Beiträge von Stadtschreiber

    ... oder Eisenmarkt heißt ein kleiner Platz im Martinsviertel, dessen Name vortäuscht, dass es sich hier um einen mittelalterlichen Marktplatz handelt. Tatsächlich entstand der heutige Eisenmarkt erst, als die Nationalsozialisten in den 1930ger Jahren das Martinsviertel sanierten und die dichten Hinterhofbebeuungen abgerissen wurden.


    Ursprünglich standen die Eisenmenger, die mittelalterlichen Eisenwarenhändler, an der Ostseite des Heumarkts. Seit dem 13. Jahrhundert ist für den Abschnitt zwischen Markmannsgasse und Salzgasse der Name "forum ferri", oder "up deyme yserenmarte" verbürgt.


    Der Iesermaat liegt recht versteckt und ist z. T. nur durch enge Durchgänge oder Torbögen zu erreichen. Heute ist er bekannt durch das Puppenspieltheater "et Kölsch Hännesje", das neben Oper und Schauspiel zu den Bühnen der Stadt Köln gehört.


    Vor dem Eingang des Theaters trifft man den "kölschen Willy - gemütlich auf einer Bank sitzend. Das Denkmal erhielt er schon zu Lebzeiten und der Platz ist gut gewählt: Willys Vorfahren, die "Milovic", hatten zunächst ein Puppenspieltheather, bevor sein Großvater auf die Sprechbühne wechselte.

    Aus diesem Anlass gewährt Kölns ältestes Museum seinen Besuchern noch bis zum 22. Januar Einblicke in sein Depot.


    Panoptikum lautet der Titel der Sonderausstellung, die bislang nie oder nur selten öffentlich zugängliche Gemälde und Skulturen zeigt.


    Den Grundstock des Museums bildet die umfangreiche Sammlung Ferdinand Franz Wallrafs, die er bei seinem Tod 1824 der Stadt Köln überließ.


    Erst durch die großzügige Unterstützung des Kölner Kaufmanns Johann Heinrich Richartz erhielt die Sammlung Wallraf ein eigenes Gebäude. 1861 wurde das Museum in einem neugotischen Bau "An der Rechtsschule" eröffnet.


    Das im Krieg zerstörte Gebäude wurde durch den Neubau von Rudolf Schwarz ersetzt und beherbergt heute das MAKK.


    Das "Museum für angewandte Kunst Köln" zeigt die einzige Sammlung zeitgenössischen Designs in Nordrhein-Westfalen.


    Während der IMM Cologne -16. bis 22. Januar- lockt das MAKK mit verlängerten Öffnungszeiten bis 22.00 Uhr

    Auch wenn der Kölner von "brassele" spricht, scheint sein Unbehagen und Unverständnis schon lautmalerisch deutlich zu werden.


    "Dä brasselt sich noch kaputt", heißt es, wenn jemand rastlos und oft auch plan- und ziellos an einer Sache herumwerkelt. Entsprechend ist auch von "Brasselei" die Rede. Und der Umstandskrämer heißt "Brasseler", oder auch "Bras(s)elemanes.

    Das lautmalerische Wort benutzt nicht nur der Kölner gern. Es ist über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.


    Die simple Zusammensetzung der Ausrufe "buh" und "hei" bezeichnet eine Übertreibung oder zu aufsehenerregendes Auftreten. Wenn jemand zu viel Aufhebens um eine Sache macht, heißt es in Köln "Maach doch keine lange Buhei", oder kurz "Viel Buhei um nix".


    Derjenige, der ständig übertreibt oder Aufsehen erregt, ist ein "Buheimächer".

    Noch bis zum 13. Oktober dümpelt im Rheinauhafen, direkt gegenüber dem Schokoladenmuseum, ein unförmiger Holzkoloss, eine Nachbildung der biblischen Arche, und verkauft sich geschickt als notwendige Ergänzung zu De Efterling oder Disneyland.


    Genau in dem Zusammenhang mag der biblische Holzkasten ja seine Berechtigung haben, auch oder gerade für Kinder. Falls sie die biblischen Geschichten allerdings noch gar nicht kennen, werden sie mit der Fülle an Informationen hier absolut überfordert sein. Um den pädagogisch wertvollen? Fragebogen zu bearbeiten, mit dem auch Schulklassen gelockt werden, muss man ganz viel lesen und verstehen.


