Mir ist Scham lieber als Stolz. Ich schäme mich zwar nicht für Dinge, für die ich nichts kann, bin aber eher um dieses Gefühl bemüht. Scham- und Schandempfinden hilft mir bei meiner Optimierung, Stolz lässt mich stagnieren.
In der Tendenz stimme ich dir zu, Heinz ... aber bei mir heißt das eindeutig anders. Lieber Selbstkritik und Understatement, als "auf die Pauke" hauen. Ich muss lange grübeln, um mich an Situationen zu erinnern, die mir peinlich waren. Soziale Normen sehe ich grundsätzlich kritisch und verstoße deshalb auch schon mal dagegen. Wenn ich dadurch einen anderen "verletze", tut mir das leid und ich entschuldige mich ... aber ich schäme mich nicht. Oft entstehen dann ganz interessante Gespräche über den Sinn und Unsinn sozialer Normen.
Ich kann mich auch nicht erinnern, wann ich zuletzt "stolz" war ... ich bin zufrieden, wenn mir etwas gelingt. All zu große Zufriedenheit kann natürlich zur Stagnation führen, da hast du recht. Was ich für mich subjektiv als Erfolg werte, lähmt mich nicht ... es beflügelt mich eher. Ich brauche nicht den Misserfolg, um aktiv zu werden/zu bleiben.
Beim Misserfolg emfpinde ich mich als ungenügend ... und muss immer kämpfen. Das mag ich gar nicht.
Am besten ist man, wenn es einem eigentlich egal ist ... singen die Ärzte. Und sie haben recht.