Siegerbeitrag

  • Liebe Leute, ich bin nicht auf dem Laufenden... kann mir jemand vielleicht Bescheid sagen, ob der Beitrag von Gohrisch nun endlich veröffentlicht wurde oder ist es wie immer beim heißen Luft geblieben???  :?:   :?:   :?:   :?:   :?:   :?:   :?:   :?:

  • Was meinst Du, warum ich 137 Wetten gewonnen habe???????????



    Natürlich keine Veröffentlichung!


    Auch keine Entschuldigung!


    Keine Begründung!


    Die Stadtmenschen sind ja so doof!



    Und der preisgekrönte Beitrag läuft immer noch unter Herr Stadtrat, ohne Hinweis auf Gohrisch.



    Wenn es mir nach ginge, würde ich die ganze Redaktion zum Hofkehren verdonnern.

  • Aha... Wie pflegt es werte Escape zu sagen: Sei Deinem Kritiker dankbar, er glaubt noch an Dich? Dann habe ich kein Gründe mehr, KStA zu kritisieren. Püppi&Co. dürfen sich freuen, ich nörgle nicht mehr! Die böse, BÖSE Krem-soda hat sich zum Guten bekehrt... :pinch: :whistling: :huh:

  • Nicht in der Printausgabe, aber im Magazin auf Seite 25 ist unter "Unverlangt eingesandt" der Siegerbeitrag des Kollegen Gohrisch - gekürzt - endlich erschienen.


    Ich liebe diese Stadt
    Blogger Gohrisch hat den Autorenwettstreit der Stadtmenschen gewonnen.


    Nein, dass Gohrisch an die Bombardierung in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 auf das rund 630.000 Einwohner zählende Dresden erinnert, geht aus der Veröffentlichung nicht hervor. Dresden wird überhaupt nicht erwähnt.

  • Am Elbhang stehend schaue ich zu ihr hinunter, sehe das Erwachen einer Stadt. Bilder aus längst vergangener Zeit tauchen auf, verschwinden wieder, schemenhaft wird Erlebtes deutlich.
    Ohrenbetäubender Lärm, Sirenen……aufstehen….rasch…..ein blutroter Himmel,
    Hitze, Schreie, Weinen , sengende alles vernichtende Hitze, einstürzende Häuser, Wände. Ein Tod der vom Himmel kommt, Flammen losgelöst, sich immer wieder selbst erschaffend.
    Leiber aufgeschichtet, verbrannt, auf einem Platz, auf dem früher wie heute jedes Jahr der Weihnachtsmarkt stattfindet.


    [Schule, Oberschule, Chor, die täglichen Unterweisungen in sozialistische Lebensphilosophie, ein Brandgeruch der immer dann gegenwärtig ist, wenn Stress angesagt ist.]
    „Liebe diese Stadt“
    Eine Botschaft? Ein Befehl? Weder noch, wohl eher eine Bitte.


    Zerbombt, verbrannt, geschändet……ja….sie, die Stolze, die Schöne, die Erhabene, sie hat deine Liebe notwendig und verdient, Opfer und Vergeltung millionenfachen Leides.
    [Als Kind – mit flüsternder Stimmen…..fragenden Augen……das verstehst du nicht, geh Klavier spielen! Zum tausendsten Mal – an der schönen blauen Donau-
    Oh doch….wir erahnten, wenn über Opfer von Gewalt geflüstert wurde….die auch?. .Oh Gott, wenn wieder ein Keller geöffnet wurde und wieder und wieder Leichen geborgen wurden.
    Wenn wieder Pogrome einer zügellosen Soldeska stattgefunden hatten, bis dem ganzen Treiben mit härtesten Strafen Einhalt geboten wurde.
    Stille, dunkle Zimmer, regungsloses vor sich Hinstieren, der kindliche Versuch mit alldem fertig zu werden.]


    „Liebe diese Stadt“…..sie hat es mir nie leicht gemacht und tut es heute immer noch nicht.


    Enteignet, verkauft, verhökert, [ Brache dort, was man einst sein Elternhaus nannte.]
    Betreten [eingefügt: des Grundstücks, auf dem früher das Elternhaus stand]nicht gestattet- eine Spalte im Lattenzaun- verfallene Betriebsgebäude [aus deren Fenstern und Türen Birken wachsen.]
    Können sie nicht lesen? Ein Mann, der diese Frage stellte, ja ich weiß, betreten verboten, nur hier bin ich aufgewachsen. Ihr Name? Neugieriges, verständnisvolles Verstehen,[ wortloses Gehen.]
    Komisch…..irgendwie hatte ich alles viel größer im Gedächtnis, auf einer Stufe sitzend, die zum ehemaligen Büro meines Großvaters führte, machte ich diese Feststellung.
    [Nein ….leicht gemacht wird einem der Weg zu den eigenen Wurzeln nicht.
    Widerstände, eine Mauer die um vieles höher ist, als es die realexistierende war.]


    Da…von… .wo ich es am wenigsten erwartet hatte, von dieser Seite kam Verständnis.


    Ein Lied, was sage ich, eine Ode, jeder Kölner kennt es: Wenn ich so an meine Heimat denke und sehe den Dom….
    Für mich, die wiedererstandene Frauenkirche, die ich als Kind nur als einen
    Trümmerhaufen [mit zwei Torsos die sich klagend gen Himmel reckten,] erlebte.
    [Der Reformator Luther stand und steht schützend vor diesem beredten Zeichen.


