Bei aller (Pferde-)Begeisterung darf nicht übersehen werden, dass es sich bei "Apassionata" in allererster Linie um eine kommerzielle SHOW handelt, bei der die Tiere den lukrativsten Teil ausmachen.
Um die von den Zuschauern gefeierte, elegante Leichtigkeit zu erreichen, durchlaufen die Pferde zuvor eine extrem harte Dressur. Das betrifft Körperhaltungen, wie sie im Dressursport seit langem verpönt sind, abrupte Stops und Richtungswechsel aus vollen Galopp, ebenso wie Stress-Resistenz gegenüber den Lichteffekten oder der eigens für die Show komponierten und oft sehr lauten Musik.
Die Aufführungen finden zudem in eng begrenzten Arenen statt, die den natürlichen Bewegungsabläufen der Tiere krasse Einschränkungen auferlegen, von ihrem Natur-gegebenen Fluchtinstinkt ganz zu schweigen.
Wer einmal, so wie ich, bei einem Pferdedressur-Training zugesehen hat, ist für immer dafür verloren, Dressurreiten und Pferdeshows unbefangen genießen zu können.
Besucherbericht: Apassionata ist eine große Enttäuschung für Pferdefreunde
16. Juni 2017
Ein Gastblog von Sabine aus Köln (Name und Kontaktdaten liegen PETA vor) zu Apassionata:
Als Pferdeliebhaberin habe ich im April zum ersten Mal die hochgepriesene Show „Apassionata“ live erlebt. Im Vorfeld hatte ich erfahren, dass es dort eine „freie Dressur“ zu sehen gäbe, was mich interessiert hatte.
Apassionata – Enttäuschung pur
Von der tatsächlichen Show war ich aber dann schlichtweg schockiert.
Es gab zwar einen Show-Act mit einer freien Dressur, aber selbst dort wurde mit Gerte und langer „Knallpeitsche“ gearbeitet. Die Gerte wurde den Pferden mehrmals deutlich gegen den Kopf geschlagen. Das war schon mehr als ein „Antippen“. Das eigentlich schockierende war aber die restliche Show, die aus sehr harter Dressur bestand. ALLE Pferde wurden mit Sporen und Gerten bearbeitet, fast alle Pferde trugen harte Kandarrengebisse, die meisten noch zusätzlich viel zu kurze Ausbinder.
Bei fast allen Pferden habe ich eine dauerhafte Überstreckung des Halsesbis hin zur Brust beobachtet (Rollkur). An einem Tier sah ich sogar einSteiger- oder Dextergebiss. Die Pferde wirkten alle sehr gestresst, schäumten stark, rollten die Augen und schlugen ständig mit den Schweifen aufgrund der harten „Hilfen“. Zudem empfand ich den Sandplatz als viel zu klein, in dem die Pferde viel zu schnell vorangetrieben worden sind, mit vollem Tempo wurden sie mit langen Knallpeitschen durchdas enge Feld gejagt und mussten oft abrupt abstoppen, um nicht gegen die Umzäunung zu laufen. Einmal öffnete sich das „Ausgangstor“ nicht wie geplant (aus dem die Pferde in hohem Tempo rausgejagt werden) und das Pferd konnte gerade noch im letzten Moment abdrehen, wäre fast gegen die Wand gelaufen. Dass es keine Stürze gab, war eigentlich ein kleines Wunder. Diese extrem enge und stressige Situation, verbunden mit dem wilden Licht und dem Lärm der Musik und der Menschen ist in meinen Augen einfach eine Tierquälerei. Mehrmals erschraken sich Pferde und wollten „ausbrechen“, sie wurden dann mit absoluter Härte wieder in ihre Position gebracht.
Unfassbar in der heutigen Zeit
Ich hätte niemals geglaubt, dass es heutzutage noch solche Zustände gibt! Bei dem hohen Eintrittspreis hätte ich einen modernen und artgerechten Umgang mit den Tieren erwartet. Wenn ich mir vorstelle, dass die Pferde diese Prozedur ZWEIMAL am Tag über sich ergehen lassen müssen. Am Ende der Show, als ich dachte, jetzt haben es die armen Tiere endlich geschafft, mussten dann alle gerittenen Pferde noch mal an der Bande bestimmt eine halbe Stunde lang still stehen und sich von den lärmenden Zuschauern (auch viele Kinder) streicheln und aus nächster Nähe betrachten lassen. Alle liefen und riefen durcheinander, um die Pferde bildeten sich Menschentrauben.
Fazit
Menschen, die Pferde lieben oder einen schönen Abend verbringen wollen, sollten einen großen Bogen um Apassionata machen.
Quelle