Burkaverbot

  • @ Betrachter:


    "Dann zum Schächten. Selbst wenn es in mohammedanischen Schlachthäusernweniger tierquälerisch zugehen sollte als in „unseren“ (was stark bezweifelt
    werden darf) bleibt eines: Betäubungsloses Schlachten ist per Gesetz verboten.
    Punkt. Es gibt keine Ausnahme vom Gesetz, es sei denn, das Gesetz selbst läßt
    Ausnahmen zu. Das ist aber nicht der Fall. Die Rechtsprechung stellt sich hier
    über das Gesetz und erlaubt die Ausnahme (unter Berufung auf den höheren Wert
    der Religionsfreiheit). Ich finde, das ist ein ziemlich dicker Hund. Man darf
    spekulieren, was unter dem hohen Recht der Religionsfreiheit noch alles ausnahmsweise
    erlaubt werden wird - Stückchen für Stückchen. Spätestens wenn das Züchtigen der
    Ehefrau (nur mit nem kleinen Stöckchen freilich, so wie es der liebe Allah
    vorgeschrieben hat, und nur mit ganz enger Indikation aus Gründen der
    Religionsfreiheit zugelassen wird, dürfte auch Deine Toleranz an Grenzen
    geraten. (Tschuldige die Polemik!) "





    Weil ich nicht auf alle Absaetze von dir eingehen kann und will, moechte ich nur diesen einen vorerst herauspicken .
    Ueber das betaeubungslose Schlachten koennte ich einen langen Vortrag halten, will ich aber nicht. Nur so viel dazu. Das "fachmaennische" Schaechten ist ebenso wenig qualvoll, wie der Schuss in den Kopf des zu schlachtenden Tieres. Einem Huhn hackt man den Kopf ab und gut ist. Da wird nix vorher betaeubt. Diese Gesetze des vorherigen Betaeubens muss von den sog. Tierschuetzern beeinflusst worden sein? Sie haben meist wenig Ahnung , was wirkliche Tierquaelerei ist, argumentieren aber mit ihrem menschlichen Empfinden.

    Nun zu den Sonderregelungen: Auch ich finde es absolut nicht hinnehmbar, dass Religionsgemeinschaften Sonderrechte eingeraeumt werden. Ob juedischen, christlichen oder mohammedanischen.
    Da sind wir uns einig. Aber jetzt:

    Du: "Spätestens wenn das Züchtigen derEhefrau (nur mit nem kleinen Stöckchen freilich, so wie es der liebe Allah
    vorgeschrieben hat, und nur mit ganz enger Indikation aus Gründen der
    Religionsfreiheit zugelassen wird, dürfte auch Deine Toleranz an Grenzen
    geraten. "


    Das, wovon du sprichst, gibt es seit Tausenden von Jahren, da dachte man weder an Jesus, noch Mohammed.
    Und wenn ich mir die christlichen deutschen Familien so anschaue, in denen der Vater sowohl die Kinder, als auch seine Ehefrau verprueglt, natuerlich immer "nur" im besoffenen Kopp, dann verstehe ich nicht, worueber du sprichst.

    Ich esse im Beisein meiner mohammedanischen Freunde Schweinefleisch, sie entweder vegetarisch oder ein anderes Tier. Diese Leute sind meist liberaler und grosszuegiger als mancher Deutsche, der nur schaut, ob die Nachbarn auch immer nach dem Gesetz leben.

    Alles, was du in deinem langen Beitrag beanstandet hast, habe ich weder in muslimischen Gesellschaften mir gegenueber erlebt, noch in Laendern, in denen sich Muslims aufhalten.
    Ich spuere sie gar nicht, so angepasst sind die.

    Ist das nur in DE ein Problem? Oder redet ihr es euch ein ??

    Die lustigsten Menschen, die ich bisher in meinem Leben gesehen habe, waren Libanesen, Tuerken, Syrer und Araber. Niemand von denen wollte mir jemals seinen Glauben aufdruecken. Und ihre Gastfreundschaft geniesse ich gerne.

    Die missionarischen Christen dagegen sind dermassen laestig, dass man am liebsten die Fliegklatsche rausholen moechte.
    Was ich von dir mal wissen wollte.

    Lebst du mit Mohammedanern zusammen? Bist du von ihnen umzingelt, so wie ich in meiner Wohngegend? Belaestigen sie dich taeglich? Nehmen sie dich nicht mit im Taxi ?

    Ich glaube, dass bei einigen Deutschen dieses Problem besteht. In allen anderen Laendern konnte ich das alles nicht feststellen.

    Dann waehlt doch die Regierung ab, wenn sie die Mehrheit der Deutschen benachteiligt !! ??

