• Mein Pastor ist sogar im Internet.


    Matthias Leuchtenberg


    <IMG alt="PfrLeuchtenberg" align="right" src="http://gemeinden.erzbistum-koeln.de/export/sites/gemeinden/st-nikolaus-karl-borromaeus/_galerien/bilder/grafiken/PfrLeuchtenberg.jpg_659877531.jpg" />Der neue Pfarrer wurde in St. Bruno zunächst mit wenig Begeisterung und etlicher Skepsis erwartet. Zu sehr hatte die Gemeinde an „ihrem" Pastor, Joseph Meier, gehangen, und der Unwille über seine Versetzung wurde jetzt - vielleicht unbewusst, sicher unberechtigt - auf den Nachfolger übertragen. Aber Matthias Leuchtenberg war keine Natur, die sich darüber grämte. Mit dem ihm eigenen Temperament, mit Tatkraft und Entschlossenheit setzte er die von Rektor Meier begonnene Arbeit fort. Vor allem aber eroberten bald seine Fröhlichkeit und Begeisterungsfähigkeit die Herzen der Brunenser. Klein von Gestalt, ein wenig rund, mit leuchtenden Augen hinter funkelnden Brillengläsern, sprühte er oft vor Energie - und manchmal gingen ihm auch „die Pferde durch". Aber die Kinder liefen ihm auf der Straße zu, wo er sich sehen ließ, kannten ja gerade sie das Herz dieses Seelsorgers, der es sich viele Jahre lang nicht nehmen ließ, sonn- und werktags selbst Kindergottesdienst und -predigt zu halten, und sich dafür eigens eine „Kinderkanzel" bauen ließ, damit er ihnen näher sein konnte. Mit flammenden, feurigen Predigten konnte er den Erwachsenen ins Gewissen reden und sie zu immer mehr Engagement in Kirche und Gemeinde gewinnen. Er begann mit dem Aufbau von Caritas und Laienapostolat und wurde nicht müde, seiner Gemeinde klarzumachen, dass Gottesdienst und Bruderdienst zusammengehören. Seine Unerschrockenheit brachte ihm während der Zeit des Dritten Reiches neben anderen Schwierigkeiten eine kurze Haft auf der „Ulmer Höhe", dem Düsseldorfer Klingelputz, ein. Und wie er als Kaplan auf dem Neptunplatz in Ehrenfeld öffentlich gegen den Kommunismus zu Felde gezogen war, so war auch seine Einführungspredigt in St. Bruno so angelegt, dass sie ihm Verhöre bei der Gestapo einbrachte. War es die Aufgabe seines Vorgängers gewesen, die Brunokirche zu erbauen, so wurde auch seine Kraft nach dem zweiten Weltkrieg zu einem großen Teil vom Kirchbau beansprucht. Dabei war es aber sein größtes Anliegen, mit dem Wiederaufbau des Gotteshauses auch die vom Krieg zersprengte Herde wieder zu einer lebendigen Gemeinde zu sammeln: „Lasst euch als lebendige Steine aufbauen zu einem geistigen Tempel, um durch JESUS CHRISTUS Gott wohlgefällige Opfer darzubringen." Das letzte sichtbare Werk seiner Tätigkeit ist der im Sommer 1952 eingeweihte St.-Bruno-Kindergarten, der zu dieser Zeit als absolut vorbildlich galt. Über seinen Tod berichtet die Pfarrchronik: „Das Brunofest 1952 stand ganz unter dem Eindruck der schweren Erkrankung des Pfarrers, für den in den Messen gebetet wurde. Als dann in der feierlichen Festandacht Herr Prof. Dr. Solzbacher in der Predigt vom Sterben des Hl. Bruno sprach, ging es wie ein angstvolles Ahnen durch die Herzen der Gläubigen. Es konnte eigentlich nicht anders sein, als daß wenige Minuten nachdem das Brunofest zu Ende gegangen war, Herr Pfarrer Leuchtenberg zu Gott heimging, um dort Fürbitter für seine Gemeinde zu sein."
    (http://gemeinden.erzbistum-koe…pfarrer/leuchtenberg.html)


    Im Kindergottesdienst war ich ein Star. Wenn es schwierig wurde, rief er meinen Vornamen auf. Wegen Zerstörung der Hauptkirche fanden die Gottesdienste im Brunosaal statt. An die Kinderkanzel kann ich mich noch gut erinnern. Sie stand in der Mitte vor der Gemeinde und wurde jeweils hereingeschoben. Meine Mutter sprach er an, meine Freunde seien nicht richtige Umgang für mich. Nach dem Krieg wurde in von ihm freudig begrüßt, allerdings mit dem falsch Namen angesprochen.

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