Deutsch, deutscher, ...

  • Was gibt es bei einer Nationalymne zu besingen? Eine bestimmte Nation mit allem, was dazu gehört. Nur sieh dich um. Vieles was dazu gehört, wie beispielsweise die Kultur, wird für immer mehr Bürger unerreichbar, weil zu teuer oder kaum vorhanden.

    Dem kann ich nicht einmal ansatzweise zustimmen.
    - Schau dir allein einmal das Programm der Veranstaltungen von Sommer Köln 2012 an. Alles kostenlos.
    - Viele Buchhandlungen und Cafés bieten kostenlose Lesungen.
    - In den Parks gibt's Musik und Unterhaltungs-Veranstaltungen, auch für Kinder, unentgeldlich.
    - Sobald die neue Spielzeit beginnt bietet die Philharmonie wieder ihre "Lunch"-Konzerte, Eintritt frei.
    - Die Skulpturenparks an der Zoobrücke und im Schlosspark Stammheim sind frei zugänglich.
    - Überall in der Stadt sind Kunstwerke zu besichtigen - Bauten, Brunnen, Denkmäler, Stelen, Gemälde, Figuren....


    - Die Ausleihe der Bücher, DVDs, Videospiele kosten bei der Stadtbücherei:
    § 8 Entgelte

    • Für die Ausleihe der Medien werden folgende Beiträge erhoben:
      a) Minderjährige: kostenfrei
    • b) Natürliche Personen für 12 Monate: 38 Euro,
      c) Dauermitgliedschaft für 13 Monate: 38 Euro,
      d) Halbjahresmitgliedschaft für 6 Monate: 20 Euro,
      e) Kurzmitgliedschaft für 3 Monate: 13 Euro,
      f) Schüler, Studierende, Auszubildende, Wehr- und Zivildienstleistende für 12 Monate: 28 Euro,
      g) Schüler, Studierende, Auszubildende, Wehr- und Zivildienstleistende für 6 Monate: 15 Euro,
      h) Köln-Pass-Inhaber für 12 Monate: 13 Euro,
      i) Köln-Pass-Inhaber für 6 Monate: 7 Euro,
      j) Juristische Personen für 12 Monate: 182 Euro.
    • Die Beiträge sind gegen Ausgabe oder Verlängerung des Nutzerausweises zu zahlen.
    • Die Jahresgebühr kann im Rahmen zeitlich begrenzter Werbeaktionen um maximal 50 Prozent ermäßigt werden.

    Wer da sagt, es würde nichts geboten, ist entweder schlecht informiert oder sitzt zu oft vor TV oder PC... ;)
    Ich sag's mal op Kölsch, dann klingt's weniger hart, aber nicht weniger deutlich:
    Wie wöhr et, wemmer selver jet däät,
    Jetzt jilt et: Arsch huh,
    jetz, nit nähxte Woch!

    :thumbup:

  • schwenken einige meiner deutschen "Freunde" um und sahen mich nicht mehr als den Integrierten an...
    Für die anderen war diese Haltung wiederrum völlig normal.
    Da merke ich persönlich, dass die Definition Integration bei Jedem individuell ist, beliebig ausgelegt wird.

    Was hat deine -offenkundig begründete- Auffassung, die Ehrenfelder Moschee sei notwendig, mit "Integration" zu tun?
    Du bist, nach allen Informationen die wir von dir haben, in dieser Gesellschaft 'angekommen'.
    Überdies sprachgewandt und befähigt, deinen Standpunkt zu vertreten.
    Wenn es "Freunde" gab, die deine religiöse oder politische Überzeugung nicht teilen, dann kann das doch jederzeit auch in jeder anderen Ethnie vorkommen.
    Und dass sich Freunde über Grundsatzfragen entzweien, ebenfalls.


    Wieviele Deutsche streiten sich mit Deutschen genau darüber...schau doch hier ins Forum, wie Deutsche hier den deutschen politischen Kontrahenten verbal abwatschen.:pinch:
    Mangel an Integration?
    Nö, eher unvereinbare Gegensätze in Grundsatzfragen.

  • ]Was hat deine -offenkundig begründete- Auffassung, die Ehrenfelder Moschee sei notwendig, mit "Integration" zu tun?


    Ich integriere mich doch dort erstrecht bereitwillig, wenn ich meine Kultur und meine Religion ausleben kann.
    Wird mir alles verboten, kann ich mich mit dem Land auch nicht identifizieren.


    ]
    Du bist, nach allen Informationen die wir von dir haben, in dieser Gesellschaft 'angekommen'.
    Überdies sprachgewandt und befähigt, deinen Standpunkt zu vertreten.



    Ich fühle mich auch so. Diese Moschee-Debatte hatte eine selektive Wirkung auf meinen Freundeskreis.

