Betriebsbedingte fristlose Kündigung der Regierung

  • Betriebsbedingte fristlose Kündigung!



    Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
    sehr geehrte Ministerinnen und Minister,
    wir,
    das Volk als Souverän der demokratischen Bundesrepublik Deutschland,
    teilen Ihnen hiermit mit, dass wir Ihre Arbeitsverträge mit sofortiger
    Wirkung aufgrund betrieblicher, volkswirtschaftlicher und sozialer
    Gründe kündigen. Sie verlieren hiermit sämtliche Ansprüche aus diesen
    Arbeitsverträgen. Ebenfalls können wir für Ihre Pensionen, Diäten,
    steuerfreie Zuschläge und sonstige Leistungen nicht mehr aufkommen. Dies
    ist eine Notmaßnahme, da unser Unternehmen - der deutsche Staat - kurz
    vor der Insolvenz steht.Leider haben Sie als
    Geschäftsführer_innen in den vergangenen Monaten die Finanzsituation des
    Betriebs "deutscher Staat" über die Maßen strapaziert und verschärft,
    z.B. indem Sie unsinnige Geldzuwendungen an marode, angeblich
    "systemrelevante" Subunternehmen wie die Hypo Real Estate Bank, fließen
    ließen.



    • Sie
      haben die Arbeitsplatzsituation verschärft, dazu beigetragen, dass
      immer mehr Menschen in 400 € Jobs arbeiten müssen, oder nur befristet
      beschäftigt sind.
    • Sie haben es nicht geschafft, die
      Finanzen so einzuteilen, dass für die Bildung unserer Kinder und
      Jugendlichen genug Geld zur Verfügung steht.
    • Sie haben
      die gesetzlichen Krankenversicherung zu einer Armutsfalle gemacht, Sie
      haben der Pharmaindustrie - als einer starken Lobby - sowie auch den
      Apothekern reichliche Geldgeschenke gemacht.
    • Sie haben der Hotellerie Geldgeschenke gemacht.
    • Sie haben der Atomwirtschaft Geldgeschenke gemacht.
    • Sie
      haben den Banken Geldgeschenke gemacht und Rechtsvorteile verschafft,
      ohne auch nur im geringsten dafür zu sorgen, dass neuerliche
      Finanzjonglagen nicht stattfinden können.
    • Sie haben keine Finanztransaktionssteuer eingeführt.
    • Sie wollten (und wollen noch immer) die Vorratsdatenspeicherung, die zahlreichen Gesetzen widerspricht.
    • Sie wollten (und wollen noch immer) die Einführung von Ganzkörperscannern, obwohl sie die Sicherheit nicht verbessern.
    • Sie haben ein sog. "Sparpaket" gepackt, dessen Folgen unsere Kinder noch tragen dürfen.
    • Sie haben das soziale Klima in unserem Betrieb "deutscher Staat" durch Ihre Äußerungen zum Thema "spätrömische Dekadenz" vergiftet.


    Diese
    Aufzählung ist unvollständig. Eine vollständige Aufzählung würde jedoch
    den Rahmen dieses Kündigungsschreibens sprengen. All dies haben Sie
    ohne Zustimmung des Arbeitgebers, des Volkes, getan, obwohl Ihr
    Arbeitsvertrag Ihnen ausdrücklich vorschreibt,



    Da das Bundesverfassungsgericht eindeutig festgestellt hat, dass die


    bleibt
    uns leider nichts anderes übrig, als unsere Volkssouveränität
    auszuüben, die Willkürherrschaft zu beenden und Sie als gewählte
    Geschäftsführer_innen für die Nichterfüllung Ihrer Pflichten zur
    Rechenschaft zu ziehen. Sie sind für unseren Betrieb untragbar.
    Ab sofort werden wir, das deutsche Volk, die Geschäftsführung selbst übernehmen.
    ppa. Das deutsche Volk
    Berlin, den 28.09.2010






    Qualifiziertes Arbeitszeugnis


    Oben
    genannte Personen waren vom 27.09.2009 bis zum 27.09.2010 als
    Bundesregierung des deutschen Volkes in unseren Diensten. Die Kündigung
    erfolgte aus betrieblichen, wirtschaftlichen und sozialen Gründen.
    Zu ihren Aufgaben gehörten:

    • Einhaltung der Grundrechte
    • Sicherstellung der Freiheitlich-Demokratischen Grundordnung
    • Gewährleistung des Rechtsstaatsprinzips
    • Gewährleistung des Sozialstaatsprinzips
    • Gewährleistung der Daseinsvorsorge
    • Gewährleistung der Gewaltenteilung
    • Sicherung des Bundesstaates
    • Sicherung der Sozialen Marktwirtschaft


