Es wird nachgefragt.
Altes Thema und immer wieder gleichlautende und dieselben Antworten: „Der Verbraucher will das so
und die Ware wird nachgefragt.“ Wenn Sie an den Strecklieferanten geraten, können Sie selbstverständlich nichts nachfragen. Der heißt so, weil beim Einkaufen vieles auf der Strecke bleibt. Die Kassiererin kassiert lediglich für Sie. „Liebe Kunden, wir öffnen jetzt auch Kasse 3 für Herrn Albrecht.“
Unter „nachgefragt“ versteht der Massentierhalter, der Hähnchenschänder und Rinderschinder, Schweine-Zusammenpfercher, dass der Verbraucher in seinen gewohnten Laden geht, meist zu einem oder zu beiden der großen Discounter und das Personal um möglichst billiges (taugt nichts) oder preiswertes (geht gerade noch so) Fleisch von geschundenen und gequälten Tieren bittet. „Haben Sie noch von den gammligen, süß riechenden Hähnchen...“
Eine beliebte Überraschung des Konsumenten liegt vor, wenn „Pferdefleisch“ auf der Dose oder dem
Plastepack draufsteht und hochwertiges argentinisches Rind drin ist. Sprunghaftes Verhalten läßt eher
auf Kängeruh schließen, Hähnchen sollten die gewohnten Antibiotika enthalten, weil wir uns dann den Weg zum Arzt ersparen. Zu Risiken und Nebenwirkungen können Sie Ilse Aigner fragen. Die gründet dann eine Kommission oder bildet einen Ausschuß. (Da kennt Sie sich aus).
Aber bald ändert sich sowieso alles. Denn in unserer Welt ändert sich ständig etwas. Der Käufer geht demnächst in das Geschäft seines Vertrauens und bittet um recht teure und wertvolle Fleischprodukte. Mit Angabe des Vornamens der Kuh, des Schweins oder des Hähnchens aus der „Wellness Farm, dem nachbarlichem Vorgarten oder dem stadtnahen Kleingarten, versehen mit einem changierendem Echtheitszertifikat.
Oder wir bitten zukünftig nur noch um teures, natürliches Obst und Gemüse und lassen das Fleisch ganz weg. Eventuell essen wir auch die Reichen, wenn wir auf Fleisch nicht völlig verzichten können. Großaktionäre der Mega-Lebensmittelgiganten sollen ja recht lecker schmecken. Man muß nur vor dem Kochen oder Braten die
Kreditkarten entfernen. Verpackt sind sie ja schon Bio.