Olympische Sommerspiele auf der Insel, die so gerne ihre "splendid isolation" betont ... nach 1908 und 1948 aber auch jetzt wieder den Blick auf die "weite Welt" wagen muss.
Das neu erbaute Olympia-Stadion liegt im "sozialen Brennpunnkt", vorsichtiger: es hat keine angesehene Adresse. Entwicklungsschub für den Stadtteil? Das heißt im Klartext Gentrifizierung. Wer da bisher preiswert leben konnte, macht sich vom Acker, weil die Preise steigen und die Yuppies einziehen.
Trotz aller Bedenken, halte ich Sport für völkerverbindend. Auch der olymische Gedanke, dass es wichtiger ist, dabei zu sein, als zu siegen, gefällt mir.
Mir gefällt, dass der Winzling Messi durch sportliche Leistung eine persönliche Bestätigung erlebt, die außerhalb vom Sport in dieser Weise schwer möglich wäre. Vom Straßenfußball in die erste Liga. Auch Ribery kam so aus dem Ghetto ... und es sind nicht die einzigen, die sich so aus scheinbar festgelegten Strukturen befreien konnten.
Aber muss es auch in London unbedingt eine gigantische Eröffnungsfeier sein, von der man Teile genießen könnte, aber niemals das "ganze Paket"?? Und in den nächsten Tagen 24 Stunden Olympia?? Interessiert da noch der Sport, oder schielt auch der Zuschauer auf den Medaillenspiegel?
Möglicherweise verhindert dieser Wettkampf ja Kriege, wie es oft heißt. Dann soll es mir recht sein.
Abgesehn davon denk ich, dass Sport gerade in den kleinen Vereinen verbindet. Leider wird aber auch da oft zu früh auf Leistungsdifferenzierung geachtet. Der Gedanke, dass Dabeisein alles ist, klingt überzeugend... umsetzen lässt er sich aber wohl doch nur ganz schwer.