Dank, wem Dank gebührt

  • Schon zu Zeiten, als agrippinensis noch Klein-agrippi war hat sie gelernt: Für Freundlichkeiten, Geschenke und Hilfsleistungen bedanke man sich.
    Und zwar nicht mal eben nachlässig hingeschlabbert, sondern deutlich und verständlich, gern auch mit einem Lächeln. Schließlich soll der Geber sehen, wie willkommen seine jeweilige Zuwendung ist, und dass er Freude bereitet.


    Nun ist der Innenminister nicht Klein-agrippi, und ihre Eltern sind nicht seine. Außerdem hat er mit deutlicher Sprache so seine liebe Müh', schließlich könnte das die Bevölkerung "beunruhigen". Aber hat denn wirklich niemand dem Mann beigebracht, was mir schon als Dreikäsehoch vermittelt wurde?
    Spätestens seit gestern drängt man in Netzwerken, politischen Gremien, seitens der Parteifreunde und von Konkurrenten darauf, dass sich endlich mal Jemand aus der politischen Führungsriege zu einem Dank aufrafft.
    Jetzt endlich hat's Herr de Maisière, indirekt, formuliert :

    Zitat

    "Wenn Menschen, die bei uns leben, bei öffentlichen Fahndungsaufrufen die Sicherheitsbehörden unterstützen -und das möglicherweise unter Inkaufnahme einer Gefahr für sie selbst- dann verdient das Lob und Anerkennung".

    Immerhin.


    Was zuvor geschah:
    Ein mutmaßlicher Bombenbauer und Terrorist geht einem eigens aufmarschierten und mit allem Pipapo ausgerüsteten Sondereinsatzkommando durch die Lappen, und die Polizei erklärt aufgeregt, warum man den Mann nicht verfolgen konnte - nämlich vermutete Gefahr durch Sprengstoff in Täterhand, und dann auch noch die kiloschwere Spezialausrüstung am Leib der SEK-Leute. Soll man da etwa schnell rennen können?
    Es folgen Warnhinweise und Personenbeschreibung des Verdächtigen.
    Die Bevölkerung vernimmt's und gruselt sich.


    Die syrische Community vernimmt's auch, tauscht per Internet eifrig Informationen aus und macht sich ihrerseits auf die Suche nach dem mutmaßlich kriminellen Landsmann.
    Und was Geheimdienst, Polizei und SEK nicht gelungen war, schaffen die syrischen Flüchtlinge: sie tricksen den bösen Buben aus, lassen ihn erstmal duschen, füttern ihn, schnippeln sogar noch seine Haare nett parat bevor sie ihn fesseln - und übergeben dann den Kerl, sauber zum Paket verschnürt und abholbereit, der herbeigerufenen Polizei.
    Migranten-Sörviss.


    Dreimal raten, was der oberste Polizeihäuptling Sachsens tut!
    Na? Jawoll. Er dankt.
    Nee! Halt, stopp! Nicht den bemerkenswert hellen und pfiffigen Syrern. Weit gefehlt! Sein Dank gilt den Polizeikräften und dem Sondereinsatzkommando, denen der Flüchtige durch die Lappen gegangen war. 8o
    Zuvor hatte die 'Polizei Sachsen' schon mal stolz getwittert. Ganz polyglott und weltgewandt not auf Säggsisch, but in English, you underständ?


    Zitat

    NEWS: Tired but overjoyed: we captured the terror suspect last night in Leipzig.

    Darauf muss man erst mal kommen.Andere Leute geben so die Geburt ihres Kindes bekannt.
    Verwundert es da noch, dass der Herr Innenminister ... siehe oben.


    Mittlerweile grummelt es gewaltig:
    Was Zugewanderte denn noch als Integrationsleistung anbieten sollten, als die tatkräftige Unterstützung der Behörden bei der Verbrechensbekämpfung?
    Sogar mit Terrorismusverdächtigten-Lieferung frei Haus.
    Man erwarte eine Belohnung für die syrischen Helfer. Vielleicht ein garantierter Aufenthaltsstatus? Asylgewährung? Auch das Verdienstkreuz ist im Gespräch.


    Nun darf man gespannt gucken, wie das Ganze weitergeht.
    Ein Selfie mit Frau Merkel ist derzeit wohl nicht vorgesehen. Die Kanzlerin ist beschäftigt.

  • Der in der Leipziger Justizvollzugsanstalt inhaftierte terrorverdächtige Syrer Jaber Al-Bakr hat sich laut Nachrichtenagentur dpa in seiner Zelle erhängt. Das melden aktuell die Medien.


    Ein inhaftierter Terrorverdächtiger, der sich im Hungerstreik befand und wegen akuter Suizidgefahr unter ständiger Beobachtung befunden haben soll, konnte sich -sozusagen unter Aufsicht- das Leben nehmen.
    :(

    Weiter erfahren wir, dass Al-Bakr zuvor die drei Landsleute, die ihn gefesselt der sächsischen Polizei übergeben hatten, der Mitwisserschaft bezichtigte.
    Ob die Ermittler diese Aussage für einen Racheakt, bzw. eine Schutzbehauptung halten, wurde nicht mitgeteilt.


  • Immer wieder Sachsen ... ?? :huh:


    Wie man sich selbst loben kann, wenn man den Flüchtigen per Haus geliefert bekommt, bleibt mir ein Rätsel.


    Auch beim Suizid des Gefangenen hat man keine Fehler gemacht, hää?


    Warum landete der Jung denn in der JVA in Leipzig und nicht sofort in einem Hochsicherheitstrakt ?( ?(



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