Medien - die Vierte Gewalt

  • Nein das beschreibt, die Theorie, die Praxis geht heute so:



    Zitat

    Internet Opas erzählen vom Zeitungskrieg...
    Es ist eine Debatte unter verängstigten, oft hart gebeutelten und mitunter schlecht verdienenden Leuten, die ihre besten Jahre hinter sich haben, ohne dass die gute Zeit gekommen wäre. Sie haben vermutlich auch gemerkt, für welche Brösel an Zuwendung Modefirmen, Tourismuskonzerne und Autoindustrie ganze Netzwerke von Bloggern schmieren, die dann zeigen, wie man die geforderten Experimente im angeblich siegreichen Internet brutalstmöglich zum eigenen Nutzen durchzieht: Für eine geliehene Handtasche gibt es Entzückensschreie auf dem Blog, für einen Urlaub wird vorher schon zugesagt, was alles geschrieben wird, und 30 Doller lassen sich auch bessere deutsche Blogger für das Veröffentlichen von Werbefilmchen zahlen, Empfehlungen werden gefälscht und Follower gekauft.
    In Gänze hier zu lesen


  • Du übertreibst maßlos. Du unterstellst damit, daß grundsätzlich jeder Blog und wahrscheinlich sogar jede Meinung im Internet gekauft oder anderweitig korrumpiert wurde. Wenn die Firmen aber wirklich eine dermassen starke Kontrolle über die öffentlichen Meinungen hätten, würde es nicht ständig Shitstorms gegen sie geben. Zu jeder gekauften Meinung gibt es auch viele andere Meinungen, die auch öffentlich gemacht werden können. Das alles zu kontrollieren und manipulieren dürfte selbst für die gesamte globale Wirtschaft kaum möglich sein.


    Aber gut, wenn du das wirklich so siehst: Dann behaupte ich auch das jede andere Informationsquelle von Wirtschaftsinteressen korrumpiert wurde. Jede Zeitungsausgabe, jeder Film, alle Fernsehnachrichten und jedes Buch der Menschheitsgeschichte. Das dürfte noch viel einfacher gewesen sein und wir leben sowieso schon seit Jahrtausenden in einer Wirtschaftsdiktatur. Wuhuu! ^^

  • Wir haben schon öfter die Informationsflut des Internet thematisiert. Auch die Unmöglichkeit diese Fülle zu überblicken und die daraus resultierende Gefahr der Überforderung, die sich für den einzelnen Konsumenten ergibt war Thema.
    In diesem Zusammenhang finde ich den folgenden Kommentar lesenswert, weil er einen zusätzlichen Aspekt behandelt - den unterschiedlichen Zugang von jungen und älteren Menschen zum Netz bzw. den Printmedien.
    Heinz weist ja oft darauf hin
    :) , aber er kommt zu einem anderen Ergebnis:


    Quelle: spiegel.de kultur

  • Dieser Artikel fusst doch auf einer völlig ignoranten, schwarz-weissen Geisteshaltung, wie sie bei allen Journalisten vorhanden ist, die momentan um ihren Job schreiben: Print = alles geil, Online = alles scheiße. Eine Differenzierung existiert für diese Leute nicht.


    Ich bin auch kein völliger Online-Fanatiker. Wochenzeitungen lese ich immer noch gerne, weil sie manchmal wirklich gut recherchierte Artikel bieten, die man von einem einfachen Blogger oder sonstige unbezahlte Meinungsmacher, nicht geboten bekommt. Aber was bieten denn Tageszeitungen, was ich nicht auch im Netz ausführlicher und differenzierter vorfinden kann?


    Ein aktuelles Beispiel ist der syrische Bürgerkrieg. Unsere braven Journalisten berichten von einem Aufstand gegen den Despoten Assad. So steht es auch am liebsten in den Zeitungen. Die Rebellen sind Freiheitskämpfer, bestenfalls sogar Demokraten. Was die Rebellen wirklich sind habe ich jedenfalls aus unseren Mainstreammedien nicht erfahren. Diese Informationen musste ich mir aus dem Netz zusammen suchen.


