Jenseits von Komplimenten, Bestätigung für Leistungen, Bewunderung für besondere Fähigkeiten bedarf der Mensch der Anerkennung. Anerkennung ist das „herzliche Ja“ zum Gegenüber, und in Zeiten von Arbeitslosigkeit, Isolation, wirtschaftlichen Problemen wird die Anerkennung zum immer wichtigeren Instrument im Umgang miteinander. Unter Anerkennung versteht der Autor GLEICHWÜRDIGKEIT, diese Wortschöpfung hat mir sehr gut gefallen. Die Sendung „Lebenszeichen“ im WDR 3 von Theo Dierkes wies aber auf noch viel mehr interessante Details in Sachen Anerkennung hin.
Der Wunsch nach Anerkennung durchzieht das ganze Leben. Der Säugling will, ja muss, in seiner Bedürftigkeit von der Mutter anerkannt werden, das Kleinkind lernt leichter, wenn es anerkannt wird als das, was es ist: ein kleiner Mensch mit Fragen, mit Motivation zu lernen und die Welt zu erfahren. Der Mitarbeiter der Firma ist deutlich motivierter, wenn er mit seinen Fähigkeiten (und auch Unfähigkeiten) als das anerkannt wird, was er ist, anstatt nur als „Rädchen im Getriebe der Firma“ mitzulaufen. Was aber ist mit der attraktiven Blondine, der im Alter weniger „Pfiffe“ zuteil werden – was mit der Rollator schiebenden Oma, die in der Fußgängerzone nur als lästiger Stolperstein für die vorbei hastenden Passanten wahrgenommen wird?
Viele interessante Antworten gab die Sendung, die heute abend bei WDR 5 wiederholt wird und auch als Podcast verfügbar ist, und zwar hier:
http://www.wdr3.de/lebenszeichen/aktuell.html.
Anerkennung hat keine Bedingung und fordert nichts. Sie ist unabhängig von Lob und Kritik und doch Voraussetzung für die (gute) Entwicklung des Menschen.