    Scheint aber so zu sein, dass sich die meisten Deutschen nicht deinen Beispielen anschliessen moechten ??

    Nur mal so gefragt.

  • Aha, der Christ darf also aus dem Anzug springen. Dafür hast du Verständnis. Beim Moslem allerdings nicht. Das ist schonmal ein Indizienbeweis für Islamophobie.


    Deine Erklärung, daß man Lehren nach ihren Lehrern benennt ist absoluter Blödsinn. Das gilt ja nicht einmal für die meisten Religionen.


    Fangen wir mal mit den Buddhisten. Die wurden von jemanden gegründet, der namentlich Siddharta Gautama heißt. Buddha ist nur ein Titel gewesen, den er sich später gegeben hat, was soviel heißt wie "der Erwachte". Warum nennst du also die Buddhisten nicht Siddhartisten?


    Selbiges mit den Christen. Sie wurden von gegründet, der Jesus von Nazareth hieß. Christus hingegen ist nichts weiter als das hebräische Wort für Messias. Schon wieder haben wir eine große Religion, die sich nach einen Gründer-Titel benennt. Wärst du beim Islam konsequent, müsstest du auch den Titel des Gründers nennen, der in diesem Fall als Prophet bezeichnet wird. Also Prophetisten? Wie dem auch sei, du tust es nicht.


    Bei den Juden wird deine Logik noch irrer. Der Begriff stammt vom vierten Sohn Jakobs und bezeichnet lediglich einen der 12 Urstämme Israels. Er ist also nur ein Urenkel des eigentlichen Begründers des Monotheismus gewesen und hatte nichts mit irgendeiner Religionsgründung zu tuen. Im Grunde hießen die Juden also eher Abrahamisten? Es gibt im deutschen zumindest den Ausdruck Semiten, die nach dem ältesten Sohn Noahs benannt wurden, und von dem Abraham abstammte. Aber diesen Ausdruck verwendest du auch nicht. Du redest von Juden.


    Gibt es überhaupt eine Religion, die namentlich nach ihrem Gründer benannt wurde? Laozi heißt auch nur "alter Meister". Sein richtiger Name ist zwar unbekannt, aber ich denke nicht, daß man ihm diese Bezeichnung in die Wiege gelegt hat.
    Selbst in Konfuzius steckt der Meistertitel drin, denn sein richtiger Name war Kong Qiu.


    Die Hinduisten kennen nicht einmal einen Gründer. Das ist einfach nur ein Begriff der verschiedene religiöse Strömungen auf dem indischen Kontinent zusammenfasst, also nach Indien benannt. Nehmen wir aber dafür als Beispiel die größte Untergruppe: Sikhismus. Der wurde wiederrum von einem Guru namens Narak gegründet. Nicht mal hier trifft deine Logik zu.


    Das du Moslems auch im Deutschen als Mohammedaner bezeichnest ist also reine Willkür, denn es wäre demnach die einzige Religion wo du den tatsächlichen Eigennamen des Gründers als Religionsnamen benutzen tust. Ich habe wohl genug Beweise geliefert, die deine Erklärung, und die vieler anderer, als Ausrede und Lüge darstellen. Du weißt immerhin, daß es Moslems beleidigt und das wird sicher auch der Grund sein, warum du diesen Begriff anwendest.
    Damit habe ich also auch ein zweites Indiz feststehen, daß dich der Islamophobie verdächtigt.



    Aber ich will dich deswegen nicht disqualifizieren. Deine Befürchtungen hinsichtlich dieses politischen Kampfbegriffes sind allgemein zutreffend. Ich bin aber kein Dualist. Wir sind gewiss nicht immer einer Meinung, aber oftmals kann ich dir in vielerlei Hinsicht zustimmen, auch was das Thema Islam angeht. Das ist doch letztendlich alles was zählen sollte.

  • Und noch eine Anekdote von mir zum Thema Schweinefleisch, die ich allerdings nicht meiner Antwort zu Betrachter unterordnen wollte:


    Schon in meiner Schulzeit war ich begeisterter Fleischfresser. Ich habe jeden Tag zwei Pausenbrote dabei gehabt, die mit Schweinefleisch belegt waren. Ich bin noch jung genug, um in einer Zeit aufgewachsen zu sein, wo schon gut die Hälfte der Klassenverbände aus muslimischen Kindern bestand. Wobei ich dazu sagen muss, daß es auch rein deutsche Klassen gab, aber aufgrund des sozialen Status meiner Eltern habe ich es dort nie hineingeschafft.


