Christoph Hinz 1928 - 1991

  • "Mein Pastor ist sogar im Internet. Matthias Leuchtenberg" hat berlin seinen heutigen Beitrag im Laberkasten überschrieben. Ja, ja, das Internet!


    Auch ich habe daraufhin unter dem oben genannten Namen nachgesehen und schnell Interessantes über einen guten alten Bekannten aus der Studentenzeit gefunden.


    Dass er inzwischen bereits gestorben ist, wusste ich noch gar nicht, Nach dem Studium haben wir uns aus den Augen verloren.


    Auch, dass er wie der Publizist Christian Graf von Krockow und ich aus dem pommerschen Kreis Stolp stammt, ist mir ganz neu.


    Was ich bei people 123 allerdings über ihn lesen konnte, hat mich sehr an gemeinsame Jahre in Halle (Saale) erinnert.






    Hinz, Christoph Paulus Otto Friedrich, Dr. theol. h.c.
    geb. 28.01.1928 Zezenow,
    gest. 21.03.1991 Magdeburg,
    evangelischer Pfarrer.





    H., Sohn des Pfarrers und späteren Halberstädter Superintendenten Paulus H., wuchs in Kolberg auf und besuchte dort die Schule, machte 1943 Notabitur, wurde Marine-Flakhelfer und in den letzten Kriegswochen Soldat. Nach der Rückkehr aus einer kurzen Kriegsgefangenschaft studierte er in Münster, an der Kirchlichen Hochschule Berlin und in Heidelberg evangelische Theologie. Die erste Theologische Prüfung legte er 1952 in Halle ab; danach war er Vikar, Studieninspektor und, zunächst kommissarisch, Studentenpfarrer in Halle. Nach Abschluß der zweiten Prüfung 1956 in Magdeburg wurde ihm die Studentenpfarrstelle übertragen. 1963–67 war er Pfarrer in Merseburg, von 1967 bis 1978 Rektor des Pastoralkollegs Gnadau bei Magdeburg, der landeskirchlichen Fortbildungsstätte für Pfarrer. 1975 nahm er an der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Nairobi (Kenia) teil und wurde 1978 zum Pfarrer an der Magdeburger Matthäus- Gemeinde sowie zum Propst des Sprengels Magdeburg berufen. Er war zugleich Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen. Der Ehrendoktor der Kirchlichen Hochschule Berlin (1982) wurde 1986 aus Gesundheitsgründen vorzeitig in den Ruhestand versetzt. H. leistete seit seiner Studentenpfarrerzeit wichtige Beiträge zur Diskussion aktueller kirchlicher Fragestellungen. Das galt für das Gespräch um zentrale innerkirchliche Themen (z. B. Verständnis der Taufe) ebenso wie für die Bewältigung der ideologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen durch das marxistische System in der DDR und für den ökumenischen und den jüdisch-christlichen Dialog. Zu all diesen Problemfeldern hat H. sich in zahlreichen Aufsätzen, die z. T. in der DDR nicht im Druck erscheinen konnten, und Rezensionen geäußert. Kennzeichnend für seine Arbeit war das Vermögen, diese Probleme theologisch, insbesondere durch eine kraftvolle und eigenständige Bibelauslegung tiefgründig und originär zu reflektieren und damit neue Einsichten zu gewinnen. Diese Fähigkeit prägte nicht zuletzt sein Wirken als Propst. H. war Mitglied der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung des Ökumenischen Rates.


    Werke: Feuer und Wolke im Exodus, in: Evangelische Theologie 27, 1967, 76–109; Christliche Verkündigung angesichts atheistischer Anfechtung, in: Stimmen aus der Kirche in der DDR. Polis 31, 1967; Wandlungen der Nachfolge unter dem Ruf Jesu, in: Festgabe für Bischof Krusche zum 65. Geburtstag, 1982, 149–165; Entdeckung der Juden als Brüder und Zeugen, in: Berliner Theologische Zs. 1987, 170–196; ebd. 1988, 2–27; Die Krankheitspsalmen. Ein Gespräch mit ihren Betern, 1994, 21995. ...(Gerhard Zachhuber)

    Mit diesem Text und dem folgenden Erlebnis in dieser Zeit möchte ich hier 20 Jahre nach seinem Tod an Pfarrer Christoph Hinz erinnern.


    Meine Freundin G. war in einer schwierigen Situation, nachdem sie von der Stasi zur Mitarbeit erpresst worden war und die Bereitschafterklärung unterschrieben hatte. Mit ihrem Einverständnis informierte ich Studentenpfarrer Hinz, der sich daraufhin an unseren Bischof Jänicke in Magdeburg wandte. So konnte diese üble Angelegenheit erfolgreich aus der Welt geschafft werden.


    angehängt: historisches Foto (Ausschnitt) C. Hinz, 1959 (?)

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