• Über Geschenke entscheidet allein der Schenkende. Erwartungen passen da nicht, denn jede Art von "Bezahlung" ist vom Grundsatz her ausgeschlossen ... und sei sie noch so indirekt mitgedacht.


    Den "Schrott" will ich nicht haben? Geschenke sind oft ein Symbol, sie zeigen, dass jemand an mich gedacht hat. Reicht das nicht?

    Ich lasse das Thema "Bezahlung" mal außen vor... und weitgehend auch die "Erwartungen".
    Ein Symbol, dass jemand an mich gedacht hat... tja.
    Symbolischer und liebe-voller wäre in meinen Augen, wenn der Schenkende den zu Beschenkenden IM BLICK hätte...
    Beispiele:
    Ich lese nun mal keine "Trivialliteratur", was alle Schenker in meinem Umkreis wissen. Da ich derzeit Bücher für einen offenen Bücherschrank hier in Reichshof sammle, kommt mir diese Art von "Literatur" dann ausnahmsweise doch entgegen, dann mache ich das Beste draus. Aber wurde ICH bei diesem Geschenk "gesehen"?


    Ich kann das Faible für "Rost" (derzeit sehr modern) gern meinen Bekannten lassen. Sie können sich die ganze Hütte voll stellen mit rostigen Kerzenständern, Vogelschalen, An- und Aufhängerchen... sieht sogar nett bei denen aus. Aber warum müssen sie es mir schenken, wenn sie wissen, dass ich es bei mir nicht mag und es auch gar nicht in meine Wohnung passt?


    Was ich meine: Warum kann der Schenkende nicht den zu Beschenkenden IN DEN BLICK nehmen und sich fragen: Was gefällt dem/der... Das ist noch lange nicht das, was dem Schenker gefällt... aber mit etwas Aufmerksamkeit könnte er da auf ganz andere Ideen kommen...

  • So einfach kann es also auch gehen :thumbsup:


    Paula
    Einfache, küchenpsychologische Antwort: Auch beim Schenken geht jeder zunächst von sich aus. Das kann ich ihm durchaus zugestehen. Ansprüche an Geschenke sind für mich ein Widerspruch in sich.

  • Auch beim Schenken geht jeder zunächst von sich aus.
    Ja, wieso eigentlich?
    "Jeder" will doch dem anderen eine Freude machen.
    Dazu muss er ihn doch sehen und nicht sich. Oder?

    ja, jeder versucht, dem Anderen eine Freude zu machen. Im Normalfall. Aber das geht immer nur ueber den eigenen Geschmack, das eigene Empfinden. Wenn, dann muesste der Beschenkte vor Wochen oder Monaten einmal einen Wunsch geaeussert und der Schenkende diesen aufgegriffen haben, um wirklich den Geschmack seines Gegenueber treffen zu koennen. Alles andere waere Zufall.

    Mir kommt es gar nicht so darauf an, ob jemand genau meinen Geschmack getroffen hat, wenn ich etwas geschenkt bekomme. Allein die Tatsache, dass jemand an mich dachte und mir eine Freude machen wollte, ist schon Geschenk genug !!

  • dann muesste der Beschenkte vor Wochen oder Monaten einmal einen Wunsch geaeussert und der Schenkende diesen aufgegriffen haben, um wirklich den Geschmack seines Gegenueber treffen zu koennen.

    Mitnichten. Er müsste sich nur die Mühe machen, von sich weg auf den anderen zu sehen... dann könnt er ganz leicht erkennen...
    - dass ich im Gegensatz zu ihm keine Heimatromane, aber ... lese
    - dass ich im Gegensatz zu ihm nicht auf Shabbylook stehe, aber Kerzen mag
    - dass ich im Gegensatz zu ihm keinen Whiskey, aber guten Wein trinke


    Würde sich ein Nichtraucher denn auch über eine Packung Zigaretten freuen "müssen"?


    Scheint irgendwie nicht so gern verstanden zu werden, worauf ich hier hinweisen möchte :evil:

  • ich habe mir abgewoehnt, Geschenke zu verteilen. Damit ist ausgeschlossen, etwas falsch zu machen. Stattdessen verteile ich lieber Geld an die Bettler, damit koennen sie sich das kaufen, was sie wirklich noetig haben. Erwachsenen etwas zu Weihnachten zu schenken, halte ich fuer ausgesprochen "kindisch".

  • Was ich meine: Warum kann der Schenkende nicht den zu Beschenkenden IN DEN BLICK nehmen und sich fragen: Was gefällt dem/der... Das ist noch lange nicht das, was dem Schenker gefällt... aber mit etwas Aufmerksamkeit könnte er da auf ganz andere Ideen kommen...

    Das Schenken bleibt wohl schwierig, speziell zu Weihnachten, wo das Schenken als "gesamtgesellschaftliche Aufgabe" quasi in der Luft liegt.


    Da kann ich den Watcher gut verstehen, der sich das Schenken am liebsten schenken würde.


    Wenn überall Geschenke "erwartet" werden ... und dann noch die "richtigen", ist schenken fast unmöglich.


    Weihnachten gehören Geschenke zur sozialen Norm. Wer sich da bewusst ausklinkt, läuft Gefahr missverstanden zu werden. Lieblos, wenigstens zu Weihnachten hätte er/sie doch .... zumindest ein Gruß!


    Ich schenke gerne, am liebsten dann, wenn es nicht erwartet wird ... also nicht nur zu Geburtstagen und zu Weihnachten. Aber auch da möchte ich mich nicht unbedingt demonstrativ ausklinken.


    Bleibt das Problem, was schenke ich jemandem, der sich alles das, was er haben möchte, selbst kaufen kann ... und meist auch kauft? Dem Weinliebhaber mit gefüllten Weinkeller noch einen Wein, der ihm sicherlich schmecken wird? Dem Krimileser noch einen Krimi? Da könnte es mir glatt in den Sinn kommen, ihm etwas zu schenken, das abseits seines Beuteschemas liegt ... und ihn dann "wundert".


    Das verrückte an der Sache, wenn selbst man beschlossen hat, sich nichts zu schenken, ist das keine Lösung ... da kommen dann die "Nichtgeschenke".


    Bei Sachgeschenken zählt für mich im Zweifelsfall immer der Symbolcharakter. Wichtiger bleiben für mich die Geschenke, die man nicht kaufen kann ... Vertrauen z. B. :thumbsup:


    P. S. Die wippenden Smileys machen mich noch jeck. Das Geschenk brauch ich nicht :D

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