    Jedenfalls habe ich in jeder Pause eines meiner Brote mit totem Schwein gegessen. Neben meinen muslimischen Sitznachbarn, vor den Augen meiner muslimischen Freunde, mit denen ich mich gleichzeitig unterhielt. Ich habe auch öfter mal eine Schnitte angeboten, aber sie wurde von fast allen Moslems (es gab tatsächlich eine Ausnahme. Was für ein Fettsack das aber auch war ^^) immer abgelehnt, eben wegen dem Schweinefleisch. Sie wussten also alle Bescheid, was ich dort alltäglich aß. Ich wäre niemals auf die Idee gekommen, daß der Genuß meines Pausenbrotes irgendwelche Probleme verursachen könnte. Es hat sich auch niemand deswegen beschwert. Weder auf der Grundschule, noch auf dem Gymnasium später.


    Zumindest bis zur Oberstufe. Dort waren die meisten meiner islamischen Mitschüler vom Bildungssystem bereits aussortiert worden und die Klassenverbände lösten sich auf, so daß man ständig auch Unterricht mit den Schülern der deutschen Wohlstandskinder hatte.
    Tja und dort saß ich dann eines Tages neben einer Vegetarierin, die es garnicht ausstehen konnte was ich in meiner Pause so gerne zu essen vermochte. Sie hielt mir einen Vortrag, wie ekelhaft sie das doch fände und wie widerlich der Geruch des Schweinefleischs - ja sie hat das tatsächlich am Geruch identifiziert - ihr in der Nase stechen würde. Sie verlangte von da an, daß ich mein Brot nur noch mit 5m Abstand zu ihr essen sollte und selbst den Lehrer bat sie wegen diesem Umstand um einen Tausch der Sitzplätze. Ich musste knapp 10 Jahre zur Schule gehen um endlich zu begreifen was Toleranz ist :D


    Und desewgen habe ich zum Schluss daraus folgende, politisch völlig korrekte, Lehre gezogen: Man kann über Türken sagen was man will, aber wenigstens sind sie keine schwulen Kartoffeln :D

  • hihi, genau so isset, heinz K.


    Wenn du es einmal mit einer Kampflesbe oder "Brutal-vegetarierin" zu tun hattest, weisst du, dass Toleranz neu definiert werden muss. Kein sog. "Mohammedaner" hat mich jemals schief angesehen, als ich ihm sagte, dass ich an keinen Gott glaube. Wurde auch nicht als "Nichtglaeubiger" auf die Ignor-liste gesetzt.


    Wenn ich mir die deutschen verbiesterten Tierschuetzer und Veganer ansehe, weiss ich, dass ich lieber bei meinen islamischen und juedischen Freunden bleibe.

  • Schön, dass du meine Einladung angenommen hast, Betrachter.


    Eins vorweg, mein Beitrag war nicht nur eine Antwort an dich ... gesammelte Gedanken eher. Du warst ein Auslöser. Polemik halte ich für absolut legitim. Ich denke, wir können hier alle damit umgehen ;)


    Ich greife jetzt nur einige Aspekte auf. Der Begriff Mohamedaner ist aus meiner Sicht einfach nicht mehr gebräuchlich, aber verletzt die Moslems. Da muss ich nicht suchen, was mir mit dieser Bezeichnung eventuell zugemutet wird, ohne dass es mir bewusst ist. Wir benutzen viele Begriffe, ohne uns vorher über die Ethymologie zu informieren. Ich habe mal einen Beitrag über verbotene Wörter geschrieben, der sehr viel Aufsehen erregt hat ... wer auf Wortverboten besteht, ist aus meiner Sicht dogmatisch ... da geht bei mir immer das rote Lämpchen an.


    Dass im Kindergarten kein Schweinefleisch erlaubt sein sollte, halte ich für einen Missstand, den man vor Ort klären muss. Mir sind solche Fälle nicht bekannt. Deshalb geh ich von Einzelfällen aus, mit denen man den eigenen Standpunkt untermauert.


    Ich sehe nicht die Gefahr, dass die Scharia unser Grundgesetz ablöst. Wenn ich von einem modernen Islam rede, muss der sich selbstverständlich an unseren Regeln orientiern ... und das wird er auch, sofern wir gesprächsbereit sind. Alle demokratischen Kräfte müssen zusammenarbeiten, um den religiösen Eiferen Einhalt zu gebieten ... unabhängig von der Religion. Die Fundamentalisten jedweder Couleur sind das Problem, nicht der Islam.