  • Würde dir "alles verboten" wärste längst weg, wetten? ;)


    Ich bin schon weg, obwohl mir nichts verboten wurde.
    Aber ich bin oft und sehr sehr gerne in meiner 2. Heimat und der 2. schönsten Stadt der Welt....
    Ich habe Deutschland und Köln viel zu verdanken und das werde ich nie vergessen.
    Obacht, nur weil ich Deutschland viel zu verdanken habe, soll es nicht heissen, dass ich jedem Deutschen (Ladypower) dankbar bin.
    :D:D:D:D:D:D:D

  • Auch unsere Nation wird seit einiger Zeit nach und nach zerschlagen. Wir geben Souveränität und Geld aus den Händen, ohne eine Wahl zu haben. Ist ein wirtschaftlicher Zusammenschluss, der die Regeln von außen auferlegt bekommt, noch eine Nation?


    Bei allem Patriotismus, befindet sich mein Land für mich nicht in einem Zustand, über den ich frohlocken könnte. Die Nationalhymne zu singen, ist heute nicht mehr, als ein sentimentales Ritual in Gedenken an das, was wir einmal waren: Eine Nation.

    Nation ist ein schwieriger Begriff.


    Ich bemüh jetzt nicht die WikiBibel, denn im Zusammenhang hier kommt es eher darauf an, was jeder einzelne mit diesem Begriff verbindet ... nicht ob das auch "zulässig" ist.


    Dein Land ist keine Nation mehr?? An welche Zeit erinnerst du dich denn da konkret, als es noch "besser" war??


    Ein anderer schwieriger Begriff ist das Vaterland. Das Land meines Vaters ist heute nicht deutsch.


    Bleibt noch das Heimatland. Heimat ist da, wo die Freunde sind und wo man sich wohl und zu Hause fühlt. Deutsch bin ich eher "zufällig". Darauf kann ich schlecht "stolz" sein. Wenn Deutsche mit anderen Wurzeln in sich in "meinem" Land nicht wohl fühl können, frag ich mich, ob es noch mein Land ist.


    Unabhängig von Volk, Nation oder Heimat seh ich mich in erster Linie als Mensch ... auf der Ebene sollten wir uns doch verstehen können. Nur ein Traum für Träumer?

  • Es gibt auch in der heutigen, immer materielleren Welt noch einige Momente und Ereignisse des Patriotismus. Der Krieg mag zwar langsam aussterben, aber wir haben immer noch ein selbstbestimmbares System. Wir gehen immer noch als ein Volk wählen und werden von der dementsprechenden Regierung vertreten. Wenn alle 2 Jahre ein großes Fußballturnier mit deutscher Beteiligung stattfindet hockt eine ganze Nation wie gebannt vor dem Fernseher und feuert unsere National-Vertreter an.


    Ich denke bei solchen Ereignissen darf man ruhig Patriotismus verlangen. Diese Spieler sind nicht nur einfach ein paar Söldner mit einem Adler auf der Brust (naja die schwanzlosen Bayernspieler vielleicht schon), sondern ein Produkt der Hingabe eines gesamten Volkes zum Fußball. Unser aller Leidenschaft steckt in diesem Team, es sind unsere Kinder, die wir für diese Mannschaft haben ausbilden lassen. Selbst einer von uns wäre nun dabei oder mal dabei gewesen, hätte nur sein Talent gereicht. Ich finde es von daher schon respektlos, wenn man das Singen der Hymne verweigert und somit diese nationale Einheit verleugnet.


    Ich will aber auch weniger den Spielern einen Vorwurf machen, die nun mit einem Migrationshintergrund ihre Lippen versiegeln. Wie könnte ich auch, wenn es doch in erster Linie die deutschen Spieler selbst waren, die das Singen der Hymne verweigert haben. In meiner Kindheit bestand die Nationalmannschaft noch ausschließlich aus Kartoffelköpfen und trotzdem hat es mich immer wieder irritiert das große Teile der Mannschaft die Nationalhymne nicht mitsangen. Das war bei anderen Nationen selten der Fall, und wenn dann wirklich nur in Ausnahmen. Bei uns Deutschland singt aber so gut wie niemand mit. Entweder man singt garnicht, oder man bewegt nur alibi-haft die Lippen.


    Selbst viele Fans können die Hymne nicht mitsingen. Statistisch haben wir Deutsche zwar immer viele Anhänger bei solchen Turnieren im Stadion, manchmal sogar weitaus mehr als unsere Gegner, aber beim Hymnensingen hört man davon nichts. Man muss den Ton am Fernseher schon ein bisschen lauter stellen, um die Kurve überhaupt wahrzunehmen.


  • Oh Gott, du glaubst wohl wirklich an die Demokratie. :pinch:

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