    Und dort hat man nunmal Möglichkeiten, die keine der klassischen Informationsquellen bieten kann. Ich kann mir im Netz das russische Propagandageschwätz über Assad anhören, ich sehe die islamistische Propaganda der Rebellen. Ich sehe Reportagen ausländischer Medien, die die jeweiligen Kriegsteilnehmer ständig mit einer Kamera begleiten. Jeden Tag kann man im Internet sich die neuesten Videos aus diesem Konflikt reinziehen, immer begleitet von Meinungen, die von einer Versiertheit zeugen, die kein altes Medium jemals zu bieten in der Lage war. Man kann sich sogar mit Leuten unterhalten, die dort wohnen. Jeder Syrer mit einem Handy und Internetanschluss wird zum Kriegsberichterstatter. Ich habe noch niemals zuvor soviel über einen Krieg erfahren wie jetzt. Ich war noch nie so sehr mittendrin und das vom heimischen Sofa aus.
    Was genau gewinne ich dann noch durch eine Zeitung?


    Wenn uns ausschließlich die Mainstreammedien informieren würden, dann sähe es wahrscheinlich wie folgt aus: Mutige Freiheitskämpfer (ohne islamistischen Hintergrund) unterstützt von den rechtschaffenden Amerikanern, führen einen Aufstand gegen einen unterdrückenden Despoten der auch noch vom bösen Russland unterstützt wird. Obama wäre ein friedensstiftender, Menschenrechte achtender Held und Putin der neue Stalin.
    Diesen Mist hat man uns in der Vergangenheit schon zu oft verkauft. Ich erinnere an die Afghanistan- und Irakkriege. Als damals noch der kalte Krieg tobte da waren die Taliban noch keine extremistischen Islamisten und Saddam Hussein war unser aller Freund.
    Wo waren denn da unsere ach-so-tollen Journalisten und haben uns über die Wahrheit aufgeklärt? Warum habt damals niemand darüber berichtet, daß die Taliban frauenverachtende und schariahörige Patriarchen sind? Warum erklärte niemand der Welt, daß Saddam Hussein religiöse Minderheiten unterdrückt?


    Das sind natürlich Fragen über die sich die Berufsjournalisten ausschweigen. Stattdessen kriegt man dann so einen unbegründeten Blödsinn zu hören:


    Zitat

    Vielleicht
    also kehren wir in zwanzig, dreißig Jahren zu dem Stadium zurück, das
    bis zum Aufstieg der Zeitungen im 17. Jahrhundert herrschte: dem der
    öffentlichen Ahnungslosigkeit.

    Ich würde eher sagen, wir kehren zu einem Stadium zurück, wo wir ahnungslose Systemschreiberlinge wie dich nicht mehr brauchen.


    Ahnungslos, so fühlte ich mich noch in den 90ern, wo man sich noch bemühte das schwarz/weiße Weltbild des Westens in den Medien aufrecht zu erhalten. Da wusste ich noch nichts von Spionage, von Kriegsverbrechen unsererseits, von den Marionettenregierungen in der moslemischen Welt, oder von den bösen Taliban. In den letzten Jahren hingegen sind mir sehr viele Geheimnisse dieser Welt offenbart worden, die sonst niemals ans Licht gekommen wären. Je mehr Informationen es gibt, desto schwerer fällt es allgemein auch wegzuschauen. Geheimnisse lassen sich schwerer verbergen, Meinungen und Gedanken leichter verbreiten. Wir sind nicht mehr abhängig von ideologie-hörigen Berufsjournalisten, die Informationen so filtern und katalogisieren, das es möglichst gut ihr eigenes Weltbild wiederspiegelt.


    Welcher Indikator deutet also schon darauf hin, daß wir in ein Zeitalter öffentlicher Ahnungslosigkeit zurückkehren? Das kann man nur beantworten, wenn sämtliche Indikatoren ausblendet, die genau das Gegenteil bewirken. Die Welt ist in den letzten Jahren sehr viel Ahnungsvoller geworden. Sie hat sogar Ahnung von Dingen bekommen, von denen man garnicht wollte, daß sie davon Ahnung haben. Nicht nur in den westlichen Industrienationen, sondern überall auf der Welt. Seien es Aufstände, Revolutionen oder gar Bürgerkriege. Überall auf der Welt bewegen sich die Menschen plötzlich, weil sie im Internet eine Ahnung über Lügen bekommen haben, die selbst unsere elitären Journalisten nicht aufdecken wollten.


    Im Grunde denke ich sogar, daß der Journalismus teilweise ein Instrument war um uns Ahnungslos zu halten. Zumindest liess er sich weitaus einfacher manipulieren als der freie Informationsfluss im Netz.

