Lange, viel zu lange habe ich deine Rufe nach Freiheit unerhört verhallen lassen. Heute plagte mich mein schlechtes Gewissen. Ich habe es getan. Ich habe dich aus den Klauen dieses durch und durch verderbten Forums befreit! Mit fahrigen Händen entfernte ich die Plombe und drückte mit zittrigen Fingern den Roten Löschknopf. Noch immer laufen mir die Tränen in Strömen...
Immer wieder habe ich überlegt, wie ich dir in deinem hehren Kampf für Gerechtigkeit helfen kann. Mit Genugtuung las ich, dass du endlich den Verfassungsschutz von den Machenschaften in Kenntnis setzen willst.
Hier biete ich dir meine Hilfe an. Obwohl deine Ausführungen selbstverständlich logisch und schlüssig sind, kann es nicht schaden, sie zu untermauern. Ich habe mich entschlossen, dem Verfassungsschutz den eigentlich internen und hoch-geheimen Schriftwechsel zwischen dir und der Administration des Blogs zukommen zu lassen. Versand per Brief oder Email schied aus. Viel zu gefährlich! Könnte in falsche Hände kommen.
Ich rief meinen alten Kumpel Igor Strafihnsky an. Igor ist ein in Castrop-Rauxel im Exil lebender Ex-Auftragskiller des KGB. Wir kamen uns damals näher, als er für mich einen unliebsamen....Ich komme vom Thema ab. Verzeih bitte.
Es hat mich viel Überredungskunst und noch mehr Rubelchen gekostet. Aber jetzt habe ich sie: Eine futzekleine Spionagekamera aus den Good-Old-Cold-War-Days! Die Negative, die die macht, sind klein wie Fliegendreck. Nur mit einem Rasterelektronenmiskrokop zu erkennen. Damit habe ich den Schriftwechsel Monitorseite für Monitorseite fotografiert. Für den Transport ins Ministerium hatte ich eigentlich Erna, meine Brieftaube eingeplant. Aber die hat sich in diesem Lenz in einen bildhübschen Täuberich verguckt. Die beiden bebrüten gerade ihr erstes gemeinsames Gelege. So ein Flug ist gefährlich. Ich sage nur: Falken! Ich könnte es nicht verwinden, die Kleinen ohne Mutter flügge werden zu sehen.
Aber auch hier wusste Igor Rat. Er hat vor Jahren Natascha als Vau-Frau ins Ministerium eingeschleust. Natascha Michklowisch ist Toilettenfrau dort und für die umgehende restlose Beseitigung der Schweinereien im Ministerium zuständig. Natascha ist ein absoluter Profi! Erst kürzlich ging ein Fall durch die Medien, bei dem sie die Finger im Spiel hatte. Es ging um die spurlose Vernichtung von...ich schweife schon wieder ab. Verzeih einem geschwätzigen alten Mann.
Dieser Natascha nun gilt es, die Negative möglichst unauffällig zu übergeben. Hier hatte ich dann eine brillante Idee. Was erregt auf einer Toilette weniger Aufsehen, als ein benutztes Papiertaschentuch? Ich werde die Negative also Stück für Stück in Popel einbetten (rein arische, dafür verbürge ich mich!) und das Tempo dann auffällig unauffällig platzieren. Ich bin sicher, dass die brisanten Informationen dem Empfänger auf den Nägeln kleben...ähm...brennen werden.
Ich weiß, meine Liebe, du möchtest mir danken! Aber sei versichert, der Dank unseres geliebten Vaterlandes ist mir Lohn genug!
Innigst
Dein Reinhard
PS: Vernichte diese Zeilen UMGEHEND nach dem Lesen!!! Benutze bitte die sicherste Methode: Runterschlucken.