  • Zu Heinz:



    Du hast Dir ja richtig viel Mühe gegeben, mich der Islamphobie und gar
    der Lüge zu überführen. Gestattest Du dennoch, daß ich ein wenig korrigiere?
    Ich hatte nicht behauptet, daß alle Religionen nach ihrem Erfinder
    benannt sind, und schon gar nicht, daß bei dieser Art der Benennung von
    Anhängern immer der „Geburtsname“ verwendet wird. Was ich sagte, war dies:



    Es ist allgemeiner Brauch die Anhänger einer Lehre nach deren Stifter zu benennen, wobei das eine
    religiöse, eine wissenschaftliche eine politische oder sonst eine Lehre sein
    kann (siehe die genannten Beispiele). Ferner stell(t)e ich fest, daß diese Art
    der Benennung vollkommen neutral ist
    und keinerlei Abwertung beinhaltet. Mehr sagte ich nicht, und es sollte mich
    wundern, wenn daran etwas Falsches gefunden werden könnte.



    Was kann für einen Anhänger der Lehre Mohammeds daran beleidigend sein,
    daß man ihn einen Anhänger der Lehre Mohammeds nennt??? Was stört ihn daran,
    daß man sprachlich mit ihm umgeht, wie mit allen anderen Menschen (sofern sie
    sich zu einer Stifter-Lehre bekennen) auch. Ist es vielleicht genau dieser Umstand,
    daß man ihm mit der neutralen Bezeichnung die einzigartige Sonderstellung, die
    er als Rechtgläubiger für sich beansprucht, nicht gewährt? Das gängige „Argument“ jedenfalls, daß
    Mohammed anders als Christus von seinen Anhängern nicht als Gott verehrt wird,
    geht ins Leere; auch Buddha und Konfuzius sind keine Götter.



    Welchen Sinn haben diesen vehementen Bemühungen, nicht sachlich-neutral
    bezeichnet zu werden, sondern so, wie man sich selbst versteht? Den
    Antwortversuch überlasse ich gerne Eurem Scharfsinn.






    Zu Multikulis muslimischen Freunden:



    Du kennst also ernsthaft Mr, die Dir beim Essen von Schweinefleisch
    zuschauen können, ohne Dir die Kehle durchzuschneiden? Und Humor haben die auch
    noch? Potzblitz! Mal schau’n, ob ich das toppen kann: Also, ich kenne einen,
    der kein Problem damit hatte, seine Kinder von der katholischen Ehefrau
    katholisch erziehen zu lassen!! Kommt aber noch besser: Ich kenne sogar einen,
    der heißt Mohammad, aber geht nicht mal freitags in die Moschee! Leute gibt’s,
    man soll’s nicht glauben.



    Im Ernst: Daß es Mr gibt, eine
    Menge vermutlich, die ihren Allah und seine Gebote ebenso ernst nehmen
    wie Sonntagskatholiken ihren Jesus - das wird wohl niemand ernsthaft bestreiten.
    Nur, was ändert das an dem Umstand, daß es auch eine ganz Menge anderer gibt? Und
    diese anderen sind es, die den Radau machen, ständig beleidigt sind, „Respekt“
    verlangen und Forderungen stellen.






    Escape, Du setzt auf einen modernen Islam, der sich an die Regeln der
    liberalen Gesellschaft hält und meinst, man müsse nur gesprächsbereit sein. -
    Mit modern-liberalen Muslimen (siehe Mukus Freunde) braucht man nicht zu reden
    (jedenfalls nicht über Islam und Gesellschaft) denn da gibt es nichts zu reden,
    weil da Konsens besteht. Mit ernsthaft Gläubigen kann man nicht reden, weil Allahs
    O-Ton keine Interpretation und keine Zugeständnisse zuläßt. Dann gibt es
    allerdings noch die, welche vor Gesprächsbreitschaft nahezu überquellen. Die sitzen
    in Talk-Shows und Islamkonferenzen. Und wenn sie nicht bekommen, was sie
    wollen, verlassen sie beleidigt die Bühne und lamentieren über Diskriminierung
    und Rassismus. Und genau dieses Gesindel vom Zentralrat der Muslime bis zur
    staatlich-Türkischen Auslandsorganisation Ditib beherrscht die Diskussion und
    instrumentalisiert Klein-Ali, statt zu sagen, laß mal die Moschee im Dorf. Da
    muß dann schon mal ernsthaft ein Bundesarbeitsgericht(!) entscheiden, ob es
    einem muslimischen Lagerarbeiter zugemutet werden darf, alkoholische Getränke
    ins Regal zu räumen. Die Entscheidung steht, glaube ich, noch aus. Ist ja auch
    ein hoch komplizierter Fall. Kann man von einem Rechtgläubigen verlangen, daß
    er seine arbeitsvertraglichen Pflichten auch dann erfüllt, wenn er meint,
    Allahs Gebot stehe dagegen.



