Die Welt blickt auf London 2012

  • ist dein "Behinderte können nie mein Vorbild sein", für mich nicht nachvollziehbar.


    Was für dich nachvollziehbar ist, ist mir schnuppe.



    Behinderung und Leistung sind untrennbar miteinander verbunden. Ohne die Behinderung hätte Helen Keller 2 Kinder gekriegt und gut Käsekuchen backen können. Fettig.



    Selbst das Mutmachen, ist zweifelhaft. Was nützt es mir, dass mein Zimmernachbar rechts eine dicke Schraube als Unterschenkel hatte?
    Ich habe in den letzten Jahren verdammt viel Elend gesehen. Eine junge (?) Frau, nach einem Unfall Elektro-Rollstuhl, Scheidung, sie machte in Marmagen schöne Ausflüge. Und wie kriegt sie das Ungetüm mit der riesigen Batterie die Treppen rauf und runter???

  • *grins*
    In Helen Kellers Fall hätte das mit dem Käsekuchen wohl die Köchin nebst Personal übernommen.


    So ganz verstehe ich allerdings nicht, warum meine Wortwahl "Mutmacher und Vorbild" Widerspruch hervorgerufen hat.


    Wen man selber als Vorbild ansehen mag ist in der Tat eine sehr persönliche Entscheidung und dem Einzelnen überlassen.
    Aber warum soll es nicht möglich sein, den Energieeinsatz und das Überwinden vermeintlich unüberwindbarer Hindernisse wie im Fall Helen Keller nicht nur zu bestaunen, sondern daraus auch selbst Mut für das Angehen großer persönlicher Belastungen zu schöpfen?


    Nicht nur können gerade solche Menschen viel bewegen - in Kellers Fall beispielsweise
    Zulassung zum Universitätsstudium trotz Behinderung(en)
    Weiterentwicklung der 'Handmorsezeichen', des Lautierens, der Blindenschrift u.a.m.


    Durch ihre Bücher, Vorträge, Besuche in Schulen und bei ähnlich Behinderten wie sie selbst hat Keller dazu beigetragen, dass Behinderte wie sie nicht mehr als 'Idioten' schamvoll im Hinterzimmer versteckt wurden.
    Man begriff statt dessen, durch entsprechende Förderung können sogar Menschen, die weder etwas sehen noch etwas hören können nicht nur zum gezielten Kontakt zu ihren Mitmenschen befähigt werden, sondern sind darüber hinaus ggf. zu herausragenden Leistungen fähig.


    Ich denke schon, dass so etwas Ansporn sein und Mut machen kann.


    Es gehört immer und für jeden von uns eine Menge dazu, sich nicht ins eigene 'Schicksal' zu fügen und es als unabänderlich hinzunehmen.
    Helen Keller war eine, die es 'geschafft' hat.


    Wen ich an dieser Stelle -ebenso bewundernd- hervorheben möchte ist ihre Lehrerin, die sogar gegen den zeitweiligen Widerstand der Familie Keller beharrlich bei ihrem Weg blieb und ihrer Schülerin Helen den Weg aus der lautlosen Dunkelheit und Isolation in ein soziales, lebendiges und selbstgestaltetes Leben ermöglicht hat.
    Helen Keller hat ihr ein Buch gewidmet, ihre Autobiographie, und dankt darin Anne Sullivan,
    :thumbup: the miracle worker.

  • Mutmacher (für Behinderte) lasse ich gelten. Aber für ein normales Kind?


    Meine Behinderung ist das Alter. Und da helfen mir keine Helen und kein Optimismus, ich werde nicht jünger. In 20 Jahren bin ich - so Gott will - 98.



    Ich habe noch nie ein Vorbild, ein Idol gehabt. Wem wollt ihr nacheifern?



    Und 14/18? "Seht ihn an! Peter war der erste, der sich sich FREIWILLIG gemeldet hat." Wer will da zurückstehen? Wer fürchtet um sein Leben? Wo es doch um den Kaiser geht. Der Kaiser, dieser wundervolle Mensch. "

  • Mutmacher (für Behinderte) lasse ich gelten. Aber für ein normales Kind?

    Warum denn nicht?
    Ich hab mir als Kind nach der Lektüre eines Buchs über Kellers Schicksal die Augen verbunden und die Ohren zugestopft, um auszuprobieren wie sich so etwas anfühlen mag, und, glaub mir, die Frau hatte schon meine Bewunderung, als ich noch ein Dotz war!


    Wir werden alle nicht jünger -völlig neu,8|ich weiß- und selten gesünder... Die Frage ist doch, wie gehe ich damit um, wenn mich mein Körper im Stich lässt?
    Dein Kopp tut's noch prächtig und für 14/18 biste auch kein Experte, viel zu jung.
    :P


    Wem ich nacheifere? Ich hatte Glück und habe/hatte einige wirklich großartige und ungewöhnliche Menschen in meinem Leben, tun aber hier nix zur Sache, ein Kaiser ist nicht dabei. :D

  • Wer sich wen zum Vorbild nimmt, bleibt jedem selbst ueberlassen. Ein Gesunder wird sich kaum einen Behinderten zum Vorbild nehmen, das wurde schon geschrieben. Aber seine Energie und seinen Lebensmut kann er zumindest bestaunen und bewundern. Behinderte koennen durch solche Menschen wie Helen Keller befluegelt werden, sich nicht aufzugeben.


    In 20 Jahren bin ich - so Gott will - 98.

    Moege der Herr ein Einsehen haben und uns das nicht antun wollen !! ?( :P :thumbup:

  • Wie kann Helen Keller als Vorbild dienen? Sie hat auch nur aus einer Notwendigkeit heraus so mit ihrem Schicksal umgehen müssen. Die große Anerkennung gebührt eher ihrer Lehrerin. Wenn man das erreichen will, was Helen Keller erreicht hat, braucht man zum einen eine solch geduldige Bezugsperson und zum anderen reiche Eltern, die eine solche Bezugsperson unterhalten können. Alle anderen können demnach direkt die Flinte ins Korn werfen, oder suchen sich lieber andere Vorbilder, oder machen einfach ihr eigenes, selbstbestimmtes Ding. Wenn ich jetzt taubblind werden würde, würde mir Helen Keller jedenfalls keinen Mut machen. Das wäre naiv.
    Ich betrachte da lieber wie es den meisten Menschen auf der Welt ergeht, die taubblind werden und die sind nunmal am Arsch. So sieht unsere Welt aus. Die Menschheit lebt nicht wie ihre Helden und Vorbilder. Sie träumt nur davon.

  • Die Menschheit lebt nicht wie ihre Helden und Vorbilder. Sie träumt nur davon.


    Endlich mal die Realität! :thumbsup:


    Hätten diese "Helden" eine heilende, anspornende Wirkung, wären Castinsendungen völlig überflüssig. Das gilt für mögliche Teilnehmer, wie Zuschauer dieses Elends. Die Träume der Menschen sollten dann doch edler sein, als irgendein Trashformat. Schaut euch mal um! Das Niveau moderner "Helden" wird immer unterirdischer. :thumbdown:

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