• "Wir alle haben den Weckruf der Jugend gehört." meinte die Bundeskanzlerin und konstatierte, die Industriestaaten seien Verursacher der Erderwärmung, die Entwicklungsländer dagegen die Leidtragenden. "Deshalb haben wir als Vertreter der Industrieländer die Pflicht, Innovation, Technologie und Geld einzusetzen, um den Weg zu ebnen, um die Erderwärmung zu stoppen."
    Die Bundeskanzlerin versprach, den deutschen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels auf 4 Milliarden Euro pro Jahr zu erhöhen.
    Aha.


    Zugleich übte Frau Merkel Kritik an Greta Thunbergs Rede "in der aus meiner Sicht nicht ausreichend zum Ausdruck kam, in welcher Weise Technologie, Innovation gerade im Energiebereich, aber auch im Energieeinsparbereich uns Möglichkeiten eröffnet, die Ziele zu erreichen." [.....] "Ich messe Innovation und Technologie eine sehr große Bedeutung bei. Das ist ein Widerspruch zu dem, was ich da gestern gehört habe."


    Halten wir fest:
    Angela Merkel (Alter: 65J.),
    promovierte Physikerin, ist als Bundeskanzlerin seit 2005 (auch) für die deutsche Klimapolitik verantwortlich, welche seit Jahren die Ziele des Pariser Abkommens verfehlt.


    Greta Thunberg (Alter: 16J.),
    ist eine schwedische Schülerin, die als 15-Jährige einen nationalen Schreibwettbewerb zur Umweltpolitik gewann, und die -zunächst allein- jeden Freitag demonstrierte und zum "Schulstreik für das Klima" aufrief.


    Thunbergs Initiative begründete eine inzwischen weltweite Bewegung -"Fridays for Future"- , die von namhaften Wissenschaftlern, als auch von Politikern begrüßt und unterstützt wird.
    Das kürzlich verabschiedete "Klimapaket" der Bundesregierung unter der Federführung Angela Merkels stößt sowohl bei Klima-Wissenschaftlern, als auch Politikern auf heftigen Widerspruch.




    Last, but not least:


    Wie armselig ist es, eine 16-Jährige dafür zu kritisieren, dass sie der Welt keine konkreten Handlungsanweisungen in Sachen Klima- und Artenschutz sowie Zukunftssicherung geben kann.
    Wenn es doch nicht einmal die zuständigen Erwachsenen fertigbringen - oft gar nicht erst versuchen - und statt dessen beharrlich auf "Selbstregulierung", "Markt" und ähnlich unwirksame "Maßnahmen" setzen ...

    klimapaket_kol.jpg

    (Klaus Stuttmann)

  • 26. September 2019, 18:50 Uhr


    Treibhausgase:Regierung streicht Zahlen aus Klimaschutzprogramm
    Umweltschützer protestieren vor dem Kanzleramt gegen die Klimapolitik der Bundesregierung.
    (Foto: dpa)

    • Aus dem Entwurf der Bundesregierung für das Klimaschutzprogramm sind die Minderungsziele für Treibhausgase verschwunden.
    • Die Folge könnte sein, dass sich, anders als bei früheren Klimaprogrammen, nicht nachvollziehen lässt, ob einzelne Maßnahmen das Erhoffte tatsächlich erbringen.

    Von Michael Bauchmüller, Berlin Tw


    Die Bundesregierung wollte es genau wissen im Klimaschutz. Für die ausführliche Fassung des "Klimaschutzprogramms 2030" sollten die Ministerien jede einzelne Maßnahme genau beschreiben, in einem vorab gefertigten Steckbrief. Was ist geplant? Wer ist daran beteiligt? Wann soll es passieren? Und vor allem: Was genau bringt es für den Klimaschutz?


    Doch auf die letzte Frage gibt es keine Antwort mehr.

    Der Süddeutschen Zeitung liegt der Entwurf vor, wie er in die Abstimmung zwischen den Ministerien gegangen ist. Sämtliche Zahlen zu den Maßnahmen sucht man darin vergebens - sie wurden gestrichen. Die Zeile zu den "THG-Minderungspotenzialen", eigentlich fester Bestandteil jedes Steckbriefs - verschwunden. Eine Tabelle, in der das Treibhausgas-Minus aller Vorhaben summiert wurde - getilgt.
    Die Zahlen hatten zuletzt für einigen Streit auch innerhalb der Regierung geführt. Ursprünglich hatten so genannte "Kreuzgutachter" im Auftrag des Forschungsministeriums strittige Zahlen unabhängig überprüfen sollen. Doch ausgerechnet im heiklen Verkehrssektor kamen sie nicht dazu. Die Angaben seien zu spät gekommen und zu wenig präzise gewesen, hieß es aus dem Umfeld der Kreuzgutachter. Der Zeitdruck sei zu groß gewesen, konterte das Verkehrsministerium.


    "Das reicht für die Überprüfung"
    So wird sich, anders als bei früheren Klimaprogrammen, nicht nachvollziehen lassen, ob einzelne Maßnahmen das Erhoffte tatsächlich erbringen. Auch lässt sich nicht absehen, ob die Summe der Koalitionsvorhaben ausreicht, um das Klimaziel für 2030 zu erreichen, eine Minderung um rund 300 Millionen Tonnen Kohlendioxid.
    Dies entscheide aber nicht über Erfolg oder Misserfolg des Klimaprogramms, hieß es am Donnerstag in Regierungskreisen. Schließlich würden alle Ministerien künftig verpflichtet, in ihrem Bereich feste Klimaziele einzuhalten. "Das reicht für die Überprüfung", hieß es.