    Sie
    haben sich bemüht, den Anforderungen gerecht zu werden und die
    Zielvorgaben zu erfüllen. Ihr Engagement war im Großen und Ganzen
    angemessen. Sie suchten stets nach guten und kostengünstigen Lösungen.
    Für Ihre Arbeit zeigten Sie meist Interesse. Sie versuchten nach
    Kräften, die Leistungen zu erbringen, die eine Anstellung in dieser
    Position erfordert. Ihre Arbeitsqualität entsprach meist noch den
    Anforderungen. Sie waren um zuverlässige Arbeitsweise bemüht. Sie waren
    stets bemüht, den normalen Arbeitsaufwand zu bewältigen. Sie waren
    bestrebt, die Kassenführung zu verstehen. Das Verhalten gegenüber
    Kollegen war einwandfrei. Ihr Benehmen gab in der Regel keinen Anlass zu
    Beanstandungen.
    Wir danken Ihnen für Ihre Bemühungen und wünschen viel Erfolg bei Ihrem weiteren Werdegang.


    ppa. Das deutsche Volk


    Lizenz: Creative Commons, CC-BY-ND http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de/
    Urheber des Textes: Piratenweib. http://www.piratenweib.de



    http://www.wir-treten-zurueck.de/?page_id=50&cp=1

  • Ich unterschreibe auch. Ich habe lange überlegt, ob ich es
    tatsächlich tun will. Mit so etwas scherzt man nicht. Nun, ja: Ich
    unterschreibe.
    Es gab Zeit, als ich Angela Merkel und einige Ihre
    MinisterInnen sehr respektiert habe... u.a. auch Ursula von der Leyen
    und Annette Schavan. Nun, jetzt sehe ich diese Sache anders. Diese Leute
    sind nicht ehrlich in ihrem Handeln. Es gibt sehr große Differenzen
    zwischen angekündigten Zielen und tatsächlichem Verhalten. Sie behandeln
    die Leute respektlos und unfaire. Sie tun so als ob wären sie was
    Besseres und was Wichtigeres als der Rest des Volkes. Sie missbrauchen
    ihre Positionen. Sie handeln erbarmungslos und diktatorisch. Anstatt
    Visionen werden Intrigen gepflegt. Die Würde der Menschen wird
    antastbar, und zwar gerade durch den Staat, obwohl es die Verpflichtung
    aller staatlichen Gewalt ist, die Würde des Bürgers zu achten und zu
    schützen.
    Ich unterschreibe.

  • machs doch selbst, wennste noch können tust :P



    Ausserdem hat dat mia für son Scheiss kein Verständnis und wird nen Teufel tun, den Link dort stehn zu lassen.

  • Hallo Compi,


    tut mir echt Leid. So ein Quatsch konnte ich mir nicht vorstellen. Bin jetzt bis zum letzten Grad erstaunt. Hast Du Dich schon mit einem Anwalt in Verbindung gesetzt? Hast Du eine Anwaltsversicherung für Bereich Internetrecht? Nach meiner Auffassung muss man in solchen Fällen auf gar keinen Fall zahlen. In meinem Post wurde die Quelle zwei Mal verlinkt, ganz oben und ganz unten. Das ist nicht zu übersehen. Solche Verlinkungen haben bis jetzt immer gereicht und alle große Plattformen akzeptieren es, z.B. Zeit-online. Das war zwar keine Verlinkung auf Piratenweib, aber das muss man auch nicht. Ich habe da verlinkt, wo ich es gelesen habe und zwar mit dem Ziel, Unterschriften zu sammeln. Die Betreiber von der Unterschriften-Sammlung haben ihrerseits auf Piratenweib verlinkt. Das sollte reichen. Es sind bis jetzt in solchen Fällen nie irgendwelche rechtliche Probleme aufgetreten. Das weißt Du ja auch als Betreiber von zwei Plattformen. Diese Piratenweib spinnt total. Es ist nicht meine und nicht Deine Aufgabe, Werbung für diese Frau zu machen. Es ging um Unterschriften. Das Autorenrecht wurde dabei in keiner Form angegriffen. Übrigens: Ich habe mir die Paragrafen von UrhG angeguckt, die da im Anwaltsschreiben genannt wurden. Passt nicht. Alles aus dem Finger gezogen. Ohgottohgottojgott.

  • "Liebe Leser_innen meines Blogs,


    in den letzten Tagen sind die Zugriffszahlen auf meiner Seite sprunghaft gestiegen – was dem Artikel Betriebsbedingte fristlose Kündigung zu verdanken ist. Und euch und euren Interesse daran natürlich.


    Die unglaublich große Resonanz auf meinen Blogartikel hat mich geradezu überwältigt und ich denke, gemeinsam können wir nun wirklich etwas bewegen! Aufbruchsstimmung!


    Eines möchte ich aber ganz klarstellen (insbesondere weil mich sehr viele danach gefragt haben):"


    schreibt Piratenweib Gudrun Debus, gleichzeitig scheint es ihr sehr wichtig zu sein, selbst im richtigen Licht dazustehen und sich von der Piratenpartei abzugrenzen. Insgesamt verständlich, aber für meinen Geschmack sind die privaten Interessen doch ein wenig zu hoch gehängt ... wenn es denn wirklich um die Sache gehen soll. Abmahnungen dienen der Aktion jedenfalls nicht. In der Zeit, in der man Briefe verfasst, in denen man Bußgelder erhebt und mit weiteren Rechtsmitteln droht, hätte ein kreatives Piratenweib doch leicht die fremde Plattform entern und sich dort verlinken können ... das hätte mich überzeugt. Mit der bürokratisch-formalistischen Aktion wird sie für mich unglaubwürdig.

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