Sorbas, Sirtaki und Anthony Quinn

  • Gestern wäre Anthony Quinn hundert Jahre alt geworden.
    Hätte er's geschafft - ob er dann irgendwann aufgestanden wäre, um das zur Huldigung versammelte Feiervolk mit 'seinem' Tanz zu begeistern? Ich trau's ihm zu.


    Quinn hat viele gute Rollen gehabt, vielen Charakteren seine individuelle Note verliehen. Aber keine Rolle ist so eng mit seiner Person verbunden, wie der 'Alexis Sorbas' aus der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Nikos Kazantzakis.
    Wenn, wie in diesem Fall, ein gelungenes Drehbuch, grandiose Musik und ein begeisterter Hauptdarsteller zusammentreffen, dann gibt's die Chance auf einen Film für den cineastischen Olymp. Ob er's wirklich geschafft hat, werden spätere Generationen von Zuschauern entscheiden.


    Der Tanz des Alexis Sorbas hat jedenfalls einen sicheren Platz in der Geschichte.
    Dieser scheinbar 'griechischste' aller Griechentänze ist nämlich gar kein Teil heimischer Folklore, sondern eigens für den amerikanischen Schauspieler choreographiert und komponiert worden. Denn so begabt Mister Quinn in vielen Bereichen war, so glaubwürdig er auch den lebensbejahenden, virilen Griechen Sorbas verkörperte - an den ungewohnten Tanzschritten ist er verzweifelt.

    Eigentlich sollte er nämlich den 'Syrtos' tanzen, mit sechs Schritten auf zwei 2/4-Takte im Tanzrhythmus lang-kurz-kurz lang-kurz-kurz. Die Tanzrichtung ist rechts, also gegen den Uhrzeiger gerichtet, und in der Grundform bewegen sich die Tanzenden mit jedem Schritt in die Tanzrichtung vorwärts. Rechter und linker Fuß wechseln in der Schrittfolge, begonnen wird mit dem rechten Fuß.
    Dabei hatter sich wohl die Beine verknüddelt. ^^
    Also gab man eine vereinfachte Version in Auftrag, schön langsam zu Beginn, damit der Amerikaner klar kam, was ihm ja dann auch gelungen ist.


    Dank Mikis Theodorakis' mitreißender und urgriechisch anmutender Musik entwickelte sich dieser 'Sirtaki' genannte Tanz sehr rasch zum Volksgut und gilt heute als 'erfundene Tradition'. Inzwischen kennt ihn fast die ganze Welt, und viele tanzen begeistert mit.
    Hätten wir ohne den überforderten Anthony Quinn nicht bekommen.


    Am Rande bemerkt:
    Quinn hat stets behauptet, der Tanz sei "wegen einer Fußverletzung" für ihn geschrieben worden.

    Ja, klar doch! :D


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