Tabubegriff - 'Völkermord'

  • SPIEGEL:
    Hohenzollernkaiser Wilhelm II. war Staatsoberhaupt, als zur Kolonialzeit deutsche Soldaten den Völkermord an den Herero im heutigen Namibia verübten. Der deutsche Staat hat Entschädigungen an Herero-Nachfahren stets abgelehnt, verhandelt hingegen mit den Hohenzollern. Jan Böhmermann verknüpft beide Themen. Ist das legitim - oder fast schon Anti-Adels-Propaganda?
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    Urbach:
    Juristen und Historiker werden sagen, man kann das nicht vermischen. Aber Böhmermann hat eine interessante Frage gestellt. Er fordert uns auf, jenseits der kalten juristischen Kriterien über die politischen und moralischen Dimensionen von Entschädigung und Beschädigung, von Tätern, Opfern und Schuld nachzudenken - und die derzeit sehr kleinteilige Debatte einzuordnen in die größeren Zusammenhänge des 20. Jahrhunderts.


    (Spon)


  • Was kann man hierzu noch sagen, außer: ENDLICH !

    Aussöhnung mit Namibia
    Deutschland gesteht Völkermord ein

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    Ein Denkmal in Namibias Hauptstadt Windhoek erinnert an die Massaker der Deutschen an den Herero und Nama zwischen 1904 und 1907.

    (Foto: picture alliance/dpa)

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    Seit 2015 führt Berlin mit Namibia Verhandlungen über Entschädigungen für die deutschen Kolonialverbrechen. Nun einigen sich beide Länder auf ein Abkommen. Demzufolge erkennt Deutschland die Massaker an den Herero und Nama als Völkermord an und will erstmals offiziell um Entschuldigung bitten.


    Nach mehrjährigen Verhandlungen haben sich einem Medienbericht zufolge Deutschland und Namibia auf ein Abkommen zur Wiedergutmachung deutscher Kolonialverbrechen geeinigt. Nach Informationen des Deutschlandfunks erklärt sich Deutschland bereit, die Verbrechen an den Volksgruppen der Herero und Nama als Völkermord anzuerkennen. Ein gemeinsam erarbeitetes Dokument sei in Berlin von den Verhandlungsführern, dem früheren CDU-Bundestagsabgeordneten Ruprecht Polenz und dem namibischen Sondervermittler Zed Ngavirue, paraphiert worden.


    Laut Deutschlandfunk soll das Abkommen in etwa zwei Wochen von den Außenministern beider Länder in Namibia unterzeichnet werden. Als Entschädigung wurde Namibia demnach finanzielle Unterstützung für soziale Projekte zugesprochen, die den Siedlungsgebieten der betroffenen Volksgruppen zugutekommen sollen. Außerdem soll Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu einem Festakt im namibischen Parlament kommen, um dort offiziell um Entschuldigung zu bitten.


    Polenz, der als offizieller Vertreter der Bundesregierung den Dialog mit Namibia zur Aufarbeitung der unter der deutschen Kolonialherrschaft verübten Verbrechen führt, sowie das Auswärtige Amt wollten sich unter Berufung auf "Vertraulichkeit" nicht zu dem Medienbericht äußern. "Die Gespräche mit Namibia finden in einer konstruktiven und vertrauensvollen Atmosphäre statt", erklärte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts.



    Quelle: ntv.de, chf/AFP

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