    Der Mann könnte freilich ganz einfach kündigen und sich einen anderen
    Job suchen. Das würde jeder normale Mensch tun, dem an seinem Arbeitsplatz
    Dinge zugemutet werden, die ihm gegen den Strich gehen. Nix da, denn hier geht
    es schließlich um den Respekt vor dem wahren Glauben, und da wollen wir doch mal
    sehen, wie weit sich diese blöden Kuffar mit ihrer selbstzerstörerischen
    Religionstoleranz treiben lassen - koste es (buchstäblich) was es wolle. - Viel
    Spaß beim Dialog!






    Die Fundamentalisten jedweder Couleur seien das Problem, sagt Du, Escape.
    Das klingt dermaßen einleuchtend und logisch, daß man fast drüber hinwegliest.
    Aber stimmt es auch - praktisch(!), nicht theoretisch? Ich las mal vom
    Fundamentalchristen, die ihre Brut nicht in eine öffentliche Schule schicken (sondern
    selbst beschulen) wollten, weil sie dort verdorben werden. Problem: Die Schulpflicht
    ist in Deutschland zwingend, keine Ausnahme,
    basta. Lösung: entweder nachgeben oder nach Amerika auswandern. Beide Wege sind
    schon gewählt worden (und mir sind beide recht). Was es in diesem (und anderen)
    Zusammenhängen aber noch nicht gab, sind Klagen bis zum BVerfG und öffentliche
    Diskussionen über den nötigen Respekt vor frommen Christen. - Zeugen Jehovas
    stehen stumm an der Ecke und stören nicht weiter. Jesuiten, Opus Die usw. - man
    weiß, daß es sie gibt, mehr passiert nicht. Und wenn solche Fundis ernsthaft
    laut werden würden, bekämen sie von der geballten „säkularen“ Gesellschaft
    dermaßen was aufs Maul, daß sie nicht mehr wüßten, ob sie Männchen oder
    Weibchen sind. Wie viel Haß und Häme hat sich nicht allein schon über Meisner
    ergossen. Christenbashing ist en vogue, Mohammedanismuskritik ist Rassismus. Andererseits ist es eben nicht nur der m.
    Fundamentalismus à la Piere Vogel, der gefährlich ist. Fast im Gegenteil. Diese
    Vögel sind dermaßen lächerlich, daß man sie getrost übergehen kann. Für viel
    gefährlicher halte ich jene ganz normalen Allah-Gläubigen, die es mit einer
    Kombination von Beharrlichkeit, Larmoyanz und Selbstbewußtsein schaffen, ihre
    skurrilen Forderungen durchzusetzen.



    (Jüngstes Beispiel, für sich allein genommen wiederum lächerlich: Gemäß
    ministerieller Verfügung dürfen Muslim-Mädchen im „Burkini“ am
    Schwimmunterricht teilnehmen. Der Witz daran ist, daß derartige Badekleidung
    aus hygienischen Gründen normalerweise verboten ist. Geh mit einem T-Shirt oder
    einer längeren Hose ins Schwimmbad, und Du fliegst raus. (Ob das sinnvoll ist,
    sei dahingestellt, es ist jedenfalls gültige Regel. Für Muslime machen wir da
    selbstverständlich gerne eine Ausnahme. Was bleibt uns auch übrig, denn sonst
    verbieten die rechtgläubigen Eltern die Teilnahme. Und die Unterrichtspflicht
    gegen Muslime durchzusetzen, das käme ja nun mal gar nicht in Frage.)

  • P. S.



    Was hatte ich eben noch zum Christenbashing gesagt? Wie bestellt äußert
    sich Meisner zur Abtreibung und - lest mal die Kommentare zum Artikel im
    StA. Am schönsten fand ich diesen: „Was man bei Meisner immer im Hinterkopf
    haben muss: Der Mann glaubt an unsichtbare Männer, sprechende Schlangen, Engel,
    den Teufel und dass man ohne Sex schwanger werden kann. Mindestens einmal die
    Woche isst er den Körper eines seit 2000 Jahren Verstorbenen und trinkt dessen
    Blut. Entsprechend muss man sämtliche von Meisners Äußerungen auch bewerten und
    ihnen die entsprechende Relevanz zuordnen.
    “ Es wäre nun nicht weiter schwierig, Analoges
    über Mohammedaner zu sagen. Aber was würde man sich damit einhandeln … ?



