Krieg in Mali


  • Seit ueber zwei Wochen hat die franz. Regierung gehandelt. Waehrend andere Nationen noch ueber den Hilferuf des malischen Präsidenten Dioncounda Traoré diskutierten und vage Versprechen fuer die Zukunft machten, haben die Franzosen kurz entschlossen losgelegt. Ich finde das beispielhaft. Mali ist ein armes Land. Da ist nix zu holen. Also wirtschaftlich. Um so mehr erstaunt es mich, dass trotzdem vom "Westen" eingegriffen wurde. Und wenn ich mir die "schwarzen" Brueder der stark pigmentierten Malier anschaue, um politisch korrekt zu formulieren :P , wie die sich "rasch" einbringen und kaum Soldaten schickten, dann wissen wir, wie Solidaritaet auszusehen hat :thumbdown:
    Von der deutschen Hilfbereitschaft und Entschlossenheit moechte ich gar nicht anfangen. Das ist alles so peinlich.......
    Wobei mich die "Solidaritaet" der Deutschen doch etwas verwundert. Man wollte in ein paar Monaten ein paar Ausbilder nach Mali schicken. Ist das laecherlich. Da haetten sie dann womoeglich die Islamisten ausbilden muessen, weil die mittlerweile das Sagen in ganz Mali gehabt haetten. Deutschland, Deutschland.........was ist aus dir geworden ?


    Wie seht ihr die Lage ??

    um weitere argumentatorische kollateralschäden zu vermeiden, wüerde ich gerne nochmal an die ausgangsfragestellung erinnern :D

  • um weitere argumentatorische kollateralschäden zu vermeiden, wüerde ich gerne nochmal an die ausgangsfragestellung erinnern :D

    Oha, K-Schaden, nur ein Ordnungsruf ...zur Sache selber sagste nix? :(


    Sicherlich haben die Franzosen ihre Uranversorgung im Sinn. Weshalb auch nicht? Es spricht nichts dagegen seine Interessen zu vertreten. In diesem Fall wird gleichzeitig einem vergleichweise stabilen Staat in Afrika geholfen. Nebenbei bemerkt, begrüße ich jedes Vorgehen bei dem Islamisten getötet werden. Man kann diesen Leuten nicht das Feld überlassen und über Nebensächlichkeiten philosophieren.

    Tex,
    das Problem ist kein philosophisches - und Tote sind keine Nebensächlichkeit, egal auf welcher Seite.
    Hier geht's um handfeste Wirtschaftsinteressen, die auf Kosten der ohnehin seit Kolonialzeiten benachteiligten afrikanischen Bevölkerung verfolgt werden.
    Wenn du weiter denkst, siehst du den Zusammenhang zwischen Verarmung und Flucht aus Afrika und kannst dir selbst ausrechnen, wie sich die Zuwendung der 'hilfsbereiten' Europäer/US-Amerikaner auswirkt, wenn die betroffenen Afrikaner sich entschließen, ihre eigenen Interessen selbst zu verfolgen und durchzusetzen.
    Bis dahin kannst du dich damit beschäftigen, wie mit Armuts- oder Kriegsflüchtlingen in europäischen Städten zu verfahren ist....


  • Nebenbei bemerkt, begrüße ich jedes Vorgehen bei dem Islamisten getötet werden.


    Bedenkliche Einschätzung! Meiner Meinung nach nahe am Straftatbestand der Volksverhetzung. Ich will das mal auszugsweise darlegen. Dazu zitiere ich den entsprechenden § des StGB:


    Den Tatbestand einer Volksverhetzung definiert § 130 Absatz 1 des Strafgesetzbuchs:
    Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,
    1. gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihre ethnische Herkunft bestimmte Gruppe, gegen Teile der Bevölkerung oder gegen einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung zum Hass aufstachelt, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen auffordert oder
    2. die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er eine vorbezeichnete Gruppe, Teile der Bevölkerung oder einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet,
    wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

  • Nebenbei bemerkt, begrüße ich jedes Vorgehen bei dem Islamisten getötet werden.

    (sarkasmus)ja, es ist schon ein Kreuz mit der Demokratie und den Menschenrechten, man muss sie auch anderen zugestehen und jeder "islamist" hat bestimmt ein Schildchen auf der Stirn an dem man ihn einwandfrei erkennen kann. Deswegen gibt es in diesem vorbildlichen Einsatz auch so gut wie keine Kollateralschäden, nur glückliche französische fähnchenschwingende Malinesen. (/sarkasmus)


    Da die Dinge selten schwarz-weiß sind muss man auch die andere Seite betrachten, ein Teil des Problems in dieser Region dürfte der franz. Konzern Areva (z.G. Teil in Staatsbesitz) mitverursacht haben:

    Zitat

    Dank Niger aber kann sich Areva der günstigsten Kostenstruktur in der Branche rühmen - obwohl der Brennstoff von Militärkonvois 2000 Kilometer zur Hafenstadt Cotonou in Benin gefahren werden muss. Vor allem aber liegt in Arlit die aktuell größte Wachstumshoffnung: die quadratmeilengroße Baustelle des Tagebaus Imouraren, die mit 5000 Tonnen jährlich Niger - selbst in der dürregeplagten Sahel-Zone das ärmste Land weit und breit - zum zweitgrößten Uranproduzenten nach dem aufstrebenden Kasachstan befördern würde.
    Um die Aufteilung von Gewinnen und Lasten des Bergbaus toben aber immer wieder Konflikte. Örtliche Initiativen ebenso wie internationale Organisationen werfen Areva vor, die radioaktive Verstrahlung von Arbeitern und Anwohnern hinzunehmen. Im Dezember beendete die französische Gruppe Sherpa ihre Zusammenarbeit mit Areva, weil der Konzern den Vertrag zum Gesundheitsschutz nicht einhalte.
    Vor allem geht es ums Geld. Die Forderung nach einer Beteiligung an der Uranrendite war schon mehrfach Hauptmotiv für Aufstände der örtlichen Tuareg, von denen einige 2012 den Islamisten in Mali zum militärischen Erfolg verholfen haben. Auch die nigrische Regierung, inzwischen immerhin mit einem Tuareg-Premier, stimmt nun andere Töne gegenüber den Franzosen an.
    Quelle

