22 Jahre deutsche Einheit?

  • Am dirtten Oktober ist es wieder soweit: Da wird die Einheit gefeiert!


    Wenn das in München geschieht, muss ein zünftiges Volksfest her: Trachtenaufzug, Volkstanz, weißblauer Himmel.


    Im Nationaltheater sang der in Lederhosen und Dirndl gesteckte Kinderchor des Hauses herzerwärmend "Am Brunnen vor dem Tore", als schriebe man nicht das Jahr 2012, sondern, sagen wir, 1912, schreibt die SZ


    Seltsamerweise sehen mehr Wessis als Ossis, dass Deutschland eine Einheit geworden ist. Machen die Ossis immer noch "alles falsch".


    Horst Seehofer, der heute öffentlich den Hut vor den Bürgern im Osten gezogen hat, droht gleichzeitig den armen Schluckern unter den Ländern -die ostdeutschen gehören dazu: Wir sind solidarisch, aber nicht blöd.


    Der Freistaat sei zur Klage in Karlsruhe gegen den Länderfinanzausgleich entschlossen.

  • Der Freistaat sei zur Klage in Karlsruhe gegen den Länderfinanzausgleich entschlossen.

    Die Almöhis diese ChristlicheSchmarotzerPartei sollte sich darauf besinnen das
    gerade die seppel´s ohne den LFA in der Startphase der BRD am a..sch gewesen wären.
    Weit weg vom HighTechvorzeigeBundesland ohne "Aufbauhilfe"von anderen,auch und gerade NRW.
    unverschämtesasozialesdummdusseligesstraußundnachfolgerwählerpack.
    Endschlossen Anti-Sozial...aha..toll...rückradlosesseppelgeschmeiss.


  • Beschimpfungen,-Beleidigungen wo ???


    ..Unverschämtheiten diskutieren ??
    Nö....selbst beim guten willen nicht.
    Soll sich Schei..e fühlen,wer sich angesprochen fühlt...aber da wird sich wohl kaum jemand angesprochen fühlen.
    Bleibt Entschlossen a-sozial.....Dreckspack also.

  • Nunja ich finde auch, daß sich die bayrischen Schluchtenscheisser asozial verhalten :)


    Was soll man denn sonst mit dem Osten machen, außer ihn weiter finanziell aufpeppeln? Von alleine schaffen die das nicht. Das Bildungsniveau im Osten ist viel zu niedrig, als das deren Arbeitskräfte mit der westdeutschen Hochindustrie etwas anfangen könnten. Für Billiglöhner verlangen sie dann aber wiederrum einen zu hohen Lebensstandard. Mit anderen Worten: Die Ossis sind dümmer als es ihr Wohlstand erlauben dürfte. Ergo: Weiterhin für den Osten zahlen, Schulen errichten, Internet ausbauen, Menschen belehren. Ansonsten zahlen wir entweder ewig oder trennen uns wieder.

  • 29.09.2012 | 01.30 Uhr | escape
    Auch wenn es im Bildungssektor einige erfreuliche Entwicklicklungen gibt, bleiben die neuen Länder hinter dem Westens zurück und die Schere öffnet sich.

    Das Bildungsniveau im Osten ist viel zu niedrig,

    Wirklich?

    Zitat

    [....]Die weiteren Spitzenplätze beim Lesen belegen nach dpa-Informationen die Grundschüler in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. In Mathematik sind neben Bayern auch Sachsen, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg ganz vorn. Schlusslichter in beiden Disziplinen bilden die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen.
    Mehr als 30.000 Viertklässler an über 1300 Grund- und Förderschulen nahmen im vergangenen Jahr an dem Test teil. Sie wurden im Lesen, in derOrthografie und in Mathematik geprüft.

    Anders als bei den internationalen Schulleistungsstudien Pisa, Iglu und TIMSS wurden die Testaufgaben für den nationalen Vergleich allein aus den von den Kultusministern verabredeten deutschen Bildungsstandards
    entwickelt. Sie beschreiben, was ein Schüler am Ende der jeweiligen Jahrgangsstufe können soll.

    Quelle: spiegel online


    Vor ca. einem Jahr kam man zu folgendem Ergebnis:

    Zitat

    Bildung in Deutschland
    Riesiges Lerngefälle zwischen Süd und Nord

    Selbst die schlechtesten Landkreise im Süden schlagen die besten im Norden - das ist das dramatische Ergebnis einer neuen Bildungsstudie, die dem SPIEGEL vorliegt. Die Lernstandsanalyse für Schulen, Hochschulen, Leben und Beruf wirft die Frage auf: Gibt es ein Deutschland der zwei Geschwindigkeiten?

