Ich finde unsere Einstellung gegenüber Suizid sowieso bigott. Wir leben im angeblich aufgeklärten Europa. Es wird immer davon ausgegangen, daß der Mensch mündig geworden sei und deswegen in freiheitlichen Gesellschaften leben kann. Aber ausgerechnet bei unseren Entscheidungen über unser eigenes Leben und unseren eigenen Tod spricht man uns die Mündigkeit ab und nimmt uns die Freiheiten. Dabei wäre doch gerade die Entscheidung über den eigenen Tod die immanenteste Freiheit die man haben kann. Und man schadet noch nicht einmal jemand anderen damit, außer eben man nimmt einem die Möglichkeiten sich auf eine vernünftige Weise umzubringen. So ist man eben gezwungen von Dächern zu hüpfen und in Kauf zu nehmen jemand anderen mit dem Gewicht des eigenen Leibes zu erschlagen, oder vor einen Zug zu springen und den Zugführer zu traumatisieren. Selbstmörder werden von Staat und Gesellschaft dazu gezwungen entweder Anderen mit ihrem Begehren zu schaden oder alternativ ein Leben voller Qualen ertragen zu müssen.
Warum gönnt man seinen Mitmenschen den Freitod nicht? Ich vermute dahinter immer noch eine urchristliche Angst vor der Hölle. In selbiger landet man nämlich als Selbstmörder. Das heisst natürlich für alle Gutmenschen, die selbstverständlich davon überzeugt sind, daß sie selber auf jeden Fall in den Himmel kommen (oder es zumindest noch stark hoffen), daß sie ihren geliebten Menschen dort nicht mehr antreffen werden. Das muss man nicht einmal vordergründig meinen. So eine Angst, wie die Furcht vor der Hölle, die seit Jahrhunderten in unser kollektives Bewusstsein eingebrannt wurde, lässt sich eben auch nicht so einfach aus unserem kulturellen Unterbewusstsein entfernen. Die Gedanken daran schwingen bei vielen noch mit, auch wenn sie es nicht zugeben wollen oder vielleicht sogar selbst nicht mal begreifen können.
Das ist natürlich weder im Geiste aufgeklärt oder mündig, noch ist es in unserer Gesetzgebung säkularisiert oder freiheitlich.
Dieses Problem nimmt seine Fortsetzung auch in unserem altertümlichen Totenkult. Gibt es eine nicht-christliche Argumentation, warum unsere verstorbenen Körper in Holzkisten eingesperrt und vergraben gehören? Also ich persönlich hätte kein Problem damit, wenn ich nach meinem Tod zu Wurst verarbeitet werde. Ich werde ja sowieso von Würmern und Maden zerfressen, also warum nicht von anderen Tieren wie zB Löwen, Schweine, Menschen oder Hunde?
Ich denke nämlich auch, daß mit einer Eskalation der Überbevölkerung die Menschen sich sowieso gegenseitig essen werden. Nur vielleicht nicht so human und freundlich, wie das noch in diesem Film dargestellt ist. Wenn der Hunger kommt vergisst man seine Götter ziemlich schnell. Denn Hunger fühlt sich, im Gegensatz zu Gottes Liebe, sehr real an 
Deswegen war es für uns auch völlig problemlos massenhaft Tiere zu schlachten und zu essen, sie sogar nur zu diesem Lebenszweck zu züchten. Das geht mit Kühen, mit Pferden und auch mit Menschen. :p
Hmm, Menschenfleisch
