Dave Brubeck ist tot

Wer kennt es nicht, das Stück "Take five" ?

Auch wenn bei diesem Welthit noch vier andere Musiker beteiligt waren, sein Name bleibt untrennbar mit seiner Komposition verbunden.
Häufig Gast in Deutschland, ausgezeichnet mit der Ehrendoktorwürde der Universität Duisburg und zahllosen Preisen, hat er manches Jazzfestival mit seiner Anwesenheit geadelt.

Heute ist er gestorben, einer der ganz Großen am JazzPiano,

Jo, da geb ich dir recht, Data.
Zu "Take five" hab ich schon als Gör getanzt und beim Trommeln von "Unsquare Dance" komme ich noch heute gelegentlich aus dem Takt...
Weil ich an anderer Stelle noch einiges zu Brubeck gesammelt und geschrieben habe und es auch hier interessieren könnte, ziehe ich's mal hier rüber:

Dave Brubeck? Wer ist denn das?
Jemand schrieb, der Name Dave Brubeck sage ihr nix.
Auch wenn ich davon überzeugt bin, dass sie bei den ersten Takten von "Take five" ausruft :
"Ach, deeeer ist das !" ist ihr offenes Bekenntnis ein Anreiz, ein bisschen mehr über diesen großartigen Künstler zu posten.
Und vielleicht schreiben ja andere auch noch etwas dazu oder setzen einen Link???

Dave Brubek war, wie ich schon schrieb, einer der ganz Großen des Jazz, das TIME-Magazine widmet ihm Titelblatt und lange Artikel.

Foto: sueddeutsche.de

Die Süddeutsche, die ZEIT, die WELT, der SPIEGEL und ungezählte sonstige Presseorgane veröffentlichen lange Nachrufe.
Warum?
Was hat der Mann getan, dass er rund um die Welt so viel Respekt und Bewunderung ernten konnte und mit Ehrendoktorwürden und Auszeichnungen wie dem Grammy Award für sein Lebenswerk oder einem Stern auf dem 'Walk of Fame' geehrt wurde?
Antwort:
Der Kerl hat Musik gemacht und geschrieben.....aber wie! Und er war auch sonst ein bemerkenswerter Mann.

Ich kopiere mal aus der Wiki-Bibel:
(* 6. Dezember 1920 in Concord, Kalifornien; † 5. Dezember 2012 in Norwalk, Connecticut) war ein US-amerikanischer Jazzpianist, Komponist und Bandleader. Er leitete mit seinem Quartett eine der langlebigsten und erfolgreichsten Combos des Modern Jazzund eroberte dem Jazz mit der intellektuellen Mittelschicht ein neues Publikum.[1]In seinen Stücken verband er Jazz sowohl mit europäischer Konzertmusik als auch mit außereuropäischer Musik. In Brubecks Klavierspiel nahmen Blockakkorde und im rhythmischen Aufbau seiner Stücke ungerade Taktarten einen großen Raum ein.

Das liest sich nun ziemlich dröge?
Fakt ist, er hat traditionelle europäische Konzertmusik, also die Klassiker, mit Elementen des Jazz und dazu mit Musiken der sogenannten 'Dritten Welt' zu einer ganz ungewöhnlichen Mischung verquirlt.
Ungewohnte Rhythmen spielten den traditionellen Hörgewohnheiten Streiche, und das Publikum stand Kopf.
Das Verrückte ist, Brubeck konnte nicht einmal Noten lesen und wäre, als das entdeckt wurde, fast von seinem Musik-College geflogen.
Der Bassist in seiner Band war AfroAmerikaner und sollte bei TV-Auftritten ausgeschlossen werden. (Damals wurden 'Schwarze' noch offen diskriminiert.)
Was tat Brubeck? Er riskierte einen Skandal und eine Menge Geld und sagte den kompletten Auftritt ab!
Die Musik der nordamerikanischen Indianer baute er in seine Kompositionen ein, statt sie, wie die Mehrheit der US-Amerikaner, zu ignorieren.
Und 1961 gab er ein Konzert an der gerade errichteten Berliner Mauer, die Berliner werden's ihm nicht vergessen....

So, jetzt verlinke ich euch noch was zum Lesen, und einer von euch gönnt uns bitte den Link zu einem meiner Lieblingsstücke, "Unsquare Dance" - wat zum Trommeln und Tanzen im 7/4 Takt

Nachruf Dave Brubeck
Der Johann Sebastian Bach des Jazz
Dave Brubeck galt zu Recht als aufregendster Jazzkünstler seiner Zeit. Er war der erste, der mit 13/4-Takten ein Massenpublikum erreichte.
© Katie Falkenberg/The Washington Times/dpa

Hier der ZEIT ONLINE Artikel

Jazz-Legende Dave Brubeck gestorben
Und hier der Artikel aus DIE WELT