Das Wort zum Sonntag

  • Tja Kremchen......


    das mit dem lieben Gott ist so eine Sache........für mich ist Auschwitz eine Zäsur.....zu all dem vielen Leid welches im Namen der Kirche und in seinem Namen begangen wurde.
    Die vorgeschobene Christianisierung der hoch entwickelten südamerikanischen Mayas, Azteken, die Kreuzzüge, das Abschlachten der Sachsen, Hexenverbrennungen, die Inquisition... die Genozide neuerer Zeit, das sind Beispiele aus dem reichen Fundus der Spezies, die man die Krone der Schöpfung nennt und die er angeblich nach seinem Ebenbild geschaffen haben soll.
    Irgendwie.....ist ihm wohl da ein Fehler unterlaufen.

    Ich habe Krem-Soda durchaus ironisch gelesen, Gohrisch ... mit einem zwinkernden Auge sozusagen.


    Gottesbeweis wäre wohl ein eigenes Thema, oder ging es dir nur um den "lieben" Gott?



    Das Wort zum Sonntag ist für mich ein ironisches Zitat, d. h. ich kann diese Formulierung nur mit ironischer Distanz benutzen, ich rede ja schließlich nicht ex cathedra ;)


    Es gab eine Zeit, da war ich absolut allergisch gegen kluge Sprüche jedweder Art. Und wenn andere das genauso sehen, kann ich das gut nachvollziehen. Heute entdecke ich darin oft einen Gedanken, der mir auch schon durch den Kopf ging ... prägnant formuliert. Dass Zitate/Aphorismen immer nur einen Teil der "Wahrheit" enthalten, setze ich voraus. Deshalb fänd ich es ganz gut, wenn "mir" hier auch widersprochen würde. Je kürzer ein Text ist, desto mehr Leerstellen enthält er, die der Leser füllen muss ... und das geschieht ganz subjektiv.

  • Bei mir dreht die Funktion "Zitieren" durch... ich drücke also auf ein Kommentar und zitiert wird ein anderer (ohne Scheiß).


    Dann zitiere ich eben so:


    "Tja Kremchen......


    das mit dem lieben Gott ist so eine
    Sache........für mich ist Auschwitz eine Zäsur.....zu all dem vielen
    Leid welches im Namen der Kirche und in seinem Namen begangen wurde.
    Die
    vorgeschobene Christianisierung der hoch entwickelten südamerikanischen
    Mayas, Azteken, die Kreuzzüge, das Abschlachten der Sachsen,
    Hexenverbrennungen, die Inquisition... die Genozide neuerer Zeit, das
    sind Beispiele aus dem reichen Fundus der Spezies, die man die Krone der
    Schöpfung nennt und die er angeblich nach seinem Ebenbild geschaffen
    haben soll.
    Irgendwie.....ist ihm wohl da ein Fehler unterlaufen."


    **************************************************

    Nä, nä, Gohrisch... langsam. Ich habe vor Kurzem bei der ZO mich an einer Diskussion über Religion beteilligt... und da sagte eine Bloggerin (Cassandra2010), der Rheinlander betrachtet die Religion als seelische Hausratsversicherung... so etwa: Ich habe mit meinem Herrjotchen ein Deal. Das fand ich genial.


    Lieber Gohrisch, ich kann mental Deinem Gedankengang folgen, aber gefühlsmäßig nicht. Ich bin zwar überzeugte Atheistin, aber in vielen Hinsichten doch von der russischen orthodoxen Kirche geprägt... und da wird die Sache anders betrachtet. Aber das würde jetzt zu weit in den theologischen Dschungel führen.


    Auf der irdischen Ebene: Wir werden alle auf den Märchen erzogen, wo eben ein Idealzustand beschrieben wird. Ich meine damit Bücher, die uns vorgelesen werden bzw. die wir selbst als Kinder lesen, Filme usw. In diesen Märchen werden die Sehnsüchte und Träume von den Menschen festgehalten... ihre Vorstellungen von Gerechtigkeit, Glück, Liebe, Freundschaft... aber eben IDEALE Vorstellungen. In wie fern diese Vorstellungen wirklich gut sind und in wie fern sind sie unbewusst von Ego geprägt, in wie fern es gut wäre, wenn diese Vorstellungen plötzlich real wären, wird jetzt aus der Acht gelassen. Wichtig ist: Diese Vorstellungen sind ideal, Sie beschreiben das, was Menschen haben wollen aber NOCH (!) nicht haben... weil bis dahin eben noch ein Weg zu gehen ist, weitere evolutionäre Entwicklungen zu durchmachen sind. Die Märchen beschreiben nicht der Zustand, sondern das Ziel. Diese feine Unterschiede zwischen Realität und Märchen verstehen die Kinder nicht. Sie nehmen alles buchstäblich, so wie es geschrieben/gesagt wird. Sie betrachten Märchen als Beschreibung der Realität. Was sich natürlich früher oder später als Fehler offenbart. Unf da kommen die Enttäuschungen, mit denen die junge Seelen nicht umgehen können.


    Lieber Gohrisch, ich verstehe Deine Enttäuschung vom Gottesebenbild und von der Kröne der Schöpfung. Bedenke aber, wie lange der Mensch alleine durch Instinkte gesteuert wurde, als er eben noch kein Mensch war... oder eben als schon ein Mensch war, aber immer noch durch zig Generationen um blankes Überleben kämpfen musste... ist es nicht ein Wunder, dass trotz alledem Ideale entstehen? Ist es nicht ein Zeichen, dass der Mensch auch zu einem anderen Leben fähig ist und dass Ideale eben Hinweise auf diese andere Lebensmöglichkeiten sind, die sich jetzt entwickeln?

  • Ich halte es für ein Irrtum. Man darf sich eigentlich nie mit dem Teufel verbünden... aber wenn schon, dann ehrlich. Ansonsten ist es ein doppelter Betrug... und das hat wahrlich kein Teufel verdient.

  • Krem-Browning als advocatus diaboli? ;)


    Gemeint ist doch: Der Zweck heiligt die Mittel. Auch darüber ließe sich bestimmt diskutieren. Möglicherweise haben wir alle schon so gehandelt und würden es dennoch nicht als generelles Motto anerkennen ... ?


    "Sich nicht selbst betrügen" heißt für mich, sicher sein, dass die Mittel nicht den Zweck ... oder mich selbst? ... "zerstören"/"beschädigen" ...