  • Stimmt, dieser Text provoziert und baut bewusst eine überspitzte, schwarzweiß gezeichnete Position auf. Aber das machst du selbst ja auch ganz gern. ;)
    Äußerungen wie diese

    Zitat

    Ich bin auch kein völliger Online-Fanatiker. Wochenzeitungen lese ich immer noch gerne, weil sie manchmal wirklich gut recherchierte Artikel bieten, die man von einem einfachen Blogger oder sonstige unbezahlte Meinungsmacher, nicht geboten bekommt.


    hast du uns bisher jedenfalls nicht oft geboten, oder habe ich's überlesen?



    Zitat

    Aber was bieten denn Tageszeitungen, was ich nicht auch im Netz ausführlicher und differenzierter vorfinden kann?


    Das kommt auf die Zeit, die einem zur Verfügung steht, die Qualität der Tageszeitung und das Genre des Artikels an.
    Wenn es um Kommunales geht, wird uns die Tageszeitung wahrscheinlich auch zukünftig einen guten Überblick über ortsbezogene Fakten geben.
    Auch zusammenfassende, wertende Kommentare zu Tagesereignissen dürften sich lohnen.


    Die ausführlichen und differenzierten Informationen im Netz nutzen wir ja alle, wie unsere Diskussionen im Forum erkennen lassen.


    Zitat

    Im Grunde denke ich sogar, daß der Journalismus teilweise ein Instrument war um uns Ahnungslos zu halten.


    Jep!
    Wenn du nicht eine lebensbedrohliche Bücherallergie hättest
    8| , würde ich dir hierzu Bölls 'Bild, Bonn, Boenisch' empfehlen.
    Du würdest dir die Schenkel kloppen!

    Zitat

    Unsere braven Journalisten berichten von einem Aufstand gegen den Despoten Assad. So steht es auch am liebsten in den Zeitungen. Die Rebellen sind Freiheitskämpfer, bestenfalls sogar Demokraten.


    Das erinnert mich an eine Karikatur, die ich als Schülerin im Geschichtsunterricht vorgelegt bekam:


    Älteres Paar sitzt vorm Fernseher, wo ausländische Demonstranten mit Spruchbändern gezeigt werden.
    Sohn steht am Fenster und schaut auf Demonstranten, die mit Spruchbändern (gleicher Text!) am Haus vorbei ziehen.
    Sprechblasen-Gespräch in etwa so:
    Sohn: - Kuckt doch mal, hier demonstrieren sie auch!
    Paar: - Das sind doch nur langhaarige Affen und Krawallmacher. Guck lieber unsere freiheitsliebenden Freunde aus XY...



    Es gibt trotz vieler negativer Beispiele aber auch hinreichend Belege dafür, dass die Journaille nicht durchweg eine Zunft von "ahnungslosen Systemschreiberlingen" ist.
    Manchmal trägt sie sogar zum Ende von Kriegen bei (Vietnam), provoziert Politiker zum Rücktritt (Watergate) oder deckt 'nur' ökonomische oder politische Sauereien auf.


    In Ägypten scheint es aktuell zu gezielten Tötungen von Journalisten zu kommen, damit kritische Berichte nicht in (westliche) Zeitungen gelangen.
    In der Türkei werden schon seit langem ausländische und regierungskritische Journalisten systematisch in ihrer Arbeit behindert.

    Spätestens dann wird das Netz zum willkommenen Informationslieferanten. :thumbup:


    Problematisch wird es in meinen Augen, wenn dem einen oder anderen Medium unkritisch und allzu bereitwillig geglaubt wird - und dabei ist völlig schnuppe, ob es sich um Print oder virtuelle Medien handelt. :)

  • Äußerungen wie diese


    Zitat
    Ich bin auch kein völliger Online-Fanatiker. Wochenzeitungen lese ich immer noch gerne, weil sie manchmal wirklich gut recherchierte Artikel bieten, die man von einem einfachen Blogger oder sonstige unbezahlte Meinungsmacher, nicht geboten bekommt.


    hast du uns bisher jedenfalls nicht oft geboten, oder habe ich's überlesen?

    Überlesen, nicht mitbekommen, vergessen...


    Eigentlich habe ich mich schon immer als Zeitungsleser bekundet. Aber man sieht natürlich immer gerne das, was von einer Person erwartet und in der eigenen Gedankenwelt einen Sinn ergibt ^^



    Wenn es um Kommunales geht, wird uns die Tageszeitung wahrscheinlich auch zukünftig einen guten Überblick über ortsbezogene Fakten geben.
    Auch zusammenfassende, wertende Kommentare zu Tagesereignissen dürften sich lohnen.

