Wer Stress hat, ist in der Regel gut angesehen, er ist wichtig, viel gefragt und hat einen gefüllten Terminkalender. So ist der Stress ist in Mode gekommen.
Dabei ist zu unterscheiden zwischen dem positiven Stress, der alle Kräfte mobilisiert und zur Bestleistung beiträgt -das Lampenfieber etwa- und dem negativen Stress, der permanenten Überbelastung, die letztendlich zum Burn out führt. Der Unterschied liegt -wie so oft- in der subjektiven Bewertung. Solange ich davon überzeugt bin, meine Aufgaben bewältigen zu können, schaden sie mir nicht. Erst wenn ich das Gefühl habe, alles wächst mir über den Kopf, wird es kritisch.
Dabei gilt auch hier: Stress macht man sich selbst. Man hat nicht vorausschauend geplant, nicht genug vorbereitet, befürchtet eine Blamage ... oder "nicht gut genug " zu sein. Da spielen uns die eigenen hochgesteckten Erwartungen einen Streich. Wer nach dem Maximum strebt, macht sich notwendig Stress. Realistischer ist es, das Optimum erreichen zu wollen. Nicht die beste denkbare Lösung ist dann das Ziel, sondern die unter den gegebenen Umständen beste Lösung.
In dem Zusammenhang fällt mir immer wieder das Lied vom Scheitern ein:
Du bist immer dann am besten, wenns dir eigentlich egal ist
Du bist immer dann am besten, wenn du einfach ganz normal bist
Du bist immer dann am besten - du musst das nicht mehr testen jedes Mal
Dein Spiegelbild ist anderen egal.