Grillen und Müllen

  • Griller vermüllen Kölner Parks


    Von Bettina Janecek, 26.03.12, 12:05h, aktualisiert 26.03.12, 15:57h


    Verpackungen von Würstchen und Fleisch, Flaschen und komplette Grills: Am ersten warmen Wochenende des Jahres haben die Mitarbeiter der AWB sage und schreibe 60.000 Kilo Picknickmüll eingesammelt. Viele Kölner ließen ihre Abfälle einfach auf den Wiesen liegen.











    Vielen Grillfans ist es zu mühsam, ihren Müll zu entsorgen. Sie lassen die Abfälle auf den Wiesen liegen. (Archivbild: Worring)








    Vielen Grillfans ist es zu mühsam, ihren Müll zu entsorgen. Sie lassen die Abfälle auf den Wiesen liegen. (Archivbild: Worring)Köln - Die Mitarbeiter der Abfallwirtschaftsbetrieb hatten es bereits geahnt: Nach der phantastischen Wettervorhersage waren sie am Freitagabend losgezogen und hatten alle Papierkörbe und unteririschen Müllcontainer in 29 städtischen Grünanlagen nochmals geleert, um Platz für den Ansturm am Wochenende zu schaffen. Sonne und frühlingshafte Temperaturen zogen dann wie erwartet Tausende Kölner mit Picknickdecke und Grill ins Freie - mit wenig erfreulichen Folgen.
    Bis Sonntagnachmittag 15 Uhr sammelte die eigens eingesetzte Picknickstreife 10.000 Kilogramm Picknickmüll ein, der einfach von den Grillfans auf den Wiesen liegen gelassen wurde. Am Montagmorgen schickten die AWB nochmals 100 Mitarbeiter in die Grünanlagen: Das Ergebnis: 50 Tonnen so genannter Streumüll: Verpackungen von Grillfleisch und Würstchen, Holzkohlen-Tüten, bergeweise Flaschen. Der Müll, der vorschriftsmäßig entsorgt wird, ist darin gar nicht enthalten. "Die Leute lassen teilweise ganze Grills stehen", so Wilfried Berf, Pressesprecher der Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB).
    Der größte Andrang herrschte am Aachener Weiher, im Rheinpark in Deutz und an der Rodenkirchener Riviera, im Stadtgarten und Volkspark, in Teilen des Stadtwaldes, im Mülheimer Stadtgarten und in der Merheimer Heide. "Der Aachener Weiher hat inzwischen Kultstatus und toppt alles andere. Hier bleibt auch mit Abstand der meiste Müll liegen," so Berf.
    Nach Angaben von Berf hatten die AWB 25 Leute allein für die Picknick-Reinigung abgestellt - fast so viele wie in den Sommermonaten. Von April bis September sind in der Regel am Wochenende und an Feiertagen zehn Picknick-Streifen á drei Leuten unterwegs, um das städtische Grün zu reinigen. An heißen Wochenenden fallen dabei bis zu 100 Tonnen Grillmüll an.
    "Dabei haben wir in den letzten Jahren zusätzliche Abfalleimer aufgestellt, daran kann es nicht liegen", klagt Berf. Die Leute müssten halt ein paar Meter gehen. Doch das scheint vielen zu umständlich zu sein. Offenbar sind es vor allem junge Leute, die ihren Abfall liegen lassen. "Mein Eindruck ist, dass das Problem vor allem bei jungen Erwachsenen auftritt", sagt Ralf Mayer, Leiter des Ordnungs- und Verkehrsdienstes der Stadt Köln. "Für sie ist das Picknick ein guter Start in den Abend, ein Grill oder ein Bierkasten würde später in der Disco nur stören", so Mayers Einschätzung.
    Mitarbeiter des Ordnungsdienstes waren am Wochenende in den Grünanlagen unterwegs, um Grill-Sünder aufzuspüren. Insgesamt leiteten sie 16 Bußgeldverfahren wegen Verstößen beim Grillen ein und erstatten drei Anzeigen wegen offenen Feuers. Müll-Sünder in flagranti zu erwischen sei allerdings schwierig. "Wir haben drei Hektar Grün in Köln, da können wir nicht überall gleichzeitig sein und jedem einen Bodyguard zur Seite stellen," so Mayer. Wie viel Personal dem Ordnungsdienst für seine Kontrollen zur Verfügung steht, dazu wollte sich Mayer nicht äußern.
    Um die Griller auf das Problem aufmerksam zu machen haben die AWB im vergangenen Sommer schon sogenannte Grillscouts eingesetzt, die die Müllsünder ansprechen. Es wurden Grillbeutel für Abfälle verteilt und am Aachener Weiher wurde gar eine Woche lang ein Theaterstück zum Thema aufgeführt.
    Ob das alles etwas gebracht hat, ist fraglich. "Ich habe schon den Eindruck, dass es im letzten Jahr etwas weniger Müll war als früher", so Berf. "Das kann aber auch an dem schlechten Sommer gelegen haben."



