Man erinnere sich, es ist noch gar nicht so lange her, dass die Deutsche Bundesbahn plakatierte:
Heute kennt man die Bahn in Abwandlung ihres legendären Werbespruchs so: "Alle fahren, wir nicht. Wir reden vom Wetter".
Kein Winter, in dem nicht Oberleitungen oder Schienen vereisen. Kein Sturm, bei dem nicht Bäume auf die Verkehrswege krachen. Der Rest ist Stillstand.
Abgesehen natürlich vom unfreiwilligen Gewusel der bedröppelten Bahn-Kunden in den Reisezentren und an Taxiständen, wahlweise in Hotellobbys oder Turnhallen, manchmal auch in euphemistisch "Hotelzug" genannten Zugwaggons in Bahnhöfen.
Reisespaß ade!
Natürlich kommt mensch nicht gegen Naturkatastrophen an, und natürlich beeinträchtigen Schnee, Eis und Stürme das Fortkommen. Aber das gab's doch auch schon vor Jahr und Tag. Hat's die Bahn am Fahren gehindert. Nö. Also, was hat sich geändert?
Waren die Verkehrsschneisen einst breiter, sodass auch bei Windbruch oder durch Schneelasten geknickte Bäume nicht auf die Schienen stürzen konnten? Hat man Schienen und Weichen besser/anders vor Vereisung bewahrt?
Wenn man den alerten Bahnsprechern zuhört ("Wir arbeiten daran.") kann man sich seit Jahren des Eindrucks nicht erwehren, sie wären jedes Mal aufs Neue überrascht, dass es im Winter schneit und stürmt. Da können Wettermann Plöger und Kollegen noch so unterhaltsam und eindringlich vorm Wetter warnen, bei der Bahn scheint es nicht anzukommen.
Was läuft bloß schief in diesem Unternehmen?