Braucht der Mensch Kunst?

  • Joachim Gauck hat am Samstag in Kassel die 13. Dokumenta eröffnet, die weltweit wichtigste Ausstellung für zeitgenössische Kunst. Sie dauert immer genau 100 Tage und findet alle fünf Jahre statt. Bis zum 16. September werden 750.000 Besucher erwartet. So viele kamen auch 2007.


    Die Dokumenta beschränkt sich nicht auf zentrale Ausstellungsorte, wie z. B. das Fredericianum: acht Hauptspielstätten, circa 20 Nebenspielplätze, dazu rund 30 Pavillons, über die riesige Karlsaue verstreut. Kunstobjekte findet man auch an vielen alltäglichen Orten: in Parks, einem alten Bahnhof, Hotels und leerstehenden Büroräumen.


    Mit 300 Teilnehmern aus 50 Ländern, ist die Ausstellung größer, als jemals zuvor. Und die künstlerische Leiterin Carolyn Christov-Bakargiev, die nur CCB genannt wird, weiß nicht mal genau, ob sie wirklich Kunst ausstellt? Was die Teilnehmer ausstellen, "mag Kunst sein oder nicht", sagte sie bei der Vorstellung ihres Konzepts. "Die Grenze zwischen dem, was Kunst ist und was nicht, wird unwichtiger."


    Was wird denn da eigentlich ausgestellt? Kann uns diese "Kunst" verändern, wie CCB voraussetzt? Sie sagt: "Die Kunst kann alles zum Guten wenden." ... und auch: "Ich habe keine Konzept."

  • Kein Mensch braucht Kunst

    Sag das nicht so leichtfertig, Heinz. Jeder Mensch will mehr als vier Wände und ein Dach über dem Kopf, Kleidung, die ihn vor Hitze oder Kälte schützt ... und Kalorien, die ihn grad noch am Leben erhalten.


    Was als Luxus empfunden wird, ist sicher ganz subjektiv. Menschsein ist mehr als "überleben", auch in der ärmsten Hütte.


    Kunst ist "Kultur" ... auch wenn die klare Definition beider Begriffe schwerfällt. Im Gegensatz zu seinen affenartigen Verwandten hat schon der frühe Mensch sich nicht damit begnügt, "nur" für Nahrung, Kleidung, Unterkunft und die Arterhaltung zu sorgen. Die ältesten Höhlenmalereien stammen aus dem Holozän, etwa 9.600 v. Chr. Da betrat der "moderne" Mensch die "Weltbühne.

  • Was der Mensch will und was der Mensch braucht sind zwei völlig unterschiedliche Dinge.


    Höhlenmalereien waren sicherlich nicht notwendig damit der Höhlenmensch überlebt. Diese Malereien sind aus Langeweile entstanden. Irgendwann waren die Menschen so effektiv in der Erfüllung ihrer Grundbedürfnisse, vor allem was die Beschaffung von Nahrung anging, daß man die neugewonnene Zeit mit irgendwelchen anderen Beschäftigungen totschlagen musste.

  • Was der Mensch will und was der Mensch braucht sind zwei völlig unterschiedliche Dinge.


    Höhlenmalereien waren sicherlich nicht notwendig damit der Höhlenmensch überlebt. Diese Malereien sind aus Langeweile entstanden. Irgendwann waren die Menschen so effektiv in der Erfüllung ihrer Grundbedürfnisse, vor allem was die Beschaffung von Nahrung anging, daß man die neugewonnene Zeit mit irgendwelchen anderen Beschäftigungen totschlagen musste.

    Die "Urkunst" hatte einen religiösen Hintergrund. Die netten Steinzeitmenschen hatten ihre zuständigen Hausschamanen und waren in ihrem magischen Denken verhaftet. Das hat sich bei Vielen bis heute nicht ausgewachsen.

  • Das hat sich bei niemanden vollständig ausgewaschen oder kannst du alles rational erklären? Wir tendieren nur in eine Richtung alles erklären zu können um uns Ängste zu nehmen, werden aber niemals einen vollkommen angstfreien Zustand erreichen. Bei einigen klappt das natürlich immer besser als bei anderen.

  • Das hat sich bei niemanden vollständig ausgewaschen oder kannst du alles rational erklären? Wir tendieren nur in eine Richtung alles erklären zu können um uns Ängste zu nehmen, werden aber niemals einen vollkommen angstfreien Zustand erreichen. Bei einigen klappt das natürlich immer besser als bei anderen.

    Ja, wir tendieren dazu, alles erklären und einordnen zu müssen, um unsere kleine Welt scheinbar überschaubar zu halten. Deshalb stellen ja auch die Verschwörungstheoretiker so gerne Zusammenhänge her, wo keine sind. Sind eben alles Luschen, gell.

  • und nun nochmal von vorne was ist Kunst?


    Reden wir von der Bildkunst
    Von der Steinzeit bis heute gab's also Gebrauchsgraphikermaler und Steinmetze. Das sind alles keine "freien" Künstler. Ist Kunst also eine handwerkliche Meisterschaft? oder ist Kunst eine freie Radikale? In der antike verstand man unter "freier Kunst" die sieben Fächer: Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie. "frei" erklärt sich dadurch, dass sie ausgeführt und studiert wurden von den "freien", denen die nicht für den Broterwerb arbeiten mussten.


    ---- woraus sich schlussfolgern lässt: Kunst war noch nie was fürs einfache "Volk" :thumbsup:

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