    nun ging es um den Vorwurf, die deutsche Hilfe bei diesem Miltiäreinsatz wäre lächerlich und peinlich. Angesichts dieser Hintergrundinformation würde ich sie als "zurückhaltend" bezeichnen und das mit Recht. Wir wissen nicht an welcher Stelle es in der Region als nächstes brennt und ich habe den Eindruck alle halten sich bedeckt, weil niemand noch mehr Öl ins Feuer gießen will, weil man nicht an allen Fronten gleichzeitig sein kann.
    Auch ist dieser französische Feldzug wie jeder andere kein sauberer, arabisch-afrikanische Nachrichten wählen in ihrer Berichterstattung einen anderen Ton und zeigen andere Bilder. Wobei ich mich immer Frage, für wie einfältig man uns hält, wenn Berichterstattung so einseitig erfolgt.


    Wenn die Franzosen ihre Interessen vertreten in Mali, was wären dann die deutschen Interessen in diesem Konflikt? Für was und wen genau sollten unsere Soldaten sterben? aus Solidarität mit Frankreich, das nicht daran denkt seine Atomkraftwerke an unserer gemeinsamen Grenze zu reduzieren, etc.pp?
    Der Islamismus in seiner radikalen Form ist eine Geisel der Menschheit. Islamisten sind schlau genug sich auf alle Konflikte draufzusetzen und sie für ihre eigenen Ziel zu nutzen. Es wird demnach nicht reichen Soldaten zu schicken ohne die zugrundeliegenden Probleme der Verteilung zu lösen.

  • Wenn wir Deutschen wieder anfangen würden die Welt mit Krieg zu beglücken kriegen wir doch sowieso wieder nur Nazi-Häme zu hören. Gerade wir müssen bei so etwas am allervorsichtigsten sein. Zumal die Frage gestellt werden sollte, warum wir überhaupt Frankreich bei der militärischen Ressourcensicherung helfen sollen?


    Warum hilft Venezuela denn nicht den Franzosen, lieber Mindfreak? Willst du darüber auch noch ein Pamphlet schreiben? :)
    Es war schon naiv genug anzunehmen, daß die Franzosen ehrhafte Motive verfolgen würden und es nicht um wirtschaftliche Interessen ginge. Das wäre zwar ein Novum in der Weltgeschichte, aber macht ja nichts ^^


    Zumindest können die Franzosen hinterher in ihrer Militärgeschichte einen Sieg eintragen und das nur mit minimaler ausländischer Hilfe. Für Frankreich dürfte das einiges wert sein :p

  • Bedenkliche Einschätzung! Meiner Meinung nach nahe am Straftatbestand der Volksverhetzung. Ich will das mal auszugsweise darlegen. Dazu zitiere ich den entsprechenden § des StGB:


    Hast du den kopierten Gesetzestext auch gelesen?
    Wo stachele ich etwas an oder versuche irgendwen zu was auch immer zu bewegen?
    Volksverhetzung? Du hast sie nicht alle.
    Soll ich dir jetzt den Paragraph der üblen Nachrede vorhalten?


    Was ich in Ordnung finde oder nicht, kann ich frei äußern.
    Und da ich nicht in einem von Islamisten kontrollierten Gebiet lebe, wird mir nicht mal der Kopf vom Rumpf getrennt.


  • Hier geht's um handfeste Wirtschaftsinteressen, die auf Kosten der ohnehin seit Kolonialzeiten benachteiligten afrikanischen Bevölkerung verfolgt werden.
    Wenn du weiter denkst, siehst du den Zusammenhang zwischen Verarmung und Flucht aus Afrika und kannst dir selbst ausrechnen, wie sich die Zuwendung der 'hilfsbereiten' Europäer/US-Amerikaner auswirkt, wenn die betroffenen Afrikaner sich entschließen, ihre eigenen Interessen selbst zu verfolgen und durchzusetzen.
    Bis dahin kannst du dich damit beschäftigen, wie mit Armuts- oder Kriegsflüchtlingen in europäischen Städten zu verfahren ist....


    Sehr schön. Und welchen praktischen Zusammenhang hat diese Betrachtung nun? Wenn eine Horde Islamisten über ein Land herfällt sind zeitnahe Entscheidungen gefragt und keine Reflektionen über die jüngere Geschichte. Und nicht zu vergessen: Mali konnte das Problem nicht lösen und hat um Hilfe gebeten.

  • Wenn eine Horde Islamisten über ein Land herfällt sind zeitnahe Entscheidungen gefragt und keine Reflektionen über die jüngere Geschichte.

    Sollten Politiker an maßgeblicher Stelle wegen einer 'Horde Islamisten' so 'zeitnah', 'ohne Reflektionen' und 'ohne Geschichtsbezug' ihre Entscheidungen fällen, wie du es hier forderst, dann Gnade uns allen...
    Dies ist kein virtuelles Kriegsspiel.


    Vielleicht wäre es doch ganz hilfreich, wenn du dir die Überlegungen und zusammen getragenen Informationen in diesem Thread in aller Ruhe durch den Kopf gehen ließest.:thumbup:

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