    Besser ist es da, man hat jemanden dabei, der die Geschichten kennt und kann sich auf die liebevoll gestalteten, grob geschnitzten Holzfiguren konzentrieren. Sie sind sehr ausdrucksstark. Man sieht sofort, wer gut und wer böse ist, die Augen der Eva sprechen Bände - und die Schlange muss man im Paradies erst suchen. So ganz nebenher sollen die Kinder hier alle möglichen Früchte zuordnen, von der Tomate bis zur Mango. Die kleine Lockerungsübung folgt jedenfalls nicht dem biblischen Kanon :D


    Auch nIcht so ganz bibeltreu, aber überaus amüsant, ist Noah, der auf einem Tretroller durch die Arche fährt. Die Wege sind schließlich weit. Am besten hat mir Noahs ansonsten unbekannte Frau gefallen. Sie steht in einer Küche, bei der Beduinenzelt und VorkriegsKochwerkstatt Pate gestanden haben. Und unter dem gusseisernen Kohleherd stehen knallrote HighHeels.


    Dass man erlebnisparkmäßig auch selbst versuchen darf, als winziger David den Riesen Goliath per Steinschleuder vom Sockel zu hauen, hat besonders die männlichen Besucher begeistert - große wie kleine. Da gibt es dann auch die erlebnisparküblichen Schlangen.


    Das Neue Testament wird zuletzt nur relativ kurz behandelt. I


    ch fühlte mich nicht zum Glauben müssen überredet. Das harrsche Urteil eines Reporters, wenn die Evolution geleugnet werde, sei das Projekt doch sehr fragwürdig, kann ich deshalb nicht teilen. Ob speziell Kinder durch die scheinbaren Fakten überfordert sind, ist auch fraglich. Schließlich steht die Arche schon bei der Bewerbung freiwillig in einer Reihe mit Disneyland.


    Da hat mich dann eher der Kommerz gestört, der auch hier nicht zu übersehen ist. Belgische Fritten und frischen Kuchen gibt es zu akzeptablen Preisen - überall wird an den Getränken verdient- und man kann sie auf dem Sonnendeck der Arche auf Plüschsofas mit Blick auf das Schokoladenmuseum und freilaufenden Kaninchen zwischen den Füßen genießen. Wo gibt es das schon?


    Aber kurz vor dem Ausgang dann die absolute Konsummeile: Nachbildungen von diesem und jenem, Halbedelsteine, kitschige Schlüsselanhänger und jede Menge Plüschtiere, die durch die Arche gerettet wurden - oder die Arche am Leben halten sollen.


    Hier ein Video und weitere Infos.

    Am 9. Oktober 2011 öffnet der Niehler Hafen von 10.00 bis 16.00 Uhr seine Tore für Besucher. Wer schon mal ohne offizielle Erlaubnis durch eins dieser Tore hindurchgeschlüpft ist, weiß, dass ein Besuch sich lohnt.


    Der Hafen ist ein Treffpunkt der Giganten, hier geben sich Schiffe, Eisenbahnzüge und LKW ein Stelldichein. Und dann ist Umladen angesagt, Stückgut hauptsächlich in Containern, aber auch auf Paletten, daneben Massengüter wie Kohle und Schrott.


    Tonnenschwere Container von der Größe eines Busses werden mit riesigen Gabelstaplern scheinbar so leicht bewegt, als seien es Legosteine. Von der Idee her sind sie das auch: mit der Erfindung des Containers wurde der weltweite Gütertransport revolutioniert.

    Geöffnet ist der Westkai des Niehler Hafens, siehe auch hier.

    Von "fluppe" spricht der Kölsche, wenn sich jemand oder etwas schnell und leicht bewegt. So kann man "öm de Eck fluppe".


    Besonders gern wird das Verb aber benutzt, wenn etwas gut vorangeht, also gelingt. Dann heißt es kurz "Et flupp", oder "Dat hät ens widder jeflupp!"

    Die Sprache der Besatzer war für die Kölner nie tabu, spielend vereinnahmten sie französische Wörter.


    Aus "baisemain" wird Baselemanes. "Singe Baselemanes maache" bedeutet auch, jemandem mit allen Höflichkeitsformen seine Aufwartung zu machen. Dass der Kölner übertriebenes Getue nicht schätzt, zeigt die kritische Aufforderung: "Mach doch nit esu nen Baselamanes", oder auch: "Mach doch nit esu Jedöns."