• Die Wirkung des Liedes beruhte aber auch auf seiner Tabuisierung. Aus heutiger Sicht erscheint es harmlos. Aber damals weigerten sich Rundfunkanstalten, es zu spielen.


    Weltweit oder bezieht sich das jetzt auf Deutschland? Ich weiß ja das die Deutschen in den 70ern noch verklemmter waren als ein eingerostetes Klemmbrett, aber über die USA der 70er weiß ich sehr wenig.

  • Heinz K: Ich denke, die siebziger Jahre waren vor deiner Zeit, aber über die Seelenelage der deutschen Gesellschaft zu dieser Zeit kannst du Urteile abgeben.


    Ja, ich meinte die Siebziger. Mitte der Siebziger wollten die Pauker auf Schulfeten aber auch nicht "Schools out" von Alice Cooper spielen. Die siebziger Jahre waren eine Zeit des Umbruchs. Da gab es nicht nur Spießer.

  • Es gibt Dokumente aus der Vergangenheit, die ich eingesehen habe. Hast bestimmt schonmal gehört, daß Menschen Ereignisse aus ihrer Zeit aufzeichnen. Deswegen weiß ich schon ein wenig :)


    Ich habe zB Loriot gesehen, der eben den 70er Jahre Deutschen parodiert. Ich kann mich auch noch an das WM-Finale 74 erinnern mit Originalkommentar. Die Deutschen zu jener Zeit kamen mir vor wie Roboter, denen man die Emotionschips entfernt hat ^^

  • Loriot als Chronist der siebziger Jahre ist eine vorzügliche Quelle. Ich denke da nur an den Saugbläser Heinzelmann.


    Aber wie jede Quelle sollte auch diese quellenkritisch gesehen werden.


    Die siebziger Jahre in Deutschland waren eine Zeit des Übergangs. Der gesellschaftliche Wertewandel aus den sechziger Jahren hatte die Mittelschicht erreicht. Das Faszinierende an dieser Dekade ist das Nebeneinander von unterschiedlichen Lebensstilen.

    Die deutsche Gesellschaft wurde offener, toleranter, aber gleichzeitig gab es immer noch Menschen, die "langhaarige Gammler" in ein Arbeitslager schicken wollten und das auch sagten. Heute denken nur noch einige so.


    Roboter waren die Deutschen jener Jahre nicht. Roboter verhalten sich nach einem bestimmten Programm. Aber in den Siebzigern wurde so manche Konvention in Frage gestellt - nicht immer zum Vorteil.

  • arte tv hat gestern Lou Reed eine Sendung gewidmet.
    Sie gibt, finde ich, einen guten Einblick nicht nur in Reeds musikalisches Leben sondern auch Umgebung und Schaffenszeit.

    Eine Doku mit viel Information:

    Zitat

    Der Dokumentarfilm ist ein Film über die Rock Ikone Lou Reed, der mit "Velvet Underground" im New York der 60er Jahre zu einem der Protagonisten der Andy Warhol -Factory avancierte und sich später zu einem der profiliertesten Rocklyriker mit Ausflügen ins Avantgardetheater (u.a. Zusammenarbeit mit Robert Wilson) entwickelte. Der Film ist gespickt mit spannenden Archivaufnahmen und aktuellen Statements sowohl des Meisters selbst als auch vieler seiner Weggefährten und Verehrer, wie beispielsweise David Bowie, John Cale, Brian Eno, Philip Glass, Suzanne Vega, Paul Auster, um nur einige aus der illustren Liste zu nennen. Er bietet nicht nur einen profunden Einblick in Reeds Persönlichkeit und Schaffenswerk, sondern lässt die epochemachende New Yorker Undergroundszene für den Zuschauer lebendig werden. Der Film wurde 1998 mit einem Grammy Award ausgezeichnet.
    Quelle: arte tv


    Reeds Auftritt
    beim Festival des Vieilles Charrues im Juli 2011.

    Zitat

    Auf seinem Konzert beim Festival Vieilles Charrues im Juli 2011 interpretierte Lou Reed hauptsächlich Songs von Velvet Underground aus den 60er Jahren, darunter „Who Loves the Sun“, „Venus in Fur“, „Sunday Morning“, „Femme Fatale“, „Sweet Jane“ und „Pale Blue Eyes“.
    In der Sendung kommt Lou Reed außerdem in einem kurzen Interview zu Wort.

  • Wenn du so total Lou-Reed-"unbeleckt" bist,könnte dir vielleicht diese Aufnahme gefallen,oder?


    ▶ Lou Reed & Metallica - Iced Honey (Live in Germany) - YouTube


    Du bist jetzt aber in ein Fettnäpfchen getreten.


    1. Warum sollte mir diese Aufnahme gefallen? Meinst du nur weil ich weiße Haut habe stehe ich automatisch auf Metal oder sonstige Gitarrenmusik? Ja, das finde ich weiterhin rassistisch :p


    2. Komm mir bloss nicht mit Metallica. Diese Band ist jedem Anhänger der freien Urheberschaft ein Dorn im Auge und ein Synonym für die entartete (mir egal ob das ein Naziausdruck ist) Gier der globalen Kulturindustrie. Das Lou Reed mit einer Band zusammen auftritt, die 12-jährige Mädchen auf wahnsinnige Schadensersatzsummen verklagen, weil die sich ein Lied von ihnen aus dem Internet runterladen, ist für mich sehr ernüchternd.

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