Und am Ende siegt immer Merkel ?

  • Wer kennt es nicht, das Märchen vom Hasen und dem Igel.
    Daran fühle ich mich immer wieder erinnert, wenn ich in den Medien verfolge, was sich derzeit im bundesrepublikanischen Bundestagswahlkampf tut.
    Da liefert der Eine stetig Ideen und Vorhaben und ein Programm. Die Andere - "Sie kennen mich." - kopiert und lächelt, als sei das Alles ihr eigenes Werk.


    Wem gilt wohl die Wählergunst? Na? Der Kopie! Eben.
    Schließlich wird sie von Jemandem vertreten, den man schon lange kennt, die Stärken, wie auch die Schwächen.


    Wenn weiterhin gilt, was bisher bundesrepublikanischer Brauch war, dann werden Kanzler in diesem Land nicht etwa neu gewählt, sie werden höchstens abgewählt.
    "Keine Experimente!"
    lautete der CDU-Wahlslogan schon unter Konrad Adenauer, das war 1957. Sind wir 60 Jahre später vielleicht immer noch auf dem selben Stand?
    Dann siegt am Ende wohl wirklich immer Merkel ...



    Thomas Plaßmann



    Titanic



    Thomas Plaßmann

  • Als ob das SPD-Wahlprogramm so revolutionär wäre. Zumal sie mit Schulz einen Kanzlerkandidaten aufstellen, der sowieso bislang für dieselbe Politik stand wie Merkel. Wenn man die Wahl zwischen beiden hätte, würde ich auch Merkel bevorzugen. Derselbe Mist, aber wenigstens bewährt.


    Ich persönlich würde natürlich lieber Frau Wagenknecht siegen sehen. :)

  • Wer sagt etwas von SPD = "revolutionär"? 8o
    Ich schrieb etwas von kopieren und so tun, als sei das Abgekupferte der eigenen Initiative entsprungen.
    [Herr von Guttenberg läuft sich ja auch schon mal warm ...]


    Dass Frau Wagenknecht einen erfräulicheren Anblick bietet als Zauselbart-Schulz, glaub ich dir gern.
    Aber ob sie im Falle der unbequemen Verantwortungsübernahme nicht genauso schnell die Platte putzt wie vor Jahren ihr Ehemann Lafontaine? Ich halte es gerade bei dieser Vertreterin der 'reinen Lehre' für ziemlich wahrscheinlich.


    Warum versuchen wir's nicht mal mit "Jutta for Chancellorship". :D

    Zitat


    Frankfurt
    Jutta Ditfurth

    Gut, dass Bosbach nicht im Stadtparlament sitzt

    Wenn der CDU-Grande Wolfgang Bosbach im Frankfurter Stadtparlament säße, würde er aus Protest gegen Jutta Ditfurth jede zweite Sitzung verlassen. Eine Kolumne aus dem Römer.

    (FR)

  • Weil sie Bosbach aus einer Talkshow gejagt hat? Das macht sie erst einmal nur zu einer guten Demagogin.


    Ob Wagenknecht am Ende kneift ist reiner Spekulatius. Wer allerdings Veränderungen will muss auch gewisse Risiken in Kauf nehmen.


    Ansonsten bliebe uns ja nichts anderes übrig als immer nur Merkel und CDU zu wählen.

  • Heute also soll es steigen, DAS TV-Ereignis des Jahres. In allen Medien präsent, soll es die letzten Unentschlossenen zum massenhaften Ansturm auf die Wahlurnen bewegen, Kreuzchen malen inklusive.
    Wir erwarten das "Duell" der Kanzleramtsanwärter 2017.


    (Wikipedia)


    Okay, Schulz kann schon mal recht angriffslustig rüberkommen. Ein EU-Vertreter, der seine Bekanntheit durch schallendes Abwatschen des möchtegern-virilen Berlusconi erlangte und auch sonst klare Worte fand. Wenigstens gelegentlich.
    Aber mal ernsthaft, wer verbindet den Begriff "Duell" ausgerechnet mit einer Person wie Angela Merkel??
    Noch kürzlich hatte sie unterstrichen, keine Freundin von 'Roten Linien' zu sein. Nicht nur Recep Tayyip, der 4-Finger-Mann vom Bosporus, wusste und weiß das zu schätzen.


    Wer also knallende Vorderlader oder blitzende Säbelklingen erwartet, dürfte bitter enttäuscht werden. Nicht mal Wasserpistolen oder Sparschäler werden zum Einsatz kommen.
    Kein Wunder also, dass sich Journalisten und andere Politexperten so wichtige, politisch immens aussagekräftige Details vornehmen, wie Angelas Halskette und Martins Bart.
    Was sagt uns das?
    Prozedere und Inhalte wurden ohnehin vorgegeben - gern auch mal vom Kanzlerbüro. Die Antworten sind im Sekundentakt zu liefern und werden per Stoppuhr verfolgt. Abgehakt. Nächste bitte!


    Die Hauptpersonen -wir befinden uns schließlich im TV- sind die [Sekundanten] Fernsehleute. Was die 'Zeit' bereits zu dem Hinweis veranlasste "Achten Sie auch auf die Moderatoren!".
    Und die FAZ schreibt in ihrer Rubrik "Wie erkläre ich's meinem Kind?":


    Zitat

    Das Fernseh- oder TV-Duell ist eine Art Schaukampf. Es Duell zu nennen ist selbstverständlich übertrieben und soll dem Ganzen nur eine dramatische Note verleihen. Ein Zweikampf ist es schon – mit Worten. Wie die Duelle von einst, folgt auch das Fernsehduell festgelegten Regeln. Bevor es beginnt, wird ausgelost, wer das Duell eröffnen, also die erste Frage der Journalisten beantworten darf. Der andere „Duellant“ hat dafür das letzte Wort. Die beiden Kontrahenten stehen schräg zueinander, so dass sie, statt den Gegner, die Moderatoren anschauen. Ihre Antworten dürfen nicht länger sein als neunzig Sekunden. Die Moderatoren haben darauf zu achten, dass die Redezeit eingehalten wird. Am Ende darf die gesamte Redezeit des Abends sich nicht um mehr als eine Minute unterscheiden.


