Winterliche Dumpfkopf-Heilung

  • Kalt ist mir, schnatterkalt, der Blick aufs Raumthermometer zeigt die gewohnte Wohlfühltemperatur, wieso bibbere ich dann rum, VERDAMMT?
    Ein Blick in den Spiegel lässt mich auch nicht entspannter werden, irgendwie erinnert das Wesen dort an die graue Rennmaus, um die ich -zehnjährig- meine Freundin so glühend beneidet habe, aber selbst damals hatte ich nicht den Wunsch, der begehrten Kreatur zu ähneln.


    Auf den sonst so geliebten 'grand crème' habe ich nicht die geringste Lust, statt dessen gleiten prüfende Blicke über die Kollektion der Teepackungen. Verlockend? Keine.
    Mittlerweile dumpft mein Kopf, denken ist nicht mehr angesagt. Ich verschwinde unter dicken Decken, um nach kurzer Zeit wieder aufzutauchen, schwitzend, schniefend, mittlerweile hummerrot statt mausgrau.


    Raus aus den verschwitzten Klamotten, heiße Dusche, her mit warmem Wohlfühlpulli+Wohnhose -gab's nicht kürzlich den Tag der Jogginghose? gelobt sei sie heute und immerdar!- und dicken Kuschelsocken.


    kleidermaedchen.de

    Solchermaßen gerüstet geht's wieder in die Küche und auf die Suche nach etwas Trinkbarem.
    Und siehe da: im Kühlschrank lockt eine frische Ingwerwurzel.
    Zeit für agrippis 'Allheilmittel' --> scharfer Ingwertee
    ! :)



    So geht's:
    - Ein daumengroßes Stück Ingwerwurzel waschen, grobe oder vertrocknete Stellen wegschneiden, wenn gewünscht, das Wurzelstück hauchdünn schälen.
    - Dann zuerst in dünne Scheiben, danach in winzige Würfel schneiden.
    - Eine dünne Scheibe aufbewahren.
    - Den kleingeschnittenen Ingwer in den Tee-Einsatz der Kanne, die Scheibe direkt in die Kanne geben,
    - mit 1L kochendem Wasser übergießen, mindestens 15 Minuten ziehen lassen.
    - Den Tee-Einsatz herausnehmen, die Ingwerscheibe zur Deko in der Kanne belassen.
    - Den Saft + 1 Scheibe einer Zitrone in den heißen Tee geben.


    Wer mag, kann nach Belieben mit Honig süßen.



    Die Kanne kommt auf's Stövchen, mich selbst verfrachte ich auf die Couch, und während ich in eine Ecke geringelt das scharfe Gebräu schlürfe, kommt mir der Gedanke, ob ich nicht statt des Mandelöls doch vielleicht besser ein Kierfernnadelgesundheitsbad gekauft hätte, Krampfaderassoziationen und zu-kurze-Bademäntel-Visionen :pinch: hin oder her.


    Ojottojott, wieviele Jahre bleiben mir noch bis zur freiwilligen Lektüre der 'Apotheken Umschau' ??:rolleyes:


  • Kierfernnadelgesundheitsbad gekauft hätte

    Bloß nicht, da bekommt das "KrankheitsGefühl" ja noch einen speziellen -widerlichen- Geruch ;(
    Zumindest ich werde davon bestimmt nicht gesund.


    "Gesundheit" ist ein sehr fragiles Gebilde, eine Frage des persönlichen Gleichgewichts und nicht von Messwerten. Objektiv kranke Menschen können sich sehr gesund fühlen ... und objektiv gesunde sind oft gaaaanz krank.


    Für mich stellt sich da die Frage, warum es so schwer fällt, den eigenen Körper als Gesprächspartner zu akzeptieren. So verquer isser in der Regel ja nicht. Er legt ab und zu Ruhezeiten ein ... und wenn wir da grad auf Aktivität gepolt sind, werden wir schnell unzufrieden, anstatt einfach auch eine Pause einzulegen.


    Nichts desdotrotz hat mich dein Beitrag erheitert. Bewirb dich mal als Autorin bei der Apotheken-Umschau, dann siehste die mit ganz anderen Augen :D


    P. S. Kennt ihr das auch, dass bestimmte Düfte schon krank machen? Kiefernnadeln und Franzbranntwein gehören für mich dazu, auch der penetrante Nelkenduft in vielen Zahnarztpraxen. Die meisten Krankenhäuser und Seniorenheime empfangen mich auch mit einem fragwürdigen Duft ... meine Nase reagiert sehr empfindlich, sagt mir ständig: Wie das schon riecht!

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