    Interessant ist die Überschrift zum Artikel. Sie lautet: „Meisners neuester Super-GAU“.
    Wohlverstanden, das ist nicht aus der BILD oder dem EXPRESS, das stammt aus dem
    Kölner Stadtanzeiger, der sich als eine Säule des seriösen Journalismus
    versteht. Das ist journalistisch unter aller Kanone! Das ist Gossengeschreibsel
    der primitivsten Sorte! Als Überschrift zu einem Kommentar völlig in Ordnung, aber nie und nimmer zu einem
    Bericht. Aber ich komme vom Hölzchen
    aufs Stöckchen, tschuldigung!



    Ich kann die Christenalergie vieler Europäer bestens verstehen,
    schließlich knechtet uns diese Religion seit gut 1500 Jahren. Die meisten von
    uns haben eine christliche Erziehung durchmachen müssen. Das ist ein seelischer
    Mißbrauch, dessen Langzeitfolgen kaum einer wirklich los wird. Um so
    unverständlicher ist es mir allerdings, daß die Opfer einer schlechten Religion
    einer noch schlechteren aus demselben Stall so bereitwillig Tür und Tor öffnen.
    Erklärt es mir.

  • Es ist allgemeiner Brauch die Anhänger einer Lehre nach deren Stifter zu benennen, wobei das eine
    religiöse, eine wissenschaftliche eine politische oder sonst eine Lehre sein
    kann (siehe die genannten Beispiele). Ferner stell(t)e ich fest, daß diese Art
    der Benennung vollkommen neutral ist
    und keinerlei Abwertung beinhaltet.


    Das hast du für dich persönlich festgestellt. Neutral wäre aber doch wohl eher die allgemein gültigen Bezeichnungen für die jeweiligen Gläubigen zu verwenden. Ich habe doch bereits festgestellt, daß die Namensgebung einer Religion nicht einer allgemein gültigen Regel unterliegt. Warum machst du also ausgerechnet bei Moslems eine Ausnahme, und nennst sie als einzige nicht so, wie sie allgemein bezeichnet werden?
    Das ist keine Neutralität. Du behandelst nicht alle Gläubigen gleich.


    Zitat

    Was kann für einen Anhänger der Lehre Mohammeds daran beleidigend sein,
    daß man ihn einen Anhänger der Lehre Mohammeds nennt???

    Weil er doch weiß aus welcher Intention heraus du ihn so bezeichnest. Es ist doch feststellbar, daß du diesen Begriff eben nicht aus Neutralität heraus verwendest, sondern das du bewusst damit provozieren willst. Du willst doch auch Islamkritiker genannt werden und nicht Islamophober, selbst wenn auch Letzteres seine Berechtigung hätte, weil du genau weißt, wegen welchem Motiv der Begriff der Islamophobie überhaupt angewendet wird.


    Die kenne ich aber nur aus dem Fernsehen. Ich warte auch mal darauf, daß die mir so über den Weg laufen.
    Die Moslems, die ich kenne, machen auch nicht mehr Radau, als alle anderen Menschen, die sich auf essentielle Konzepte festlegen. Deswegen doch meine Geschichte über die Vegetarierin. Ich kann das ganze natürlich auch wieder relativieren.


    Immerhin war ich vor ein paar Wochen von Vegetariern zum Grillen eingeladen worden. Dort waren über ein Dutzend Personen, die ihr Gemüse gegrillt haben, während ein Freund und ich die einzigen waren, die Fleisch mitgebracht hatten. Da hat sich auch niemand von den anderen Gästen dran gestörtet und wir wurden in Ruhe gelassen.
    Die eine Vegetarierin von meiner Schule damals ist eben auch nur eine Ausnahme. Die meisten Vegetarier können auch im Kontext der Lebensmittelzunahme ganz tolerante Menschen sein, genauso wie die meisten Moslems eben auch keine abenteuerlichen religiösen Forderungen stellen.


    Ich kann dir ebenso ein Beispiel mit dem Nachbarn eines Freundes nennen, der gerade mal Anfang 20 ist aber als Katholik religiös so verbohrt, daß ich mich jedesmal hüten muss, wenn ich das Wort "Gott" in den Mund nehme. Ich habe es erlebt, daß er meinen Kollegen bedroht hat, weil der sich mal zu einer Blasphemie hinreissen ließ und ihm die Freundschaft gekündigt hätte, wenn er sich nicht entschuldigt hätte. Es gibt also auch unter Christen genug Spinner, nur treten die nicht so in Erscheinung, weil sie schon daran gewöhnt sind von der Öffentlichkeit verachtet zu werden.


