Kölle, mehr als ein Gefühl

  • Schnäutzerkowski vertritt im Puppenensemble des HänneschenTheaters den Wachmann.


    Sein Name ist mit historischem Bezug gewählt, denn er ist eine Personifizierung der ungeliebten preußischen Autorität, unter der die Stadt von 1815 bis 1918 stand. Mit seinem harschen Befehlston und seinem zackigen Gehabe versucht er -meist vergeblich- Gehorsam unter den Kölschen einzufordern und ruft in seiner Verzweiflung auch schon mal: Der ganze Platz ist verhaftet!Wer kölsche Mentalität sucht, findet sie hier. Auch die Karnevalsvereine persiflieren vom Ursprung her die Obrigkeit, die sich mit Uniform repräsentiert.


    Die Höhner singen: Wir lieben das Leben, die Liebe und die Lust, wir glauben an den lieben Gott ... und han auch immer Durst!


    http://www.youtube.com/watch?v…ec-LGOUT-real_rn-2r-10-HM


    Hier sieht man auch leicht, warum Pappnas keine Beleidigung ist. Das ist kölsche Lebensart. Der Kösche nimmt sich auch selbst auf die Schüppe ^^

  • Was wäre Köln ohne den Kölner ... der ist bekannt für seine klugen Erklärungen: Et iss, wie et iss!
    Fragt man einen Kölner, was einen Kavalier ausmacht, so könnte er folgende Definition geben:


    Ne Kavaleer es ne äldliche Mann, dä die jung Frau, met dä hä sich triff, nit dodran erennert, dat se als Pänz zesamme em Sandkaste jespillt han.


    Für Vergleiche benutzt der Kölner besonders gerne den Affen, de Aap.


    So heißt es z. B. schlau, flöck, vörwetzig, frech wie en Aap.
    Maach net de Aap ... spiel nicht verrückt.


    Auch die Umkehrung ist selbstredend. Wer mit einem de Aap maach, der nimmt ihn auf den Arm.


    So weit ... so gut nachvollziehbar. Im Gegensatz zum hochdeutschen "der Affe", heißt es im kölschen Sprachgebrauch aber "die Aap".


    Ob das alles so richtig ist? *grins*
    Möglicherweise gibt es noch viel mehr Redensarten, in denen der Affe als Vergleich herhalten muss.


    Der Kölner ist zwar sehr kommunikativ, aber den Schwaadlapp, der ununterbochen redet und womöglich am liebsten von sich selbst, den mag er nicht.
    Knapp und klar bringt er das mit diesem Satz zum Ausdruck:


    Schwaade kütt vun Natur, ävver de Muul halten vum Verstand.

  • Dass der Rhein lange ein Grenzfluss war, ist uns heute kaum bewusst. Aber alle römischen Stadtgründungen liegen linksrheinisch. Erst 310 errichteten die Römer eine Rheinbrücke und zu ihrer Befestigung das Kastell Divitia [Deutz].


    355 überschritten die Franken erstmals die Rheingrenze und hielten das römische Köln zehn Monate lang besetzt. Die Stadt wurde geplündert und zerstört, so auch die Römervilla mit dem Diosysos-Mosaik. Den Römern gelang 356 zwar eine Rückeroberung der Stadt, nach einem Jahrhundert kriegerischer Übergriffe durch die Germanen wurde Köln 456 endgültig von den Franken erobert.


    Köln wurde das Machtzentrum der sog. ripuarischen Franken, auch Uferfranken [ripa --> Ufer]. Das Herrschaftsgebiet Ripuarien erstreckte sich über den mittleren Teil des Rheins, reichte westlich bis nach Aachen, im Süden bis an die Ahr und schloss rechtsrheinisch Teile des Bergischen Landes und das Siebengebirge mit ein.


    Aus dem Ripuarischen ging die kölsche Sprooch hervor.

  • Die Einwohnerzahl von Köln steigt und zeigt damit einen gegenläufigen Trend zur Einwohnerentwicklung in NRW, die mit kanpp 18 Mio auf den tiefsten Stand seit acht Jahren sank. Im vergangenen Jahr lag Köln mit 995.379 [Hauptwohnsitze] um mehr als 5.500 über dem Stand des Vorjahres.


    Nach meinen Informationen ist Kön die einzige deutsche Stadt, die wächst. Der Trend in den Industrienationen ist gegenläufig.

  • Der Kölner schmunzelt oft über den Imi. Naürlich ist damit der Immigrant, der Zugereiste gemeint. Die Schreibweise zeigt aber, dass hier nicht der Immigrant Pate stand. Der Imi ist abgeleitet imitieren, er ist folglich ein imitierter, ein unechter Kölner.


    Diese Bezeichnung schufen die echten, eingeborenen Kölner nach dem zweiten Weltkrieg und verwendeten sie für die Deutschen, die aus dem Osten vertrieben und etwa seit 1948 durch Anordnung der Landesbehörden in Köln aufgenommen worden waren.

  • Hinsichtlich der Wirtschaftskraft sieht leider nicht so gut aus. Ja, ja, das verflixte Nord-Süd-Gefälle.




    Bonn liegt dem 29., Düsseldorf auf dem 12. und Köln auf dem 43. Platz. Die Noten für die Dynamik sind noch schlechter. Köln liegt auf Rang 87.


    (Quelle KStA 11.12.10)