    (Süddeutsche Zeitung)

  • Man hat es kommen sehen.
    Nicht nur, dass sich diverse PolitikerInnen und andere Persönlichkeiten für Grinsefotos mit der jungen schwedischen Klimaaktivistin drängeln , es inzwischen eine ganze Palette von Produkten aller Art mit 'kritischen' Klima-Aufdrucken zu kaufen gibt, super Märkte und Geschäfte eine winzige Menge ihrer hirnrissigen, Müllberge produzierenden Umverpackungen reduzieren.

    Zuvorderst und allem voran aber geht es um die Person(!) Greta Thunberg.
    Wie sieht sie aus? Was hat sie an? Warum lächelt sie nicht - oder vielleicht doch? Wieso geht sie denn nicht zur Schule? Und warum sagt sie nicht endlich, wie man die ganzen Klimaprobleme lösen kann? Aber dalli!


    Selbst ernannte Experten wissen natürlich auch ganz genau, was "Asperger" ist.
    Den Einen dient's als willkommene Abwertung aller von Thunberg gemachten Äußerungen. Die Anderen heben sie dafür in den Olymp. Oder Himmel. Je nachdem.
    Und wie es kommen musste, wird Greta Thunberg von Diesen inzwischen 'heilig' gesprochen und im entsprechenen Madonnenlook dargestellt. Jene hingegen bezeichnen sie als "krank" und verbieten den eigenen Kindern den Umgang mit ihr.


    Zu Letzteren gehört Friedrich Merz von der CDU. Wer ihn nicht mehr kennt, kann ja mal googlen. Der Mann sitzt inzwischen im Aufsichtsrat des Köln-Bonner Flughafens.


    (Quelle: Telepolis)





    Stellt sich die Frage: Wann hört man endlich auf, sich auf die Person Greta Thunberg zu konzentrieren und sie nach eigenem Bedarf und Gusto zu instrumentalisieren - sei es positiv oder negativ. Anstatt Klimaforschern und Umweltpolitikern die nötige Aufmerksamkeit zu schenken und zu unterstützen.

    Das schließt eigenes Tun und Verhalten übrigens mit ein... :P
    Fordert auch die junge Klimaaktivistin. Und mit ihr die ganze "Fridays for Future"-Bewegung. :thumbsup:

  • Diejenigen, die immer auf "Innovationen und Ideen" (neoliberale Standardfloskel) setzen sollen gefälligst selber mal etwas erfinden um den Klimawandel aufzuhalten. Außer dumme Sprüche kommt bislang nichts.


    Und wenn sie das nicht schaffen und weiterhin die Rettung des Erdklimas auf die lange Bank schieben, dann hat die Jugend dieser Welt auch irgendwann das Recht die Alten zu Dünger zu verarbeiten, um damit die Wälder wieder aufzuforsten. Mir sind Thunberg, FFF, Extinction Rebellion etc. noch längst nicht radikal genug.

  • ...keiner muß irgendwat neues, innovatives erfinden. Altes abschaffen reicht.

    Wäre doch super einfach Plastik und Verbrennungsmotoren per Gesetzt zu verbieten...aufs Abstellgleis zu schieben...
    Natürlich OHNE Kompensationszahlungen für die Hersteller Industrien... die könnten dann ihre Innovationsstärke beweisen.
    Aber, ich glaube das es in keiner (größeren) demokratischen Nation auf der Erde dafür z.z. eine Mehrheit gäbe.

    In China würde und wird das schon jetzt einfach bestimmt, 2030 ist schluß mit Stinkern.
    Aber das beste ist das kaum jemand in China je von Greta Thunberg gehört hat..
    ....die tun`s einfach aus Überlebenswillen.... ;)

  • Die Chinesen kriegen das auch nur von oben diktiert. Ich finde es trotzdem irre, daß die chinesischen Diktatoren sich weitsichtiger geben, als die meisten demokratisch gewählten Präsidenten im Westen. Was es in unseren breiten mittlerweile an Wissenschaftsleugnern gibt ist eine Schande für den aufgeklärten Westen.

  • Heinz,es ist ja auch eine Schande was "Wissenschaftliche Studien" heute so alles belegen können....

    Vernüftige, aber unbequeme dinge kann man nur per verbot diktieren, das ist hier nicht anders als in China.
    Nur muß man hier einen unvernünftigen weg gehen, nämlich den über eine "gewählte" Mehrheit in irgendeinem

    Lobbyisten Parlament.
    Trotz bekanntem Klimaproblem werden auch hierzulande mehr SUV`s verkauft als irgend eine andere Fahrzeugklasse.
    Anders kann man seine "ich sche**s drauf" Einstellung wohl kaum zu Schau tragen.
    Aufgeklärte, mündige Ar...löcher die es satt sind Bäume, Meere, Arktis oder Klima zu retten, sie trennen schließlich schon Müll.

    Vielleicht schafft das die Menschheit auch irgendwann mal, -sich von Müll trennen.

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