    Das ist gar nicht so leicht. Einerseits, weil es den meisten Politikern nicht leicht fällt, sich kurzzufassen. Andererseits, weil die Probleme, mit denen sie sich beschäftigen, auch nicht mit einer anderthalb Minuten kurzen Antwort erklärt sind. Aber darin besteht eben die Kunst. Außerdem nutzen die Politiker die Zeit, um deutlich zu machen, welchen Weg sie nehmen wollen, um ein bestimmtes Problem zu lösen. Meist reicht es aber nur, um zu zeigen, welchen Standpunkt sie in der Sache vertreten. Hilfsmittel, um sich zu erklären – also Bilder, Videos oder Graphiken – dürfen die beiden nicht verwenden. Man wird sie also beim Wort nehmen müssen.


    Ich geh jedenfalls jetzt raus und genieße die Sonne und den Spätsommer-Frühherbst. Ob ich rechtzeitig zum "Duell" zurück bin, weiß ich noch nicht. Interessiert mich auch nur bedingt.
    Erstens erfahre ich morgen durch die Medien, was ich für 'wichtig' zu halten habe. Zweitens hab ich -dem Bürgeramt sei Dank- meine Stimme schon längst abgegeben. ^^:P




  • Nein, ich werde nicht die Sendung aufdröseln und maße mir auch nicht an zu beurteilen, wen die Zuschauer "besser" gefunden haben.
    Mir fiel aber auf, dass die unmittelbar auf das "Duell" veröffentlichten Befragungsergebnisse zwar Merkel vor Schulz sahen, die weit überwiegende Anzahl der Befragten aber keine qualitativen Unterschiede zwischen beiden Kandidaten ausmachten.
    Wo, bitte schön, ist DIESE Beurteilung geblieben? Ich habe sie heute in keiner Schlagzeile gefunden, nirgends. Auch in den Diagrammen, Berichten und "Experten"-Annalüsen kam dieses Votum nicht vor.
    Oha.


    Ein Ausflug ins Sprachliche sei noch erlaubt:
    Merkels Aussage, es gebe in der Union keine Pläne für eine Rente mit 70, kommentierte Schulz mit den Worten: "Finde ich toll, à la bonne heure!“.
    In Deutschland ist's leider seit vielen Jahren ein Kreuz mit der französischen Sprache. Außer "Bonjour", "Oh là là!" und "Chapeau!" wird hierzulande nicht mehr viel verstanden, geschweige denn benutzt. Und nun kommt dieser Schulz daher mit seinem "... à la bonne heure!"


    Deutsche Sportreporter benutzen den Ausruf gerne mal in Kombination mit "Chapeau!", was vermuten lässt, sie wollen ein Kompliment machen. Auch das einleitende "Finde ich toll!" des Martin Schulz legt diese Interpretation nahe. Selbst der Duden liefert als Bedeutungsübersicht ausschließlich Positives, nämlich "recht so!" und "bravo!".


    Nun ist Martin Schulz aber zweisprachig im deutsch-französischen Grenzgebiet aufgewachsen und weiß, was er tut, wenn er ins Französische wechselt. Und da bedeutet "à la bonne heure!" einfach nur "rechtzeitig", wird meistens sogar negativ im Sinne von "endlich", "das wurde höchste Zeit!" verwendet.
    Als er dann noch schmunzelnd anfügte: "Beim letzten Duell war es die Maut, die auf keinen Fall kommt. Jetzt lassen wir uns bei der Rente mit 70 einmal überraschen“, machte
    Schulz hinreichend klar, dass sein "Finde ich toll, à la bonne heure!" nicht wirklich nett gemeint war.


    Wäre Merkel schlagfertig gewesen, hätte sie sich mit einem russischen Spruch revanchieren können. Schließlich spricht sie diese Sprache gut.
    Aber Russisch steht in Deutschland grad nicht so hoch im Kurs. :rolleyes::D


  • Ich mag russisch lieber als französisch ^^


    Wusste garnicht, daß dieser Mist gestern stattfand. Hab heute auch nur die Nachberichte gelesen. Habe, wie üblich, nichts verpasst. Habe mir einmal so ein Duell angesehen. Das hat gereicht. Wieso gibt es dieses pseudodemokratische Schwachsinnsformat eigentlich immer noch? Ich wäre ja mal für eine Sendung, wo Spitzenkandidaten sich tatsächlichen Fragen von Bürgerm stellen. Und zwar ohne inhaltliche Auslese.


    Aber das wäre zum einem zu interessant, und zum anderen wohl einfach zu demokratisch. Es reicht ja, daß dumme Wahlvolk an die Urnen zu locken, damit sie ihre Kreuzchen dort machen, wo sie es immer tuen.

  • Treffen sich Merkel und Böhmermann im Magen vom Erdogan. Böhmermann ist ganz erstaunt und fragt die Merkel: "Wie, hat der Erdogan dich auch gefressen?" Antwortet die Merkel: "Ne, ich komme aus der anderen Richtung."

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