Die Unfähigkeit zu streiten

  • So wie wir? Ich erlebe im Internet viele Orte mit verschiedenen Kulturen. Je öffentlicher diese Orte sind, und je weniger sie reguliert werden, desto härter geht es dort natürlich zur Sache. Zumindest ein Mangel an Regulation scheint aber keine logische Konsensbildung zu verhindern. Das Problem sind eher die Echokammern. 4chan, tumblr oder reddit mögen noch so gewaltige Communities haben, sie diskriminieren aber jeden, der von der Mehrheitsmeinung abweicht (die sogenannte Schwarmmentalität).


    Es gibt aber auch viele Orte an denen ein gepflegter Meinungsaustausch stattfinden kann. Die sind zwar weniger prominent, weil vor allem die Masse an Idioten lieber sich in eine Echokammer verkriecht, wo sie nur Bestätigung kriegen, aber wer will der findet diese Orte auch. Die mag es in der Realität zwar auch geben, nur sind die nicht so praktisch verfügbar. Vor allem fällt es mir offline schwer mich mit jemanden mal zu unterhalten der sich üblicherweise am anderen Ende der Welt aufhält.


    Wie würdest du denn dich ohne Internet mit Felix/Mindfreak austauschen?


    Siehste? Also halt dein Maul, du Hurensohn :D

  • Es ist schon eine Weile her, seit dieser Thread gestartet wurde. Ob sich seither etwas verbessert hat in Sachen Streitkultur?

    So wie ich es sehe, leider nein. Im Gegenteil.

    Seit die Coronapandemie unser Leben bestimmt, scheint es noch stärker abwärts zu gehen, wenn Diskutanten unterschiedlicher Meinung sind - oder auch nur aus verschiedenen Blickwinkeln an eine Sache herangehen.


    Jüngstes Beispiel ist die -aus meiner Sicht nicht sonderlich gut gelungene- Aktion einer Reihe von Schauspielern, die sich in Satire versucht haben. Kritische Blicke auf die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung lenken wollten und auf die Berichterstattung der öffentlichen Medien zum Thema.


    Ich habe schon weit Besseres gesehen, als diese Versuche, sarkastisch, witzig, ironisch, oder wie auch immer kritisch zu sein. Ebenso kann man den gewählten Zeitpunkt der Veröffentlichung ungeschickt finden. Aber wer hätte mit einer solch heftigen Reaktion gerechnet?

    Wie rechtfertigt jemand die Androhung eines quasi Berufsverbots mittels Boykotts - gar körperlicher Gewalt gegenüber Protagonisten einer Aktion, die man für falsch, dilletantisch, inhaltlich nicht ausgegoren etc hält?

    Kopf-ab-Parolen und ab ins du-Nazi-Freund Eckchen??

    Mannomann, ich dachte, wir wären gebildeter und geschulter darin, Kritik auszuhalten und auch darin sie zu üben, inhaltliche Auseinandersetzungen zu führen - in diesem unserem Land der Dichter und ...öhm... Denker.:fp


    Leseempfehlung:

    https://www.deutschlandfunk.de…ml?dram:article_id=496222

    https://www.heise.de/tp/featur…-Suendenbock-6027206.html

  • Das hat sich schon in den letzten Jahren angekündigt. Die politische Mitte drängt unliebsame Meinungen an die politischen Ränder. Links und Rechts werden dadurch immer radikaler und zerfleischen sich hoffentlich gegenseitig, bevor einer stark genug wird die Macht wieder an sich zu reissen. Das wird nicht ewig gut gehen, aber soweit denken die Vertreter unserer Deutungshoheit leider nicht. Sind halt nur noch dumme, brave Schafe mittlerweile.


    Tja und die Dichter und Denker wurden schon von den Nazis verjagt. Danke Deutschland :)

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