Unter diesem Namen wollte ich gestern einen Blog veröffentlichen, den der Herr Stadtrat anscheinend nicht veröffentlichen wollte. Stattdessen hat er ihn auf jeweils 1000 Zeichen zerstückelt in den Kummerkasten gepostet. Warum auch immer. Dabei wollte ich doch nur endlich mal einen Blog verlinkt bekommen und habe mir richtig Mühe gegeben.
Vielleicht könnt ihr mir das mal erklären, deswegen poste ich den Blog hier in voller Länge.
Einführungstext:
ZitatEs ist verwunderlich, daß immer nur die qualitativ schlechteren Blogs beim Stadtanzeiger verlinkt werden. Haben die tallentfreien Redakteure Angst davor von privaten Bloggern übertroffen zu werden? Blogger Heinz K geht diesen Fragen auf den Grund.
Blog:
ZitatAlles anzeigenWenn ich mir die Startseite der Stadtmenschen und auch die Verlinkung dieser bei ksta.de ansehe, dann tropft mir schonmal eine Träne aus dem Augapfel.
Was werden dort eigentlich für Blogs verlinkt und präsentiert? Das wird ja immer grauenhafter.
Das spiegelt doch überhaupt nicht die Qualität und die Fokussierung dieser Community wieder. Gerade im Politik-Bereich gibt es viele interessante Gesprächsthemen. Diese Blogs werden community-intern am meisten besucht und auch am stärksten diskutiert. So wie der Stadtanzeiger allerdings die Stadtmenschen präsentiert erscheint es als ob wir uns eher für total belanglose Nebensächlichkeiten interessieren würden.
Was haben wir auf der Startseite bildlich verlinkt? Stromberg, den Altenberger Dom, eine Rübenfabrik (gähn!), ein belangloses Buch und aus dem Bereich Politik ausgerechnet der unbeliebte Castor-Blog von karin-unterwegs, der vollgepackt ist mit ablehnenden Kommentaren, weil einige Mitglieder diesen für blossen Schrot hielten. Das nenn ich wirklich mal eine hervorragende Auswahl.
Hauptthema ist zur Zeit übrigens der Breslauer Platz. Immanent wichtig!
Mal ehrlich: Wer interessiert sich denn für diesen Kram überhaupt? Anscheinend fast niemand, denn wenn man den Castor-Blog mal aussen vorlässt bekommen die anderen 5 Blogs gerade mal 30 Kommentare zusammen. Wahnsinn!
Und dieser Castor-Blog ist für mich ein Synonym für die Ignoranz gegenüber den Stadtmenschen. In der Politik-Sparte gibt es soviele interessantere Themen, solche die nicht unbedingt vom Stadt-Anzeiger oder anderen Mainstreammedien behandelt wurden. Blogs, die sprachlich und gedanklich ein höheres Niveau haben. Warum wird daraus ausgerechnet der Blog herausgepickt, der mit simplen Floskeln zersetzt wurde und nur ein überbwertetes Thema wiederkäut? Warum kein Blog zur Euro-Krise, zur Rechts-Ideologie oder über die Demokratie-Debatten (Nicht unbedingt Taxanias Satzbau-Armageddon ).
Das sind doch Themen, die wirklich mal etwas frisches bieten, etwas was man nicht unbedingt in seiner Tageszeitung vorfindet und schon tausend mal breit diskutiert wurde. Aber diese Blogs werden ignoriert, verschwiegen, so als ob sie nicht existieren würden oder dürften.
Wie kommt das? Haben die Berufslegastheniker, die sich Journalisten nennen, Angst davor erkennen zu müssen, daß ein Hobby-Blogger tatsächlich unentgeltlich geistreichere Texte schreiben kann und dabei auch noch mit einer geringeren Fehlerquote als man selbst?
So wie es mir scheint versucht man doch wirklich die belanglosesten Blogs ins Rampenlicht zu bringen um auch zu beweisen, daß wir alles unfähige Idioten sind, die niemals einem professionellen Journalisten das Wasser reichen könnten.
Dazu kommen noch diese furchtbaren Einleitungstexte, die jedesmal generiert werden.
Hier die Kostprobe vom Blog zum Breslauer Platz:
"Die Bauarbeiten an der Station sind weitestgehend abgeschlossen. Damit kann die Haltestelle Breslauer Platz am Hauptbahnhof ab Sonntag auch wieder von den Bahnen angefahren werden. Bloggerin dhorade85 fragt ein wenig ungläubig: Wofür eigentlich?"
Diese Texte sind nahezu immer gleich aufgebaut. Es gibt 2 Sätze, die irgendwelche thematischen Umstände beschreiben selbst wenn die im eigentlichen Blog nicht genannt werden oder für dessen Sache überhaupt nicht relevant sind. Der Name des Bloggers wird grundsätzlich genannt. Wofür eigentlich? Niemand außerhalb der Community kennt dhorade85. Warum sollte es für einen normalen ksta.de Besucher ein Lesekriterium sein, wenn der Blog von dhorade85 stammt? Was bringt das?
Und natürlich muss zum Schluss immer ein Anreiz formuliert werden, meist in Form einer neugierigen Frage, damit eben doch irgendein Depp sich für die belanglosen Themen interessieren könnte.
Diese Texte sind absichtlich so dumpf und homogen. Damit erscheinen wir irgendwie grenzdebil, was dann beim externen Mitleser quasi Reaktionen provozieren soll wie "Och schau mal. Es kann einen Blog schreiben. Wie niedlich!"
Man will bloss vermeiden, daß jemand erkennt, daß hier tatsächlich ein intellektuelles Potential vorhanden ist.
Und so kriegen wir eben den Stempel der Idiotie draufgedrückt. Komplexe, anspruchsvolle Themen werden kategorisch missachtet. Zu unserem Leid werden somit auch eben nicht solche Diskutanten angelockt, die vielleicht ein Interesse an den wirklich ernsten und sinnvollen Themen hätten. Aber auch das wäre natürlich nicht im Interesse der kommerziellen Nachrichtenseite, denn wenn die Qualität der Blogs noch weiter steigen würde, dann würde der Untergang des Stadtanzeiger und anderer talentloser Printmedien noch schneller vorranschreiten.
Im übrigen sollte dieser Blog besser mal verlinkt werden! Auch unten bei ksta.de! Damit jeder meine Meinung dazu lesen kann und sich selbst ein Bild machen darf! Und wagt es nicht dafür meinen Einleitungstext zu verändern! Ich habe ihn schon dümmlich genug gehalten!
Was habe ich nur falsch gemacht?