Laizismus heißt nicht, dass man Religion verbietet, sondern dass Staat und Kirche deutlich entflochten sind.
Das trifft auf Deutschland nicht zu. Wenn ich kirchliche Einrichtungen unterstützen möchte, mach ich das mit Spenden. Dass der Staat mit meinen Steuern katholische Einrichtungen unterstützt, bei denen dann die Kirche entscheiden darf, wer geeignet ist, dort zu arbeiten, ist für mich ein Unding!
Es hat einen Grund, wenn sich katholische Grundschulen heute mit Elternwillen in staatliche Schulen umwandeln. Die Rektorenstellen blieben unbesetzt, weil fähige Pädagogen nicht der richtigen Kirche angehörten ... oder tatsächlich den Mut hatten, offen zu einer Scheidung zu stehen. Wenn das zur Auflösung eines Arbeitsvertrages führt, oder zur Nichteinstellung ... und nicht die berufliche Qualifikation ... sind wir wieder im Mittelalter.
Ich hab auch nichts dagegen, dass Bibeln gedruckt und verteilt werden. Aber dann bitte mit Kirchengeldern ... oder erkennbar als staatliche Machtpolitk.
Stichwort Kopftuch: Wenn Frankreich als laizistischer Staat das als Glaubenssymbol in staatlichen Schulen verbietet, ist es folgerichtig.
Solange die Kippa und die Nonnentracht in Deutschland zugelassen sind, ist es Willkür ... oder sogenanntes Traditionsrecht.
Momentan wird das Thema in Deutschland nicht "angefasst", wohl weil es so schwierig ist. Bisher hat der Bundesgerichtshof den Ländern freigestellt, dazu eigene Gesetze zu verfassen. Die Länder halten sich bedeckt. Ein endgültiges Urteil aus Karlsruhe steht noch [URL=http://www.tagesspiegel.de/politik/kopftuchverbot-bundesverfassungsgericht-urteilt-2012/4462062.html]aus.