Willi's Märchen-Soap

  • Quatsch! Sie saßen doch im ICE! Da ist es immer über 37 Grad! Hensel hatte sich mal über Wikipedia erkundigt. Ein gewisser Oehler soll die Ausstattung geplant haben! Als die Panne bekannt wurde, war es zu spät. Heute soll er irgendwas mit Zeitung machen und Preisausschreiben organisieren.

  • "Gute Idee" , dachte Graetschen, "das mache ich jetzt auch. Morgen ist auch noch ein Tag" und legte sich murmelnd neben Hensel.



    Und wenn sie inzwischen nicht verendet sind, dann schlafen sie noch heute.

  • Als Koehler auf seinem unvermeidlichen Kontrollgang die Abteilungstür temperamentvoll aufriss, sah er die beiden friedlich nebeneinander schlummern. Seine Befürchtung, hier ein Sodom und Gomorrah vorzufinden, hatte sich Gott sei Dank nicht bewahrheitet. In seinem Bereich hatte es einfach keine Entgleisungen (hihi, was für ein Wortspiel) zu geben. Bei Koehler herrscht Zucht und Ordnung. Gut für Marcia, dass sie das frühzeitig eingesehen hat. V orsichtig schloss er die Abteiltür wieder. Schließlich war er absolut kundenorientiert. Er liebte seine Kundschaft, solange sie seinen Anweisungen folgte.

  • Grätel schlief allerdings nicht wirklich. Sie hatte, als sich die Abteiltür geräuschvoll öffnete, schnell die Augen bis auf einen winzigen Schlitz geschlossen. Schemenhaft konnte sie Koehler und sein Machogehabe erkennen. Er trug eine schmucke Uniform der Reichsbahn und auf seiner Mütze prangte in großen Buchstaben SE URITY. << Komisch>> dachte sie <<dem ist wohl was abhanden gekommen.>> Erleichtert atmete sie durch, als Koehler das Abteil wieder verlassen hatte. Vorsichtig brachte sie sich in eine bequemere Lage. Hensel wurde ihr mit der Zeit ein weng schwer. Er hatte ihr mit seinem Kopf den linken Arm ziemlich eingequetscht. <<Jetzt fängt er zu allem Überfluss auch noch an zu schnarchen>>. Grätel fühlte wieder ihre Panikattacken in sich hochsteigen. Gerade wollte sie Hensel mit dem rechten Zeigefinger die Nase zuhalten, als ...

  • ..... dieser ihr reflexartig in den Schritt fasste. Ein lustvolles "oooooooooohhhhhhhhh" entglitt ihr, das sie eigentlich zu unterdruecken versuchte, aber einfach nicht widerstehen konnte. Mit einem Schlag waren nicht nur der Arm von Graetel, sondern sie selbst auch gleich wach. Und geschnarcht wurde ebenfalls nicht mehr. Eine ohrenbetaeubende Stille trat ein.............

  • Die unsanft von einer Lautsprecherdurchsage unterbrochen wurde: Bitte achten Sie auf die AGB und denken Sie immer daran, dass Sie sich im fremden Wohnzimmer aufhalten, sonst ...


    Mehr bekam Grätel nicht mit ... Hensel hatte ohnehin nicht zugehört.

  • Fremde Wohnzimmer, wiederholte Graetel unglaeubig??


    Dies hier war ein Zugabteil, in dem es manchmal etwas zog, wenn Koehler den Kopf zur Tuer reinsteckte, aber sonst ??


    Graetel wollte sich nicht durch die Lautsprecheransage das gute Gefuehl im Schritt nehmen lassen, deshalb schloss sie nicht nur die Abteilungstuer ab, sondern auch die Augen und laechelte wissend............

  • hmmmmmmmm, wo ein Will(i) e , da auch ein Knopf, dachte sich Haensel, zwar nicht zum Abstellen der Lautsprecher, aber immerhin ein paar an der Bluse von Graetel, die mittlerweile auf den Geschmack gekommen war und geradezu um "Erleichterung" bettelte......