... muss handeln, heißt es.
Das klingt so stimmig, dass sich jedes weitere Nachdenken darüber zu erübrigen scheint. Situationen, die schnelles Handeln eindeutig erfordern, sind hier von vornherein ausgeschlossen. Es kann nur um Situationen gehen, wo das Warten tatsächlich eine Alternative darstellt. Das hängt dann von der persönlichen Einstellung ab.
Dass Gefühl, nicht abwarten zu können ... zu wollen, kennt wohl jeder. So geht es nicht weiter, es muss endlich etwas passieren, haben wir alle schon gedacht. Und dann wird ganz oft gehandelt. Alles ist besser, als nichts zu tun? Für wen? Bestimmt zunächst für den Handelnden. Er behält die Dinge in der Hand, bleibt aktiv, spürt seine Kraft, wird nicht zum Opfer. Hat zumindest getan, was er tun konnte, muss sich nachher keine Vorwürfe machen ... oder machen lassen.
Ist es das, was uns oft zum Handeln bewegt?
Was macht denn das Warten so schwer? Glauben wir, es richten zu müssen? Ist das unser Anspruch an uns selbst ... oder gar der Anspruch anderer an uns, dem wir uns schlecht verweigern können?
Öfter als wir denken, ist Handeln reiner Aktionismus, der uns zwar im Bewegung hält ... aber im besten Fall rein gar nichts bewirkt.