Ich korrigier mich: Google dich schlau, ist eine Mär. Oben stehen immer die Einträge, für die bezahlt wurde. Das Internet lebt von der Werbung, der Brockhaus lebte nicht davon.
Jetzt kommst du mit Google. Besteht das Internetz etwa nur aus Google und Wiki?
Das was das Internet revolutioniert hat ist doch der ständige Wissens- und Gedankenaustausch zwischen Menschen. Dieses Forum hier habe ich ohne Google gefunden. Unsere Gespräche haben mir trotzdem eine Menge Wissen vermitteln können. Ohne Internet wären wir uns wohl nie begegnet. Wir hätten niemals die Möglichkeit uns mit sovielen unterschiedlichen Gesprächspartnern auszutauschen.
Ich selber stehe ständig im Wissenaustausch mit Menschen weltweit. Ich habe Gesprächspartner von Amerika bis nach Asien. Welche Technologie konnte das vorher schon in einem solchen Umfang leisten?
Mach!
SPON ist ja nicht der Hort der Weisheit und des ungetrübten Altruismus, aber wenigstens kümmert sich diese Mediengruppe um die eigene Zunft und ihre Arbeitsplätze, versteht sich.
Aber eben auch um die Belange eines kritischen Journalismus ...
Pff. Ich habe denen schon vor Jahren geschrieben, was mir an ihrem Foren- und Zensursystem nicht passt. Daran hat sich auch nie was geändert. Nicht einmal eine Antwort habe ich bekommen. Jetzt, wo ihnen die Felle wegschwimmen, wollen sie sich urplötzlich ändern? Nun schön, alles was ich dazu zu sagen hatte, habe ich ihnen bereits mitgeteilt. Wenn sie mit mir in einen Dialog treten wollen, dann sollen sie erstmal ihr Forensystem so anpassen, daß ein Dialog nicht zu einer völlig nervenraubenden Angelegenheit verkommt.
Da es aber immer noch reine Glückssache ist, ob ein Kommentar freigeschaltet wird, bleibe ich fern. Es gibt kein Regelwerk. Selbst wenn man mühevoll konstruktive Kritik höflich vorträgt, kann es trotzdem passieren, das sie gelöscht wird. Warum? Das erfährt man nie. Genauso wenig warum manchmal beleidigende Einzeiler zugelassen werden.
Ich habe das bereits vor Jahren alles den verantwortlichen Betreibern per Email geschrieben. Da sich bislang nichts geändert hat gehe ich davon aus, daß sie auch an meiner Meinung nicht interessiert sind.
Dieser programmiertechnische Ansatz die Welt zu analysieren und mit Hilfe dieser Technik neu zu strukturieren, sprich diese technische Revolution aus dem Hinterhalt (weil sie von denen ohne Einblick in diese Sparte lange und auch heute noch nicht in ganzer Konsequenz relaisert wird), ist nichts anderes als jede andere Theorie mit der man versucht etablierte Herrschaftsformen zu ändern oder ganz abzuschaffen.
Wieso ist das hinterhältig? Jeder kann sich daran beteiligen, wenn er nur Lust daran hat. Für die Lethargie des gemeinen Menschen kann das Internet nichts.
keine Ahnung, ich weiß nicht wie Brockhaus arbeitet, aber genau dort wie bei Wiki wird es Leute geben, die sich damit beschäftigen, die Texte auf Bestand, Historie, Neutralität zu überprüfen.
Brockhaus wird von einigen Experten des jeweiligen Fachgebietes geschrieben. So wie eigentlich jede klassische Enzyklopädie. Bei Wikipedia kann jeder schreiben. Ein Laie kann auch einen Artikel schreiben, der besser ist als der eines Experten. Es können auch eine beliebige Zahl an Experten darüber streiten, was nun im Artikel stehen soll.
Der Vorteil bei Wikipedia ist eben die schiere Masse an Autoren, die überprüfen und diskutieren.
Ich habe auch schon Artikel in Lexikas entdeckt, die große Fehler aufwiesen. Nicht umsonst haben Experten schon vor Jahren festgestellt, daß Wikipedia durchweg akkuratere Informationen liefert, als die klassischen Lexikabänder.
Heutzutage erleben wir, dass Konkurrenz nicht mehr existiert. Hat wiki Konkurrenz? In meinen Augen erleben wir eine Monopolisierung
Eine Monopolisierung kann man nur in einer Marktsituation erleben, in der das Gut verkauft wird. Im Internet hingegen wird das Gut Wissen sozialisiert. Es kostet nichts Wikipedia aufzurufen. Es erscheint nicht einmal eine Werbung. Es wird von einer gemeinnützigen Organisation getragen, die Spenden sammelt.
Darüber hinaus gibt es eben sehr wohl Konkurrenzsysteme. Jede Wissenscommunity ist Konkurrenz zu Wiki. Wer-weiss-was.de ist eine Konkurrenz, auch wenn sie ein völlig anderes System der Wissensgenerierung verwendet.