    Will ich nicht widersprechen. Ich behaupte dennoch mal, daß sich auch im kommunalen die Publikationsform ändert.



    Jep!
    Wenn du nicht eine lebensbedrohliche Bücherallergie hättest :D, würde ich dir hierzu Bölls'Bild, Bonn, Boenisch' empfehlen.
    Du würdest dir die Schenkel kloppen!

    Ich habe es lieber, wenn ihr mir Dokumentationen verlinkt :D


    Ich bin da nun mal sehr ökonomisch und nebenbei habe ich zur selben Erkenntnis gefunden wie du, ohne ein Buch gelesen zu haben :)


    Manchmal trägt sie sogar zum Ende von Kriegen bei (Vietnam), provoziert Politiker zum Rücktritt (Watergate) oder deckt 'nur' ökonomische oder politische Sauereien auf.


    Ich finde auch nicht, daß der Journalismus an sich sterben muss. Ansonsten würde ich einen gewissen Teilbereich nicht nachwievor mit dem Kauf einer Zeitung oder Magazins unterstützen. In der Masse kann der bestehende Journalismus aber deutlich abgebaut werden. Die ganzen Agenturmeldungskopierer und Systemkolumnisten brauchen wir nicht mehr.


    Vietnam ist übrigens ein sehr schönes Beispiel für die Macht neuer Medien. Denn es war kein normaler Journalist oder Schreiberling, der das Grauen spürbar machte, sondern ein Fotograf. Nichts heizte die Proteste gegen diesen Krieg so sehr an, wie das berühmte Foto von dem nackten, weinenden Mädchen. Dieses Bild schaffte etwas, was Tausende von Worten nicht schaffen konnten.


    Mittlerweile ist die Welt ausgestattet mit Internetzugang und Handykameras. Wir können überall die Grausamkeiten dieser Welt mitverfolgen, zeitnah und mit bewegten Bildern. Es erübrigt sich immer mehr darüber zuviele Worte zu verlieren. Worte können viel mehr Lügen als es Bilder oder Videos tun.



    In Ägypten scheint es aktuell zu gezielten Tötungen von Journalisten zu kommen, damit kritische Berichte nicht in (westliche) Zeitungen gelangen.
    In der Türkei werden schon seit langem ausländische und regierungskritische Journalisten systematisch in ihrer Arbeit behindert.


    Spätestens dann wird das Netz zum willkommenen Informationslieferanten. :thumbup:

    Eben. Der menschliche Verlust ist dabei bedauernswerter als der informelle. Man sieht ja was die Behinderung der Berichterstattung in der Türkei genutzt hat. Fast garnichts. Nur die alten Menschen in der Türkei, die keinen Internetzugang nutzen, lassen sich von einseitiger Propaganda beschallen. Früher war es ein Problem, daß man nicht informiert werden konnte. Heute wird es zum Problem, weil sich gewisse Leute einfach nicht informieren wollen.


    Die Tötung von Journalisten in Ägypten verhindert auch nicht, daß täglich Dutzende Videos von Promilitärs, Muslimbrüder oder ganz normale Zivilisten ins Internet hochgeladen werden.


    Problematisch wird es in meinen Augen, wenn dem einen oder anderen Medium unkritisch und allzu bereitwillig geglaubt wird - und dabei ist völlig schnuppe, ob es sich um Print oder virtuelle Medien handelt. :)

    Misstrauen ist meistens gesund :)


    Im Netz weiss ich aber wenigstens, daß ich mit einer unermesslichen Zahl verschiedener Lügen konfrontiert werde. In der Zeitung hingegen steht immer nur eine Wahrheit. ^^

  • Zitat

    Überlesen, nicht mitbekommen, vergessen...

    *grins*
    Wie schön, dass du immer genau liest
    :D :

    Zitat

    Äußerungen wie diese[....] hast du uns bisher jedenfalls nicht oft geboten,...



    Zitat

    Worte können viel mehr Lügen als es Bilder oder Videos tun.

    Leider falsch, das hat schon zu Anfangszeiten der politischen Fotografie nicht gestimmt. Heute, im Zeitalter der digitalen Bildbearbeitung, den Wahrheitsgehalt von Bildern und Videos voraussetzen? Oha.


