Veronika beschließt zu sterben

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    Seine vielfach ziemlich esoterisch angehauchten Bücher und Botschaften haben mich mehr genervt als fasziniert. Ganz anders ging es mir vor vielen Jahren schon mit dem Buch, das jetzt verfilmt wurde und seit Oktober im Kino zu sehen ist: Veronika beschließt zu sterben.


    In diesem 1998 erschienenen Buch verarbeitet Coelho auch eigene Erfahrungen, die er in Nervenheilanstalten gemacht hat.


    Die depressive Veronika hat eine Überdosis Schlaftabletten geschluckt, wird aber gerettet und erwacht in einer psychiatrischen Klinik. Man teilt ihr mit, dass ihr Herz irreversibel geschädigt ist und sie nur noch eine Woche zu leben hat. Es beginnt ein Spiel der Emotionen. Veronika versucht auf die anderen Patienten einzuwirken, sich gegen die Methoden der Psychiatrie zu wehren. Veronika lernt Eduard kennen und lieben, und plötzlich ist eine Woche zu leben doch recht kurz.


    Sehr viel mehr darf hier nicht verraten werden. Das Buch ist zweifelsohne empfehlenswert, und unten gibt es eine Passage daraus zum Lesen. Der Film hat hervorragende Darsteller, aber jede Verfilmung hat ihre Eigenwilligkeiten. Ich habe mich noch nicht durchringen können, den Film anzuschauen.


    Hier noch ein Ausschnitt aus dem Buch (Paolo Coelho, Veronika beschließt zu sterben, Diogenes, 8,90 Euro):


    ...Ich möchte noch mal anfangen zu leben, Eduard. Möchte die Fehler begehen, die ich immer schon machen wollte, aber aus Feigheit nie begangen habe...Ich kann neue Freunde finden und ihnen beibringen, verrückt zu sein, damit sie weise werden. Ich werde ihnen sagen, dass sie nicht die Anstandsregeln befolgen, sondern ihr eigenes Leben, Wünsche, Abenteuer entdecken und LEBEN sollen!


    Lebe! Wenn du lebst, wird Gott mit dir leben! Wenn du dich weigerst, SEINE Risiken einzugehen, wird ER in den fernen Himmel zurückkehren und nur noch das Thema für philosophische Spekulationen sein!


    Es ist schlimm, sich zu zwingen, wie die anderen zu sein. Das führt zu Neurosen, Psychosen, Paranoia. Es ist schlimm, wie die anderen sein zu wollen, weil das bedeutet, der Natur Gewalt anzutun, den Gesetzen Gottes zuwider zu handeln, der in allen Wäldern der Welt kein Blatt geschaffen hat, das dem anderen gleicht...

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