    Ich verstehe das Problem nicht. Die Griller verhalten sich doch vorbildlich. Sie sammeln den schäbigen Rest nach Abschluss der Veranstaltung ein und deponieren ihn an dem dafür vorgesehenen Ort, dem Müllkorb. Sogar Müllbeutel benutzen sie, damit der Müll nicht durch Wind oder streunende Hunde zerstreut wird. Wie bitte? Sir sollen den Müll per Auto oder Fahrrad, Bollerwagen mit nach Hause nehmen und die eigenen Mülltonnen verstopfen? Quer durch die ganze Stadt? Und wenn etwas vom Wagen, Fahrrad fällt, im fließenden Verkehr wieder einsammeln?



    Natürlich ist es nicht schön, auf einer solchen Bank zu sitzen. Der Anblick, der Geruch, aber vor allem die Wespen. Aber schon 100 Meter weiter ist eine Bank, die nicht vom Müll umgeben ist. Und noch einen Kilometer weiter trifft man 2 Müllwagen, die gewissenhaft Müllkörbe von 2 Zigarettenkippen befreien.



    Ich rede vom Fußgängerweg am Haus am See am Decksteiner Weíher, die Bank auf dem Foto.



    Der Weihnachts- und Neujahrsverkehr bei der Post findet nunn mal in der Weihnachtszeit statt. Straßenbahnen fahren verstärkt bei Großveranstaltungen. Bäcker backen nachts, damit der Kunde ab 6 seine frischen Brötchen hat. Der Winterräumdienst rückt aus, wenn es Frost und Schnee hat. Briefe werden nachts transportiert und sortiert (im Bahnpostwagen), damit die Kunden am nächsten Morgen ihre Post bekommen. Warum können die Mitarbeiter der AWB nicht an schönen Sommertagen Sonderschichten einlegen? Einige Punkte müssen häufiger, andere weniger oft angefahren werden.



    Anstatt am Freitagabend alle Behälter von 3 Zigarettenresten zu befreien, hätte man am Samstagmittag eine Sonderschicht einlegen müssen. Das sind alles faule Ausreden.

  • Die Verwarnungen/Bußgelder im Einzelnen




    Zigarettenkippen achtlos wegwerfen
    10 EUR



    Obstreste, Dosen, Flaschen, Tetra-Packs, Abfall wie Pommestüten, Pizzadeckel oder ähnliches wegwerfen
    20 EUR



    Essensreste wie Pommes -, Pizza - oder Burger-Reste wegwerfen
    35 EUR



    Aschenbecher im Rinnstein entleeren
    35 EUR



    Kaugummi nicht im Mülleimer entsorgen
    35 EUR



    Hundekot auf Straßen, Gehwegen, Plätzen oder in Parks
    ab 75 EUR



    Hausmüll in oder an öffentlichen Abfalleimern entsorgen
    ab 75 EUR



    Sperrmüll wild entsorgen
    ab 150 EUR

  • Wenn auf öffentlichem Grün Grillen erlaubt ist, sollten auch ausreichend Abfallkörbe zur Verfügung stehen und zeitnah geleert werden. Immer ist der "Nutzer" schuld??


    Auf den Parkplätzen der BAB reduziert man auch die Müllkörbe, weil man fürchtet, hier könne illegal Haushlatsmüll abgeladen werden, hää?? Wenn die Müllbehälter fehlen, wird er noch ganz anders "entsorgt". Das wird im Endeffekt teurer ... möglicherweise ist aber eine andere Dienststelle zuständig.


    Besonders gelungen finde ich das Rauchverbot beim Betreten von Räumlichkeiten, aber weit und breit kein Aschenbecher in Sicht. Hat da mal jemand nachgedacht? Tritt deine Zigarette sorgfältig aus ... und entsorge sie in der Hosentasche ?(

  • weit und breit kein Aschenbecher in Sicht. Hat da mal jemand nachgedacht? Tritt deine Zigarette sorgfältig aus ... und entsorge sie in der Hosentasche ?(

    Jo, hab ich in Raucherzeiten wirklich so gemacht.
    Zellophanhülle von der Packung ziehen und den (ausgetretenen
    ;)) Kippenstummel da rein,
    ab in die Hosentasche und beim nächsten Mülleimer entsorgen.
    Jeck, oder?


    Gab sogar verschließbare Aschenbecher in Kleinstformat^^ für die Damenhandtasche.
    Gibt's die noch?

  • Ekelhaftes auf den Boden spucken kostet zum Glück auch mittlererweile 30 Eura.

    "ich mach mir die welt widdewidde wie sie mir gefällt"
    (Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf)

    Wer nicht kommt zur rechten Zeit muß nehmen was noch übrigbleibt
    ( Mutti )

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