“Am 27. Januar 1945 wurde das größte deutsche Vernichtungslager im Zweiten Weltkrieg in Auschwitz von der Roten Armee befreit. Zum 70. Jahrestag kommen Monarchen, Präsidenten und Minister zur Gedenkfeier nach Polen. Russlands Präsident Wladimir Putin wird dagegen fehlen. Der Kremlchef wurde nicht eingeladen.“ (dpa)
27 Millionen tote Sowjetbürger ... vergessen ??
Die Rede von Richard von Weizsäcker ... vergessen ??
Statt eines würdigen Gedenkens und eines leidenschaftlichen Bekenntnisses zu humanistischen, demokratischen Werten, welches auch die heutige junge Wohlstandsgeneration erreichen könnte, plus einer gehörigen Portion Selbstreflektion Aller, sind wieder einmal salbungsvolle Worte und -vor allem aus Polen- Töne kaum unterdrückter Aggression zu hören.
Die Befreiung von Auschwitz sei nicht eine Leistung der -mehrheitlich russischen- Roten Armee, sondern vor allem die Leistung von Ukrainern?
ZitatAlles anzeigenEmpörung bei russischen Kommentatoren
Diese Worte empörten viele russische Kommentatoren zutiefst. Der Zweite Weltkrieg heißt in Russland nicht von ungefähr "Großer Vaterländischer Krieg". Die Menschen sind stolz auf den Sieg über den Faschismus, wie es in Russland heißt, und auf den aufopferungsvollen Kampf.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow:
"Ich weiß gar nicht, wie ich das kommentieren soll. Die Rote Armee hat Auschwitz befreit. In ihr haben Russen, Ukrainer, Tschetschenen, Georgier und Tataren gekämpft. Hier mit nationalistischen Gefühlen zu spielen, ist verhöhnend und zynisch.
Tatsächlich waren längst nicht alle Soldaten der Ukrainischen Front auch Ukrainer. Historiker wiesen darauf hin, dass die Bezeichnung nichts mit der Nationalität der Rotarmisten zu tun hatte. Die Ukrainische Front war schlicht derjenige Heeresteil, der die Ukraine zurückeroberte. Schetyna stieß deshalb nicht nur in Moskau, sondern auch in Polen auf Widerspruch.
Andrzej Szeptycki, Ukraine-Experte der Universität Warschau:
"Schetyna wollte um jeden Preis den Russen an den Karren fahren und den Ukrainern beweisen, dass er ein feiner Kerl ist. Aber der Gegenstand der Debatte - die Befreiung von Auschwitz - ist zu ernst für solche Spielchen. Schetyna hat ja noch einmal nachgelegt. Er hat seine Mitarbeiter in die Archive geschickt. Sie sollten beweisen, dass der erste sowjetische Panzer, der die Mauer des Konzentrationslagers durchbrach, von einem Ukrainer gesteuert wurde. Das Ganze nimmt operettenhafte Züge an."
Quelle: Deutschlandfunk
Das Gedenken an die Mordmaschinerie Auschwitz als Vehikel, um sich selbst, die aktuelle Tagespolitik und eigennützige Geschichtsklitterung im medialen Scheinwerferglanz zu präsentieren?
Das ist widerlich!
ZitatAlles anzeigen
Gedenkfeier ohne Putin
Auschwitz-Überlebender beklagt "politische Instrumentalisierung"
Kremlchef Putin wurde nicht zum Gedenken in Auschwitz eingeladen - für den bekannten Holocaust-Überlebenden Max Mannheimer ein Unding. Polens Außenminister sorgt derweil mit Aussagen zur Auschwitz-Befreiung für einen Eklat.
Von Helmut Zeller, Dachau
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Aber es gibt auch eine andere Seite: Vom ungarischen Regierungschef Orbán kommt unverhofft und erstmalig das Eingeständnis, die Deportation ungarischer Juden nach Auschwitz sei damals mithilfe der ungarischen Polizei geschehen.
Mein Gesamteindruck von diesen "Gedenkfeiern" -
Politikerseits überwiegend selbstgerechtes sich auf die Schulter Klopfen oder pastorale 'Betroffenheit', dazu kaum verborgenes Russlandbashing ...
Würdelos!