    Hier der Artikel


    Die Bundeszentrale für Politische Bildung vergleicht die beiden deutschen Bildungssysteme:
    Bildungspolitik/Bildungswesen 1. BRD und DDR bis 1990
    und gibt folgende Informationen

  • Hora schreibt bei den stadtmenschen:


    Hallo Taxania,
    das einzige große Verdienst das Helmut Kohl bei der Wiedervereinigung zugeschrieben werden muss ist die Tatsache, das es vor ihm noch niemand geschafft hat, eine ganze Volkswirtschaft innerhalb weniger Wochen zu zerstören.
    Das würde voraussetzen, dass besagte Volkswirtschaft intakt war. Tatsächlich war die DDR längst pleite.

    Die Folge war Massenarbeitslosigkeit und Armut in der ehemaligen DDR. Beides gab es schon zu DDR-Zeiten, aber es sah anders aus: Faktisch hatte zwar jeder "Arbeit", aber es gab nicht genug zu tun für alle; man konnte nur wenig kaufen ... aber da Not bekanntlich erfinderisch macht und die Vergesellschaftung des Eigentums den "Besitzerwechsel" erleichterte ... konnte man vieles bekommen, ohne dass es über einen Ladentisch gehen musste.
    Während die von ihm gegründete Treuhand (Verschleuderhand) die Industriebetriebe die als Sahneschnittchen zu bezeichnen waren, für 1 €uro, deutschen oder ausländichen Konzernen zuschanzte und diese anschließend mit hunderten Millionen (Steuergeld und aus der Rentenkasse) sanierte, ließ er die übrige marode Industrie kapputgehen.


    Die Treuhand hat in der Tat nur dem Westen die Treue gehalten. Anstatt den Ossis nachweisbar enteignetes Eigentum zurückzugeben, konnten selbst mäßig begüterte Wessis im Osten den großen Reibach machen. Den Ossis fehlte das Geld, sie hatten jetzt zwar den Euro, aber nicht genug davon, um die jetzt verfügbaren Waren auch kaufen zu können. Kapitalismus ohne Geld: da wird man plötzlich "ärmer", als man sich vorher empfand.


    Dass es allerdings wirtschaftlich sinnvoll sein könnte, marode Industrien zu erhalten, bezweifle ich.
    Eine Modernisierung der gesamten DDR-Industrieanlagen hätte nur 5 % von dem gekostet, was wir Steuerzahler in den ersten 10 Jahren als Aufbauhilfe (Solidaritätszuschlag) gezahlt haben. Das ist eine unbelegte Zahlenspielerei.

    Aber Kohl räumte für seine Auftraggeber die gesamte ostdeutsche Konkurenz aus dem Weg und öffnete so diesen Markt, für seine westdeutschen illegalen Parteienspender. Diese Einschätzung bleibt eine Vermutung. Kohl könnte auch ein ohne Ansehen "der Person", aber im Sinne des Kapitalismus gehandelt haben.


    Drastische Formulierungen verdeutlichen ... aber sie vereinfachen auch und verfestigen Vorurteile.


    Soweit es um die Person von Kohl geht, ist er für mich vor allem derjenige, der als Kanzler der Einheit in die Geschichtsbücher eingehen wollte. Das immerhin hat er geschafft ... und die bis dahin äußerst fragliche Wiederwahl hat es ihm auch beschert. Er hatte zweifellos ein Gespür für die Macht.


    Soweit es um die Einheit geht, sind wir noch weit davon entfernt. Vierzig Jahre getrennte Sozialisation lassen sich nicht mal "so eben" vom Tisch wischen. Die Ossis gehören nicht plötzlich einfach dazu. Wie auch, wenn sie erkennen müssen, dass der Westen nicht so golden war/ist, wie sie geträumt hatten, wenn das soziale Gefüge aufbricht und man sich durchaus nicht nur ärmer fühlt als vorher.


    Die Ostdeutschen blickten in die hässliche Fratze des Kapitalismus, sagt der frühere CDU-Genaralsekretär Heiner Geißler zur Politik von Schwarz-Gelb nach der Wiedervereinigung, die nur eine Angliederung war. Das Beste von West und Ost zu einer Einheit zusammenzufügen wurde verpasst.



    Wenn ich das richtig sehe, sind bis heute vor allem Wessis im Osten erfolgreich. Im Westen integriert haben sich vor allem Künstler im weitesten Sinne, die auch innerhalb der DDR eher Außenseiter waren, Jan Josef Liefers z. B., der in Interviews sehr deutlich formuliert hat, dass es ihm leicht gemacht wurde, von der "Künstlerszene" im Osten in die westliche Künstlerszene zu wechseln.


