Fotoausrüstungen können ziemlich gewichtig daher kommen, und so mag manche Neuheit, die Erleichterung verspricht, willkommen sein.
Wieviel dieses Angebot taugt, kann ich nicht beurteilen.
Seht selbst:
ZitatAlles anzeigenErsatz für die Fototasche
Einschlagtücher für den Kameratransport
Die separate Fototasche ist unhandlich und schwer. Doch die wertvolle Kamera einfach so in den Rucksack stecken? Neue Neopren-Tücher sind ein Kompromiss.
19.04.2015, von Hans-Heinrich Pardey
© Pardey
Eingepackt: Xwrap und Novoflex sollen die Kamera schützen.
In den - gar nicht so - guten alten Zeiten der Analogfotografie war die Bereitschaftstasche einer einzelnen besseren Kamera selbstverständlich aus kräftigem Rindleder. Zusätzliche Ausrüstung wie Filter oder Belichtungsmesser steckte in putzigen Kästchen am Riemen. Doch lange bevor der begehbare Fotorucksack mit variablem Innengrundriss, separaten Abteilen fürs Butterbrot, die Regenjacke und das Notebook sowie Extratäschchen für Speichermedien erfunden wurde, stellte sich die Frage: Wie transportiere ich eine aus vielen Einzelteilen bestehende Ausrüstung?
Damals waren Kameras robuste Metallkästen, mit denen man jemandem eine Beule schlagen konnte. Und so beschränkten sich viele Praktiker einfach darauf, die Einzelteile in Fensterleder einzuwickeln und sie in einer Tasche mit einem einzigen großen Fach zu transportieren. Häufig Benutztes lag griffbereit obenauf, seltener verwendete Dinge wanderten in die Ecken. Das wischweiche Ledertuch fusselte nicht und umgab polsternd die Ecken und Kanten der Gehäuse und schützte die Linsen. Manchmal wurde so ein Lappen - man brauchte, je nachdem, eine ganze Anzahl - auch zum Abtrocknen und Putzen der Kamera verwendet.
Kein Schutz – nur ein Puffer
Dieses Prinzip kehrt heute zurück auf Kunststoffbasis: Einschlagtücher mit Klettverschluss, die sich als Schutz der Kamera, aber auch des Tablets oder anderer technischer Mimosen dem anbieten, der, aus welchen Gründen auch immer, auf eine gesonderte Kameratasche verzichten will oder muss. In ein Tuch aus Mikrofaserstoff oder Neopren eingeschlagen, wandern Kamera oder Wechselobjektiv stoßgesichert einfach in den Rucksack.
Längere Zeit ausprobiert wurden in verschiedenen Größen erhältliche Einwickeltücher zweier Anbieter: das besonders weiche Mikrofasertuch von X-Wrap und das Bluewrap aus Neopren von Novoflex. Die Preise ähneln einander: Etwa 20 Euro kostet ein 40×40 Zentimeter großes Tuch. Die Handhabung ist bei beiden gleich, auch wenn das X-Wrap (von dem es auch eine steifere Variante gibt) nur drei, das Bluewrap von Novoflex jedoch vier mit Klettkrallen bewehrte Ecken hat: Man legt den einzuwickelnden Gegenstand auf das ausgebreitete Tuch und zieht diagonal die Ecken darüber zusammen und klettet sie fest. Vor allem die von Novoflex verwendeten Klettverschlüsse halten bombenfest.
Nein, eine richtige Fototasche ersetzt so ein nicht fusselndes Tuch natürlich nicht: Staubartiger Schmutz, schmierige und harte Nässe finden ihren Weg in das Tuch (und in die Klettkrallen). Aber innerhalb des Tuchs kann die Kamera ja noch in einen Plastiksack gegeben werden. In erster Linie ist das Einschlagtuch ein tauglicher Puffer gegen Stöße, wenn die Ausrüstung mit anderem zusammen im Rucksack liegt.
(FAZ)