Willi's Märchen-Soap (5)


  • Versuchsweise schloss er die Augen und ließ danach seinen Gedanken freien Lauf. »Damals in den Achtzigern, als er Grätel kennen lernte.« ging es ihm durch den Kopf.

    »Er konnte sich noch ziemlich genau an die Situation erinnern. Grätel hatte, genau wie er, eine kaufmännische Ausbildung in einem Gasversorgungsunternehmen begonnen. An ihrem ersten Ausbildungstag waren sie sich zufällig über den Weg gelaufen.


    Er hatte im Vorzimmer des Personalchefs auf sein Einführungsgespräch gewartet, als sich die Türe zum Chefbüro öffnete und sie in das Vorzimmer trat. Ihrem Gesicht war irgendwie noch die Erleichterung anzusehen, die anscheinend immer dann eintritt, wenn man das Gespräch mit dem Chef zur eigenen Zufriedenheit über die Bühne gebracht hat. Sie warf Hensel einen freundlichen und aufmunternden Blick zu.


    Das Bild stand ziemlich plastisch vor seinem geistigen Auge. Grätel trug damals einen blauen Hosenrock mit Trägern. Die Farbe des Rockes harmonisierte ideal mit ihren blauen Augen. Diese Augen, die einen so unwahrscheinlich strahlenden und warmherzigen Ausdruck annehmen konnten, waren es, die ihn von Anfang an faszinierten. Die Träger ihres Rockes, der zugegebenermaßen inzwischen etwas aus der Mode gekommen war, untermalten auf eine unaufdringliche Weise die Vorzüge des weiblichen Oberkörpers. Was für eine Frau. Er hatte sich damals als Mann irgendwie sofort angesprochen gefühlt«


    Grätels Stimme rief ihn jäh in die Wirklichkeit zurück. „Hensel, das mit Kunigundes Kaffee scheint nicht richtig voran zu gehen.“ stellte sie vorwurfsvoll fest. Hensel, aus seinem angenehmen Halbschlaf gerissen, brummte etwas, was sich bruchstückhaft nach „…eine Minute … Knopf gedrückt … Geduld haben …“ anhörte. Seufzend raffte er sich hoch und beugte sich wieder vor, um den Serviceknopf, wie er inzwischen fand, zum xten Male zu drücken. Er war noch nicht ganz wieder zurück in seine Ausgangsstellung gesunken, als sich die Abteiltür mit einem Ruck öffnete und eine Frauenstimme sich mit serviceorientierter Geschäftsmäßigkeit erkundigte: „Die Herrschaften haben geläutet? Was kann ich für sie tun?“


    Besonders die zweite Frage ließ Hensel wieder schlagartig und vollständig wach werden. Aufmerksam musterte er die junge Frau, die dort abwartend im Türrahmen stand. Er sah eine schlanke, hochgewachsene Gestalt. Das lange blonde Haar fiel locker und lässig auf ihre uniformierten Schultern. Die Länge der Haare reichte aus, um auch noch das Namensschild, welches etwas links von ihrem Uniform-Ausschnitt angebracht war, etwas zu verdecken. Trotzdem konnte Hensel den Namen entziffern. »Dornrose« las Hensel. »Schöner Name, passt zu ihr«


    »Sieh an, die Nationalbahn-Oberen hatten nicht nur dafür gesorgt, dass die Herren des Servicebereiches ansprechend gekleidet waren, sondern sie hatten anscheinend noch mehr Wert darauf gelegt, dass die Damen einen guten Eindruck hinterließen. Clevere Marketingabteilung!« fuhr es Hensel anerkennend durch den Kopf, während er das weibliche Geschöpf, das inzwischen etwas weiter in ihr Abteil eingetreten war, fortwährend bewundernd in Augenschein nahm.


    Kunigundes Gesicht bestand aus einer einzigen Enttäuschung. Prinz war wider Erwarten doch nicht aufgekreuzt. Stattdessen diese Nationalbahn-Tussi, die, das musste sie sich widerwillig eingestehen, recht attraktiv daherkam. Missgelaunt zog sie sich unwillkürlich tiefer in ihre Polster zurück und vermied es, Hensel oder Grätel direkt anzuschauen.


    Hensel richtete sich unwillkürlich etwas auf, zauberte, wie er meinte, sein charmantestes Lächeln auf sein Gesicht und sagte, der Dornrose zugewandt: ...

  • und sagte, der Dornrose zugewandt:


    ...ach, Sie sind ein erotischer Traum eines Hans Mittelmann-Langweiler!!! Haben Sie schon mal beim KStA gebloggt? Da kommt man so überzeugend gehirnlos immer gut an... :whistling: :whistling: :whistling: :whistling:

  • Hensel richtete sich unwillkürlich etwas auf, zauberte, wie er meinte, sein charmantestes Lächeln auf sein Gesicht und sagte, der Dornrose zugewandt: ...




    Die Sprecherin des Siegerbeitrags! Ich habe Sie sofort an Ihrer Stimme erkannt.

  • Die bezaubernde Kunigunde , die in Wirklichkeit ein Mehrfachnick von Blogger Gharisch war, fing an, rote Ohren und dicke Backen zu bekommen, und undifferenzierte Laute wie etwa "Grrrrr... Grrrrr..." vor sich hinzugeben. :cursing: :cursing: :cursing: :cursing:

    Plötzlich...

  • Jeder blamiert sich so gut er kann. Ich denke, unser kremiges Schießeisen hat ein echtes Problem. Es ist ggf. schlecht, nicht mehr zu erkennen, wer Freund und Feind ist. Hier gilt es einfach, Nachsicht zu üben, bis das Navigationsgerät wieder funktioniert.

  • koestlich, unser fettiges Creme-schnittchen :D


    Unserer niedlichen "Russenbraut" is dat GPS runtergefallen. War ein Auslaufmodell der ersten Generation. Kein Wunder, dass es den Sturz nicht ueberlebt hat.


    Koennte mit einem alten Zielfernrohr aushelfen, das ist stoss-fest wie ne Schweizer Uhr.


    Also, Browni, versuchs noch mal mit deinen Gedichten :P