    Sogar an dem von dir als Beispiel herangezogenen berühmten Foto des fliehenden vietnamesischen Mädchens Kim Phuc wird deutlich, wie leicht und gezielt -auch- Bildinformationen zu manipulieren sind und wie nachhaltig sie wirken:


    PS
    Das Bekanntwerden des Massakers von My Lai führte schließlich zum Wendepunkt im Vietnamkrieg. Vor allem dem Journalisten Seymour Hersh ist die Aufdeckung des Verbrechens zu verdanken.
    Journalismus 'at its best'!
    :thumbup:

  • *grins*
    Wie schön, dass du immer genau liest:D :


    Zitat
    Äußerungen wie diese[....] hast du uns bisher jedenfalls nicht oft geboten,...

    Ich habe sehr genau gelesen, vor allem bei dir :)


    Deine Worte meinen sehr häufig nicht das, was sie augenscheinlich sind. Wenn du wirklich "nicht oft" meintest, und nicht "niemals", hättest du dir den Vorwurf allgemein auch sparen können :p



    Schön wär's, aber das hat schon zu Anfangszeiten der politischen Fotografie nicht gestimmt. Wer glaubt denn heute, im Zeitalter der digitalen Bildbearbeitung, wirklich noch an den Wahrheitsgehalt von Bildern und Videos?

    Das ist nicht der Punkt. Es geht darum was leichter zu fälschen ist. Jedes gesprochene Wort kann eine Lüge sein, sobald es den Mund verlassen hat. Es ist nicht schwierig eine Lüge zu erzählen. Ein Bild zu fälschen ist hingegen zwar ebenfalls einfach, aber schon etwas schwieriger und aufwändiger. Ein Video zu fälschen ist schon eine ganz andere Kategorie. Eine Flut an Videos zu manipulieren, so wie es heute verfügbar ist, wäre ein Meisterwerk. Welchem Medium kann ich also eher vertrauen?



    Sogar an dem von dir als Beispiel herangezogenen berühmten Foto des fliehenden vietnamesischen Mädchens Kim Phuc wird deutlich, wie leicht und gezielt -auch- Bildinformationen zu manipulieren sind und wie nachhaltig sie wirken:

    Ich sehe darin nicht eine unmittelbare Manipulation. Es ist eher eine Relativierung. Man kann in diesem Foto und auch in den anderen Fotos die journalistische Arbeit erkennen, aber das kann man von jedem anderen journalistischen Foto auch behaupten. Das ändert nichts daran, daß man in dem Foto trotzdem das Grauen des Krieges vermittelt bekommt und das direkter, übersichtlicher und effektiver als es ein geschriebener Artikel je könnte.


    My Lai führte zum Wendepunkt im Vietnamkrieg. Vor allem dem Journalisten Seymour Hersh ist die Aufdeckung des Massakers zu verdanken.
    Journalismus 'at its best'! :thumbup:

    Achja...


    Zitat

    Erst durch Recherchen des investigativen Journalisten Seymour Hersh gelangte das Geschehen an die Öffentlichkeit, wobei die Veröffentlichung der Reportage zunächst für etwa ein Jahr von sämtlichen Medien abgelehnt worden war

    ...ein Jahr lang wurde die Reportage von den Medien zurückgehalten. Wieviele Menschenleben hätten in dem Jahr gerettet werden können? Und das nennst du "at its best"? Also für mich ist das noch sehr steigerungsfähig. Aber gut, du hast halt nicht so hohe Ansprüche ^^

  • Irgendwann findet jeder seinen Lieblingsfeind :D


    Fotos lassen sich genauso leicht berabeiten -manipulieren- wie Texte. Wenn ich das kann, kann das jeder ;)


    Videos? Wer sagt denn, dass Ort und Zeit überhaupt stimmen ... ?? Kannst du das überprüfen? Ich nicht.

  • ...ein Jahr lang wurde die Reportage von den Medien zurückgehalten. Wieviele Menschenleben hätten in dem Jahr gerettet werden können? Und das nennst du "at its best"? Also für mich ist das noch sehr steigerungsfähig. Aber gut, du hast halt nicht so hohe Ansprüche ^^


    Vor allem habe ich den Anspruch, nicht bewusst 'falsch verstanden' zu werden. ;)
    Die Aussage 'at its best' bezog sich explizit auf Seymour Hershs journalistische Leistung



    Deine Worte meinen sehr häufig nicht das, was sie augenscheinlich sind. Wenn du wirklich "nicht oft" meintest, und nicht "niemals", hättest du dir den Vorwurf allgemein auch sparen können :p


    ??
    Du bestimmst, was ich "wirklich" meine? Dann kannste doch auch gleich mit dir selber diskutieren...
    ^^


    Zitat

    von escape
    Irgendwann findet jeder seinen Lieblingsfeind
    :D

    :D

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