurz etwas jünger, bis mir aufgeht, daß das Duzen hier einfach nichts mit dem Alter zu tun hat.
    Quelle


    Und was hören, sagen echte Kölner ?
    Eine verbreitete Form des kölschen Duzens ist das freundlich lockere 'Ihr' und 'Üch'. Auch gegenüber Einzelpersonen, wohlgemerkt:
    'Un wat hadder dann jemaht?' 'Kann isch noch jet für Ü(s)ch don?'
    Kann man als eine Vorform des freundschaftlichen Duzens ansehen, jedenfalls ist es kein Siezen - janz bestemp nit! ;)

  • Sicher nicht den Kölner 'als solchen' sondern das 'typisch' Deutsche hatte Erzbischof Maradiaga im Sinn, als er über den zukünftigen Kardinal Gerhard Ludwig Müller äußerte:


    Zitat

    Ich meine, ich verstehe ihn: Er ist Deutscher - ja, ich muss das sagen, er ist obendrein Professor, ein deutscher Theologieprofessor. In seiner Mentalität gibt es nur richtig oder falsch, das war's.
    Aber ich sage: "Die Welt, mein Bruder, die Welt ist nicht so. Du solltest ein wenig flexibel sein,wenn du andere Stimmen hörst, damit du nicht nur zuhörst und sagst, nein, hier ist die Wand."

    Quelle: KStA

  • Unter anderem erscheint mir auch eine solche Diskussion typisch deutsch. Nach meiner Wahrnehmung gibt es kein Land in dem die Frage nach "wie sind wir und wie werden wir wahrgenommen" so ausführlich und immer wieder kehrend gestellt und diskutiert wird. Manchmal erscheint es mir, als können wir Deutschen uns selbst nicht leiden, das würde auch die nachgesagte Humorlosigkeit und Miesepetrigkeit erklären ;).


    Inzwischen halte ich "alt" für die augenfälligste Eigenschaft von Biodeutschen ;)

  • Unsere Selbstverachtung hat auf der anderen Seite den Vorteil, daß wir niemals zufrieden sind, uns immer weiterentwickeln wollen. Die Deutschen werden nicht umsonst in der Welt für ihre Leistungsfähigkeit bewundert. Allerdings denke ich nicht das Selbstverachtung und Selbstironie sich grundsätzlich ausschliessen müssen. Koreaner zB sind auch leistungsfähige Selbstoptimierer, haben aber die Selbstverarschung zur Kunstform erhoben. Sowas könnten wir doch eigentlich auch schaffen... :rolleyes:

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