Mag sein, dass man eine Ausgabe local sichern kann. Was ist wenn man das Gerät wechselt (wieviel Lizenzen hat man?), das Gerät kaputt ist, das Ladegerät fetze ist, kein Strom da ist, man sich einen Virus eingefangen hat, so dumm ist ohne Backup zu arbeiten? Und dann der Formatwirrwarr Wer weiß ob dieses Format in 10 Jahren noch lesbar ist? Wer weiß ob ich mein Speichermedium in 10 Jahren noch an einem Rechner nutzen kann? Ich habe soviele alte Daten auf veralteten Speichermedien, die ich heute alle in den Müll kippen kann, die gedruckten Exemplare sind heute noch wie damals ;).
Das sind doch Laienprobleme. Wer seine Bücher auf einem Tablet speichert, kann sie genauso gut auf seinen PC duplizieren, oder, wenn er genug Vertrauen hat, in einer Cloud speichern. Lizenzen kann man aushebeln, Formate kann man konvertieren, veraltete Daten kann man löschen.
Ich bin schon ein paar mal umgezogen, und ich war jedes mal froh, daß ich den größten Teil meiner Kulturmedien digitalisiert und komprimiert habe. Ich musste keine Bücherregale transportieren, ich brauchte keinen Plattenschrank auf- und abzubauen. Selbst meine Film- und Spielsammlung passte in einen Karton.
Und weisst du wenn irgendetwas davon verloren geht, sei es beim Umzug, durch externe Schäden oder weil ich ein Buch einem Freund ausgeliehen habe und es nie wieder sehe, dann kann ich es notfalls aus dem Internet nochmal runterladen!
Ich sammle seit meinem ersten Computer meine Medien in digitaler Form und es ist bisher das beständigste, effektivste und sicherste System, das ich jemals genutzt habe um all diese Dinge zu erhalten.
Die Bibliothek von Alexandria auf einem Server (bzw. auf jeder Festplatte) ließe sich per Klick effektiver ausschalten, löschen, umschreiben, manipulieren als jedes gedruckte Werk, das höchstens abbrennen oder geklaut kann. Sag mir bitte welches digitale Medium sich für "Ewigspeicherung" eignet, soviel ich weiß sind dieses noch in Arbeit.
Wer braucht denn im digitalen System eine Ewigspeicherung? Der springende Punkt ist doch, daß die Daten ständig in Bewegung sind und dupliziert werden. Du hast nicht nur eine Bibliothek von Alexandria, die du abfackeln musst, sondern Tausende/Millionen, um das Wissen zu löschen.
Das Netz beinhaltet größten Teils wie Grippi schreibt, Werbung, Spam und Porno. Wer bestimmt die Relevanz? Wer bestimmt nach welchen Algorithmen gesucht und "relevant" sortiert wird, wenn nicht der Markt und solche Dienste wie NSA?
Jetzt wirst du aber sehr verschwörungstheoretisch. Die NSA ist immer noch ein Geheimdienst und kein Internetservice. So wie bisher bekannt sammeln sie zwar Daten, manipulieren sie aber nicht. Die Daten die der Markt sammelt, auswertet und zu Produkten ummünzt, die stammen nicht aus den Gehirnen der Hinterzimmervorstände, sondern von den Internetnutzern selber.
Das die Relevanz von Wissen manipuliert wird ist kein Problem des Internetzes (auch wenn ihr das jetzt so darstellen wollt) sondern des Kapitalismus. Seit dem es Werbung gibt, besteht dieses Problem. Dagegen empfinde ich das Internetz sogar als heilsam. Das ist wenigstens eine Plattform, wo nun jeder Mensch seine Lügen global verbreiten kann (auch ich). Vor dem Internet konnten Lügen nur von denen verbreitet werden, die das nötige Geld dazu hatten.
Ich habe auch nie behauptet, daß das Internetz in der jetzigen Form das Non-plus-Ultra sei. Aber es ist immer noch besser als die vorherigen Zustände von marktkonformer Demokratie, und es liefert uns die Mittel es noch besser zu machen. Wir haben durch das Internet soviele Entscheidungs- und Einflussmöglichkeiten gewonnen, wie nie zuvor.
Und wenn Pornographie im Internet nunmal das Wichtigste ist, ist das auch demokratisch so entschieden worden :p
die Idee von open source (die auch mal Unternehmen wie Google zu Grunde lag) ist mit den grade aktuellen Entwicklungen meiner Meinung nach genauso korrumpiert, wie das System unserer "am Wohl des Volkes" orientierten Demokratien. Übrig bleibt nur die Systematik sprich die blanke Theorie, die nun von denen getragen wird, die erreicht haben sich diese Systeme zu Nutze zu machen.
Bitte beschreibe deine Skepsis doch mal anhand eines konkreten Fallbeispiels
Ich teile sie in der Form jedenfalls nicht.