    [Eine Kindheit zwischen Extremen. Zwei mal wöchentlich musste ich mitten durch diese Wüste, in der sich die Nager so wohl fühlten, da meine Chorproben auf der anderen Elbseite stattfanden.
    Zum anderen die heile Welt in der Sächsischen Schweiz in der mein zweiter Großvater ein Haus mit schönem Grundstück besaß.
    Wann immer ich konnte machte ich mich auf den Weg, meistens mit einem Bummelzug 3. Klasse bis nach Königstein und dann zu Fuß den Berg hinauf.]


    „Liebe diese Stadt“
    Eine Liebe die einem fast den Verstand geraubt hat, eine Liebe in der das Grauen ständig gewärtig war, eine Liebe voller Hoffnung und Zuversicht.

    [Drj’ezd’zany ihr alter sorbischer Name (Auenwälder) von dort bis zum Elbflorenz ein langer aber geschichtsträchtiger Weg bis zu der Nacht und dem Tag, an dem Dresdner Geschichte neu geschrieben werden musste.


    Ich stehe am Elbhang und schaue auf sie hinunter, das neue alte Dresden, etwas weltfremd, barock, liebenswert, versponnen, wertkonservativ, bürgerlich.]


    Die Zeit scheint hier manchmal eine Auszeit zu nehmen.
    Altes Vertrautes gibt mir das Gefühl nach Hause gekommen zu sein.


    Gehen auf alten Wegen, Neuentdeckung alter Begegnungsstätten, Furcht wie alle Jahre vor dem 13/14 Februar, wenn dann wieder aus ganz Europa ein Treffen derjenigen stattfindet, deren Träume nicht belastet sind.


    Ich freue mich, dass die neue Synagoge breiten Zuspruch erfährt, obgleich die alte, zerstörte, mir schöner erschien.
    Entdecke die Ruhestätten der Baumeister des alten Elbflorenz, die zum großen Teil aus Italien kamen. Sehe, wie viele ihrer Schöpfungen wieder hergestellt werden.
    Genieße das unvergleichliche Flair dieser wieder zum Leben erwachten Stadt, bin stolz darauf ein winziger Teil von ihr sein zu dürfen
    Ich……
    „Liebe diese Stadt.“



    Grün, der übernommene Text, Kürzungen in [ ], Ergänzung




    Nach erneuter Prüfung musste ich leider feststellen, dass zwei Textstellen von mir fälschlich als Ergänzung gelesen wurden. Ich hatte mich zwar gewundert, aber es dann doch für möglich gehalten. Tatsächlich bin ich in den Ebenen verrutscht. Mea culpa.







  • "Zurückgeschaut… Dresden im Februar"


    lautete die Originalüberschrift.


    Jetzt darf man auf die Vertonung gespannt sein!


    Ich schlage vor: "Warum ist es am Rhein so schön".


    @ escape,


    danke für die Gegenüberstellung alt - neu


    Die Behandlung des Kollegen Gohrisch ist eine Frechheit! Bei allen Ferner-liefen-Beiträgen gibt es einen Hinweis/Link auf den tatsächlichen Autor, nur beim Preisträger nicht.


    Der Siegerbeitrag wurde an letzter Stelle aufgeführt.


    Und nun die geschändete Fassung unter "Unverlangt eingesandt".

  • Eher werden seine Austern in der Pfanne verrückt, er aber nicht... Die Fähigkeit, ab und zu verrückt zu sein, ist die Eigenschaft eines edlen Geistes und vor allem ein Anzeichen vom Anwesenheit des Gehirns. Du darfst den werten Kollegen Blaubär nicht unter so einen Erwartungsdrang setzen. :S :whistling: :wacko: :pinch: :huh:

    Aber zur Sache: Ich verstehe, dass ich etwas nicht verstehe, aber was ich nicht verstehe, dass verstehe ich noch nicht. Leidet der KStA etwa unter Suizid-Gelüste? Oder sind die Leute da tatsächlich so peinlich unprofessionell? Das mit dem Schreibwettbewerb bzw. mit den öfteren Wettbewerben war ein erfolgversprechendes Projekt, das ganz einfach ohne großen Aufwand zu organisieren wäre. Wenn es öfters durchgezogen wäre, hätte die Sache sich herumgesprochen und auf jeden Fall die Community populärer gemacht und neue intelligente User hingezogen. Es gibt bestimmt viele Studenten, die bei den Freunden gerne mit einer Veröffentlichung punkten würden (ich meine damit natürlich keine Journalistik-Studenten, sondern andere Fachrichtungen), es gibt auch welche, die eine Veröffentlichung für die Bewerbungen brauchen könnten, z.B. studierte Kulturwissenschaftler, die sich für ein Job bei den öffentlichen Einrichtungen bewerben etc. Und ich persönlich kenne ein Soziologie-Lehrer im Gymnasium, der ein paar Artikel in einer Zeitung veröffentlicht hat, die nicht mal mit seinem Fach etwas zu tun haben, aber trotzdem ganz stolz und mit Erfolg in der Schule präsentiert werden. Wie gesagt, das Wettbewerbsprojekt könnte der Community und dem KStA gut tun und die Organisation wäre dabei ganz einfach gewesen. Und was ist daraus geworden??? Pfui...
    ?( ?( ?( ?( ?(

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