    Inzegriert haben sich auch gut ausgebildete ostdeutsche Frauen, die ihre beruflichen Chancen im Westen nutzten. Die Entscheidung, alles hinter sich zu lassen, ist verständlich. Trotzdem sind sie "ausgewandert" und fehlen jetzt in einer Region, in der die weniger gebildeten männlichen Wesen zurückblieben und dort da eine Tendenz zu ungesunden "Bruderschaft" kultivieren. Und sicher haben sie erkannt, dass die Verbindung von Familie und Beruf im Osten grundsätzlich einfacher wäre ... wenn es denn für sie dort entsprechende Arbeitsplätze gäbe.


    P. S. Im Osten nichts Neues?


    Hier wurde das Thema auch diskutiert. Damals waren auch Ossis dabei.

  • Ohne in der Gänze auf Horas Beitrag einzugehen, möchte ich einige seiner Gedanken und escapes Erwiderung aufgreifen:

    Zitat

    eine ganze Volkswirtschaft innerhalb weniger Wochen zu zerstören.
    Das würde voraussetzen, dass besagte Volkswirtschaft intakt war.

    Nein, es besagt lediglich, dass nicht alle Betriebe marode waren, aber alle geopfert wurden.



    Zitat

    Die Folge war Massenarbeitslosigkeit und Armut in der ehemaligen DDR.
    Beides gab es schon zu DDR-Zeiten, aber es sah anders aus: Faktisch hatte zwar jeder "Arbeit", aber es gab nicht genug zu tun für alle;

    Kann man mit unserem jetzigen System der 1€- oder Mini-Jobs vergleichen, allerdings bei besserer Bezahlung. Die Arbeit wurde so verteilt, dass Niemand 'auf der Straße' lag.


    Zitat

    konnten selbst mäßig begüterte Wessis im Osten den großen Reibach machen.

    Nicht nur mäßig begüterte, auch die mäßig begabten Wessis hatten ihre große Stunde, denn nicht die westdeutsche 'Elite', sondern vor allem diejenigen, die hier nicht zum Zuge gekommen waren konnten im Osten mit ihrem 'Fachwissen' leitende Funktionen erreichen, die man ihnen im Westen nicht zugestanden hatte.
    Das Ergebnis war zeitweilig so gravierend schlecht, dass es zur damaligen Zeit in Magazinen und Zeitungsberichten offen angeprangert wurde.


    Zitat

    Die Ossis gehören nicht plötzlich einfach dazu. Wie auch, wenn sie erkennen müssen, dass der Westen nicht so golden war/ist, wie sie geträumt hatten, wenn das soziale Gefüge aufbricht und man sich durchaus nicht nur ärmer fühlt als vorher.

    Es waren nicht nur die wirtschaftlichen Turbulenzen, die viele Ostdeutsche als Belastung empfunden haben.
    Zu erleben, dass ausnahmlos ALLES, was man selbst unter härtesten Bedingungen (Reparationszahlungen an die UdSSR, kein Marshallplan) aufgebaut und geschafffen hat für wertlos erklärt wird, dass man vorgehalten bekommt ein verbrecherisches System gestützt zu haben, dass die offenkundig solide Ausbildung nicht gilt und Studiengänge+Abschlüsse nicht anerkannt werden, das schafft Unmut.
    Und wenn dann noch selbstgefällige Westdeutsche erklären wie es "richtig" geht, dann platzt auch heute noch manchem "Ossi" der Kragen über den "Besserwessi".



    Zitat

    Die Ostdeutschen blickten in die hässliche Fratze des Kapitalismus,
    sagt der frühere CDU-Genaralsekretär Heiner Geißler zur Politik von Schwarz-Gelb nach der Wiedervereinigung, die nur eine Angliederung war. Das Beste von West und Ost zu einer Einheit zusammenzufügen wurde verpasst.

    Dem stimme ich uneingeschränkt zu.


    Betrachtet man alleine den Bildungssektor stellt man fest, dass in Ostdeutschland zunächst das westliche System übernommen wurde/werden musste. Allerdings hat man sich bemüht, in die allgemein bildende Schule mit Ganztagsbetrieb auch Bewährtes zu integrieren.
    Das Ergebnis sind regelmäßig Resultate, die
    im Leistungsvergleich zu den anderen Bundesländern auf den vorderen Plätzen rangieren.
    Auch die Universitäten schneiden gut ab, die Professoren-Studenten-Relation ist deutlich besser als im Westen, die Betreuung entsprechend intensiv.
    Wird das so zur Kenntnis genommen? Eher nicht, "Ossi-Land" hat nach wie vor den Ruf, nicht sehr attraktiv zu sein....


    Deutsche Einheit? Nö.
    Dahin ist es noch ein langer Weg!

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