Wer nicht warten will ...

  • ... muss handeln, heißt es.


    Das klingt so stimmig, dass sich jedes weitere Nachdenken darüber zu erübrigen scheint. Situationen, die schnelles Handeln eindeutig erfordern, sind hier von vornherein ausgeschlossen. Es kann nur um Situationen gehen, wo das Warten tatsächlich eine Alternative darstellt. Das hängt dann von der persönlichen Einstellung ab.


    Dass Gefühl, nicht abwarten zu können ... zu wollen, kennt wohl jeder. So geht es nicht weiter, es muss endlich etwas passieren, haben wir alle schon gedacht. Und dann wird ganz oft gehandelt. Alles ist besser, als nichts zu tun? Für wen? Bestimmt zunächst für den Handelnden. Er behält die Dinge in der Hand, bleibt aktiv, spürt seine Kraft, wird nicht zum Opfer. Hat zumindest getan, was er tun konnte, muss sich nachher keine Vorwürfe machen ... oder machen lassen.


    Ist es das, was uns oft zum Handeln bewegt?


    Was macht denn das Warten so schwer? Glauben wir, es richten zu müssen? Ist das unser Anspruch an uns selbst ... oder gar der Anspruch anderer an uns, dem wir uns schlecht verweigern können?


    Öfter als wir denken, ist Handeln reiner Aktionismus, der uns zwar im Bewegung hält ... aber im besten Fall rein gar nichts bewirkt.

  • Es gibt eine Stunde des Handelns und eine Stunde des Besinnens.
    Ich werde hier noch eine dritte Stunde einfügen, eine Stunde der Mitte und der Gleichheit.
    Ich nenne diese Stunde Entschleunigung.
    Warten kann Vorfreude sein. Entschleunigen wir den Alltag und harren der Dinge.

  • Entschleunigung gefällt mir sehr gut ...


    Der Gedanke, dass man langsam gehen muss, wenn man eilig ist, lässt sich gar nicht so leicht vermitteln. Die schnell-lebige, hektische Zeit reißt uns oft einfach mit ...

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