Ganz Deutschland spendet

  • Warum eigentlich sollen wir immer spenden?


    OK, uns Mutti meint, das sei unsere deutsche Stärke. In der Not steht man zusammen. Warten wir also auf die nächste "Not", um uns "Stärke" zu beweisen?


    Die zweite Jahrhundertflut ... dabei hat das Jahrhundert gerade erst begonnen!


    Da werden Naturkatastrophen beschworen, obwohl die Natur gar keine Katastrophen kennt. Die sind immer vom Menschen gemacht.


    Gerade im wiederholten Akutfall kann man doch nicht ernsthaft nur auf Spenden setzen, um Symptome zu bekämpfen. Wo bleiben die Forderungen ... und die Gelder ... für einen sinnvollen Hochwasserschutz??


    Da müssen die Landwirte im Ernstfall auf ihre Nutzflächen verzichten, da kann man nicht teure Luxuswohnungen mit Blick auf den Strom anbieten ... der Mensch muss umdenken, nicht die Natur.


    Natürlich muss Notleidenden geholfen werden. Ein Spendenmarathon hilft aber schon vom Wortsinn her mehr den Spendern, die da plötzlich "loslaufen".


    Politik darf nicht auf Spenden setzen ... auch wenn die Medien das gerne aufgreifen. Spenden sind nie die Lösung. Sie machen Menschen zu Opfern, die das nicht verdient haben.

  • Dann sollen sie doch absaufen, sich selbst schuetzen, die Kosten dafuer tragen und auch keine Spendengelder einstreichen duerfen.

    Ich rate den deutschen Buergern, genauestens zu ueberlegen, ob sie ueberhaupt spenden. Wenn, dann nur direkt an Leute, die man kennt. Ansonsten verschwinden die Gelder wieder in "dunkle" Kanaele.

  • Weil "uns Mutti" (die Bundeskanzlerin?) etwas sagt, ist es verkehrt?


    Meine Mutti hat auch immer Zusammenhalt und gegenseitige Hilfe als Tugend bewertet :thumbsup: .


    Was ist falsch daran, im Rahmen dessen was der Einzelne leisten kann, genau diese Hilfe zu geben?
    Das kann tatkräftige Unterstützung beim Füllen von Sandsäcken sein,
    oder die Einladung(=Spende) zum Essen für die Helfer, Schlafraum oder auch Kleidung,
    gebraucht wird in der akuten Not alles.
    Und wer nicht vor Ort zupacken kann, der hilft halt mit Geld aus - wenn er denn will.


    Vor 10 Jahren haben die Niederländer voller Entsetzen und Mitleid(en) auf die Überschwemmungen in Deutschland geguckt.
    Die wussten, wie sich das anfühlt, vom Wasser eingeschlossen und bedroht zu sein.
    Und - sie haben gespendet, sogar in erheblichem Umfang. Ganz sicher nicht im Gedanken von Geber-Nehmer-Gefälle, sondern aus schlichtem Wissen um die Notwendigkeit menschlicher Solidarität.


    Die spontane Akuthilfe der Mitbürger entbindet die Politik doch nicht von den notwendigen, z.T. langfristigen Maßnahmen wie Rückbau von Deichen, Poldererweiterung und Hochwasserschutz + Verweigerung von Baugenehmigungen in den Städten und Dörfern.


    Ich sehe kein sinnvolles 'Entweder-Oder'.
    Das Verweigern von Solidaritätshilfe wird Politiker wohl kaum 'erleuchten', geplante, als notwendig begriffene Projekte schneller voran zu bringen...

  • Hingegen empfand ich die konkrete Vor-Ort-Hilfe, z.B. von Studenten, richtig klasse.

    Das seh ich auch so. Es gab auch Anwohner, die haben die Helfer spontan mit einem Imbiss versorgt. Das ist Nachbarschaftshilfe, wie sie sein soll.


    Auch eine Facebook-Gruppe hat sich spontan zur Hilfe verabredet. Da muss aber schon die Kommunikation stimmen. Einfach losfahren reicht nicht. Am Ziel muss man sich bei den Koordinatoren melden und sich einweisen lassen, sonst erschwert man mit seinem guten Willen die Hilfsaktionen.


    Via Internet hat da wohl einiges ganz gut funktioniert.


    Dass uns Angela per Hubschrauber oder mit Gummistiefeln ständig wahlwerbend vor Ort war, hat mich nicht beglückt. Sie verspricht unbürokratische Hilfe?? Bitte nicht, auch wenn das spontan immer gut klingt. In dem Fall ist Bürokratie absolut angesagt, weil sie für Ordnung und Überprüfung steht. Alles andere wär Willkür und Gemauschel.


    Nicht erfreut haben mich auch die ständigen Brennpunkte. Einen gesehen alle gesehen. Ein Wettbewerb zwischen den Fernsehsendern: Wessen Reporter steht tiefer in der Flut ... und stellt die dümmlichsten Fragen an Betroffene, hää??

  • Die spontane Akuthilfe der Mitbürger entbindet die Politik doch nicht von den notwendigen, z.T. langfristigen Maßnahmen wie Rückbau von Deichen, Poldererweiterung und Hochwasserschutz + Verweigerung von Baugenehmigungen in den Städten und Dörfern.

    Eben!


    Nix gegen uns Mutti ... aber sie steht grad im Wahlkampf :D


    Welcher Deutsche wird bestreiten, dass seine Stärke darin besteht, in der Not zusammzustehen ... ??


    P. S. Da ich grad nicht gewählt werden muss, verzieh ich mich ein Weilchen ins analoge Leben ;)

  • Dass uns Angela per Hubschrauber oder mit Gummistiefeln ständig wahlwerbend vor Ort war, hat mich nicht beglückt.

    "Uns Mutti - Uns Angela" ??
    Drollig, vergleichbare Bezeichnungen gab's für Kanzler Schröder vor 10 Jahren nicht.
    Funktioniert wohl nur bei Frauen?


    Auch möchte ich gern mal die Kommentare hören, wenn sich Merkel nicht vor Ort gezeigt hätte,
    oder vielleicht in ihren üblichen Pumps.
    Nicht nur die Boulevard-Presse hätte Unverständnis geäußert, die Parole von der "Hartherzigkeit" der Politiker hätte die Runde gemacht. Garantiert!

    :(


    Zitat

    Welcher Deutsche wird bestreiten, dass seine Stärke darin besteht, in der Not zusammzustehen ... ??

    ???
    Stärke der Deutschen ?( kam in meinem Kommentar nicht vor.
    Ich hatte als ein Beispiel der Solidarität unter anderem das Spenden-Verhalten der Niederländer angeführt.
    Ein Blick über den deutschen Tellerrand könnte sich lohnen ...
    :).

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