    Rede mal mit linken oder rechten Extremisten, mit Hooligans, Evangelikalen. Stolzen Eltern, die verlangen das ihr dämliches Kind aufs Gymnasium kommt oder einfach nur Verliebten, die verlangen, daß man sich als Freund mit ihren charakterlosen Partnern zu verstehen hat. Die lassen sich alle in dem jeweiligen Kontext schon mal gerne zu extremen Forderungen hinreissen, in denen sie nicht einsehen wollen, was sie anderen damit aufbürden. Schwachmaten gibt es überall, und bei vielen wird man den Schwachmatismus nicht mal selber zu Gesicht bekommen.
    Also warum hast du ausgerechnet diese Fixierung auf Moslems? Die produzieren doch nicht mehr Scheiße als alle anderen.


    Ich sehe bei denen eben nur das Problem der Anpassung aufgrund der großen kulturellen Differenzen. Mehr aber auch nicht.


    Während meines Studiums habe ich viele gläubige arabische Studenten kennengelernt. Weil ich selber nicht gerade der beste Menschenfreund bin habe ich natürlich bei jedem mal ähnliche Provokationen ausprobiert und die Reaktionen darauf waren allesamt unterschiedlich. Manche reagieren sauer, fangen auf arabisch an zu fluchen, daß sie einen umbringen würden. Einige reden dann auch nicht mehr mit einem und versuchen dich erstmal wie Luft zu behandeln. Andere sind verärgert und fragen dich, was du damit eigentlich bezweckst. Wiederrum andere lassen sich tatsächlich auf einen Disput ein. Einige hingegen lachen dich aus, weil sie genau wissen, daß solche Kommentare atheistisch konzeptionierter Unsinn sind.
    Also ungefähr das, was mir auch in einem gut sortierten Bibelkreis begegnet.


    Jedenfalls verprügelt, aufgeschlitzt oder in die Luft gesprengt hat mich keiner.




    Mich würde mal wirklich interessieren woher du deine Kenntnisse über Moslems erlangt hast. Hast du auch privaten Umgang mit ihnen (wenigstens gehabt) oder hast du dein Wissen über sie nur von den Erzählungen anderer, oder Berichten aus dem Fernsehen?

  • Moin Heinz, zum Thema Benennung der Anhänger der
    Mohammed-Religion habe ich eigentlich alles gesagt, was zu sagen ist. Da Du
    mich aber partout zum Provokateur stempeln willst, kann ich zu meiner persönlichen
    Rechtfertigung (jenseits der wirklich sachlichen Begründung(!)) vielleicht noch
    anführen, daß zu jener Zeit, da ich meine Sprachkompetenz incl. Wortschatz
    erwarb, das waren die späten 50er und frühen 60er-Jahre, „Mohammedaner“ der
    völlig normale und gängige Ausdruck war, wenn man denn über Weltreligionen
    sprach. Und da war (und ist, sorry) nichts Abwertendes dabei! Im Gegenteil, der
    „Mohammedaner“ hatte damals den (etymologisch falsch verstandenen) „Muselmann“
    verdrängt und ersetzt, vermutlich, weil Muselmann als irgendwie lächerlich
    machend wahrgenommen wurde (obgleich es dies keineswegs ist, da es, und hier
    kommt die Pirouette, auf eine türkisch/persischeVariante von „Muslim“ zurückgeht.






    Woher ich mein Wissen über Moslems habe, begehrst Du zu
    wissen, und ob ich privaten Umgang mit ihnen habe/hatte. Die erste Teil der Frage
    ist etwas unpräzise formuliert, da sie eigentlich zweierlei meint: (1) Woher
    habe ich mein Wissen über den Mohammedanismus als Lehre? (2) Woher glaube ich
    zu wissen, was im Alltag geschieht?



