Die EU und die angeblich unabhängigen Medien Europas, die uns gerne mal vorlügen für Demokratie (in Russland und China) einzustehen, dulden die spanische Repression und Demokratieabbau stillschweigend. Normalerweise müsste es einen Riesenaufschrei geben. Die Zeitungen müssten jeden Tag sich in Schlagzeilen und Kolumnen daran abarbeiten. Die USA und die EU müssten mit Sanktionen drohen. Stattdessen tut man einfach so als wäre nix los in einem der größten EU-Länder.
an anderer Stelle:
ZitatIch frage mich allgemein, was die Bürger in diesem Land eigentlich für Prioritäten haben. Zur Spaniensache habe ich bereits was im EU-Thread geschrieben.
Ob der Vorwurf "stillschweigend dulden" im Zusammenhang mit der Berichterstattung der Medien zutrifft?
Du verweist selbst auf einen kritischen 'telepolis'-Artikel.
Schon im November 2013 gab es einen warnenden Bericht zu diesem restriktiven spanischen Gesetz, damals noch Entwurf, im 'Spiegel'. Im letzten Dezember konnte man in der Frankfurter Rundschau, wie auch in der 'taz' Kritisches zur weiteren Entwicklung in Spanien lesen. Auch die 'Zeit' berichtete.
Hinzu kommen viele(!) andere Medien, nicht nur 'Neues Deutschland', böseböse, oder diverse Nischenmedien:
Zitat
sondern auch bekannte Plattformen, wie beispielsweise 'Der Freitag und der 'Hintergrund' . Auch das Fernsehen informierte, sogar die Privaten. Hier als Beispiel 'n-tv' :
ZitatMittwoch, 19. August 2015
Der Tag
800 Euro Strafe für Foto von Polizeiauto
Auf Grundlage eines umstrittenen neuen Gesetzes ist eine Spanierin zu 800 Euro Strafe verurteilt worden, weil sie ein Foto von einem falschparkenden Polizeiwagen ins Internet gestellt hatte.
- Die Bewohnerin des Ortes Petrer hatte das Foto von dem auf einem Behindertenparkplatz abgestellten Fahrzeug auf ihrer Facebook-Seite veröffentlicht. Dazu stellte sie den Kommentar, die Polizisten dürften ungestraft parken wo sie wollten. Unter dem im Juli verabschiedeten "Gesetz zum Schutz der Bürger" wurde sie mit einer Strafzahlung belegt.
- Ein Vertreter der örtlichen Polizei, Fermin Bonet, sagte die beiden Beamten hätten wegen eines dringenden Einsatzes gegen Vandalen ihren Wagen rasch abstellen müssen. Sie hätten Anzeige erstattet, weil sie in dem Foto und dem Kommentar eine "Verunglimpfung der Polizei" gesehen hätten.
- Laut dem neuen "Knebel-Gesetz" kann unter anderem "mangelnder Respekt" gegenüber der Polizei mit empfindlichen.
Quelle: n-tv.de
und im Juli, zum Zeitpunkt des in-Kraft-Tretens des nunmehr 'entschärften' Gesetzes, las man Aktualisiertes unter anderem bei 'Deutsche Wirtschaftsnachrichten und Süddeutsche' .
An Medien-Informationen hat's nicht gemangelt, eher könnte man fehlende EU-Bürgersolidarität mit der spanischen Opposition beklagen.
Nur - die Liste kannste erweitern ... z.B. mit Blick auf Ungarn und andere 'Demokratien'.
Wahrscheinlich sehen sich die meisten überfordert, nehme ich an ... zu viele Ecken, wo's 'brennt'.
PS
Natürlich findest du auch diejenigen die, unverdrossen ihrem Mantra folgend, vom 'Verschweigen durch die Lügenpresse' klagen.