    Ich beginne mit dem letzten, weil unwichtigsten Teil der
    Frage: Ja, ich kenne persönlich einige Mohammedaner; Herkunftsländer sind
    Persien (darf man wahrscheinlich p.c. auch nicht mehr sagen, sagt der Mann aber
    selbst), Sudan, Kurdistan und Türkei. An diesen, mir persönlich bekannten Individuen
    habe ich unter dem Mohammedanismus-Aspekt absolut nichts auszusetzen! Aber was
    soll denn daraus folgen? Weil ich persönlich eine Handvoll Soft-Moslems kenne,
    soll ich annehmen, daß alle Nachrichten von anderen falsch oder bedeutungslos
    sind? Analoges Beispiel: Diejenigen Amerikaner, die ich ganz persönlich kenne,
    sind (bis auf eine Ausnahme) ganz liebenswerte Menschen und manchen Zug des
    amerikanischen Volkscharakters (sofern eine solche Annahme Sinn hat) würde ich
    mir hierzulande wünschen. Amerika als Staat und „Programm“ der Weltpolitik ist
    indessen ein Unheil für die Menschheit. Aus diesem „Widerspruch“ folgt
    lediglich eines: Man muß genau hinschauen und präzise benennen, worüber man
    spricht. Doch nun zu (1) Ja, das ist ein Problem: Meine
    Kenntnis des Mohammedanismus als Lehre beziehe ich u. a. aus der Lektüre des
    Koran. Okay, okay, ich weiß es ja: Arabisch ist die einzige Sprache der Welt,
    die man nicht übersetzen kann. Wenn man den Koran verstehen will, muß man ihn
    im Original lesen, alle Übersetzungen sind bestenfalls mißverständlich. Da ich
    des Arabischen nicht mächtig bin, kann ich also gar nicht wissen, was wirklich im
    Koran geschrieben steht. 1:0 für Dich …
    Bei (2) stehe ich noch blöder da. Ausgerechnet ich, der ich immer mal
    wieder darauf hinweise, daß man nichts glauben sollte, als das, was man mit
    eigenen Sinnen live erlebt hat, verlasse mich da weitgehend auf Berichte. Erkenntnistheoretisch
    ist das in der Tat dünnes Eis. Aber Du, stehst auf genau demselben. Für die Praxis muß es reichen. Als Volontär beim
    ÖRR habe ich mal gelernt, daß eine Meldung erst dann zur Nachricht werden darf,
    wenn zwei seriöse Agenturen sie bringen, bei heiklen Meldungen besser drei. So
    halte ich das auch privat: Eine
    Meldung ist fast keine Meldung, es sollten schon mindestens zwei Quellen sein
    und zwar solche, die nicht von einander abschreiben. Das macht ein bißchen Mühe
    und tut bisweilen auch weh, weil man zwangsläufig auch Quellen studieren muß,
    die einem gegen den Strich gehen. So lese ich zum Beispiel auch nach wie vor
    den online-StA, obgleich ich weiß und beweisen kann, daß er längst keine seriöse
    Zeitung mehr ist. Als eine Quelle
    unter vielen taugt er aber immer noch.
    Wenn Du nun sagst, alles, was ich bloß aus den Medien weiß, hat keinerlei
    Bedeutung, kann ich Dir theoretisch nicht widersprechen. Bleibe nur die
    Gegenfrage, auf welche Kenntnisse Du Deine
    Beurteilung stützt. Die persönliche Bekanntschaft mit wenigen Individuen scheidet
    definitv aus.



    Schöne Grüße vom Betrachter

  • Meine Fragen, die ich weiter oben gestellt habe, glaube ich jedenfalls, Betrachter, haste ueberlesen?


    Ich wollte wissen, in wie vielen arabischen oder muslimischen Laendern du warst ??


    Ausserdem sprach ich nicht davon, dass ich EINEN Muselmann kenne, sondern eine relativ grosse Anzahl aus verschiedenen Staaten. z.b. Tuerkei, Ägypten, Jordanien, Israel, Libanon, Tunesien,Marokko, Indonesien, Bahrain, Iran, Afghanistan und einigen afrikanischen Staaten. Nun mag das nicht repräsentativ sein, weil die ja nicht in DE leben.


    Insofern hat das eine andere Dimension. Was ich aber feststellte, und das war fuer mich geradezu ein Schluessel-erlebnis, dass sie mich nicht sofort notgeschlachtet haben, weil ich ihnen sagte, dass ich ein "Unglaeubiger" bin.


    Will damit sagen, dass vieles, was wir aus den Medien erfahren, meist sehr starker Tobak ist, um ein Feindbild herzustellen. Und weil ich mir lieber selbst ein Bild von den Menschen mache, die mich umgeben, vertraue ich grundsaetzlich keiner Nachricht. Weder aus dem Fernsehen, noch aus den Printmedien. Ich nehme es hin, glaube aber laengst nicht alles.


    Und wer wie Hora blind auf DIE Amis eindrischt, ohne den geringsten Versuch zu starten, beide Seiten der Medaille zu zeigen, handelt reaktionaer und unserioes.


    Den USA verdankt Deutschland die Demokratie und den Wohlstand. Ohne deren Hilfe wuerdet ihr immer noch Truemmer aufraeumen ^^


    Als ich noch in DE wohnte, hatte ich einen Betrieb in DU. Der war geradezu von "Mohammedanern" umzingelt. Dort lebten ca 2000 Tuerken. Die Jugendlichen waren meine besten Kunden. Nicht besoffen und groehlend durch die Strassen gerannt, wie das viele deutsche Jugendliche drauf haben.


    Ob sich alles so dramatisch verschlechtert hat, wie du in vielen Kommentaren beschrieben hast, weiss ich nicht. Dazu muesste ich wieder nach DE fliegen und mich "schlau" machen :thumbup:

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