Deutsch, deutscher, ...

  • ... am deutschesten?


    Es fiel mir bei der Berichterstattung über die Mordserie der Zwickauer Neonazi-Gruppe wieder auf: Opfer wurden acht Türken, ein Grieche und eine deutsche Polizistin, hää?? Die Opfer waren alle deutsche Staatsbürger.



    Jetzt wird der in Hannover geborene deutsche Schiedsrichter Babak Rafati in den Medien als Iraner gehandelt und mutiert langsam zum Deutsch-Iraner. Ist die nächste Stufe der Iran-Deutsche ... und irgendwann in ferner Zukunft werden seine Nachfahren dann tatsächlich als Deutsche akzeptiert?


    Warum legen wir Deutsche so viel Wert darauf, den anderen als fremd zu bezeichnen? Wo liegt da die Angst?


    Ich hab nicht recherchiert, wie es in anderen europäischen Ländern aussieht. Obama wird in den USA jedenfalls als Amerikaner gesehen, sonst hätte er nicht Präsident werden können. Dass einige Extremisten das anzweifeln, gehört zum politischen Geplänkel.


    Solange wir diejenigen, die sich hier integriert haben, immer wieder auf ihren Migrationshintergund festlegen, dürfen wir uns nicht wundern, wenn das Zusammenleben nicht funktioniert.


    Das schlimme ist: die Sprache beeinflusst das Bewusstsein.

  • Die Macht der Gewohnheit. Jemand der namentlich Babak Rafati heißt erscheint dir natürlich auf erstem Blick nicht als Deutscher. Das muss man erst anderweitig feststellen.


    Die doppelte Staatsbürgerschaften machen nationale Identitäten auch nicht gerade einfacher. Mesut Özil und Nuri Sahin haben beide einen nahezu gleichen Werdegang und auch noch beide die gleichen Pässe. Dennoch wird Sahin als reiner Türke verstanden, weil er für die türkische Nationalmannschaft spielt, obwohl er in Deutschland geboren wurde und eigentlich auch hier lebt (praktisch haben sowohl Özil als auch Sahin jetzt natürlich Madrid als Wohnort). Özil hingegen wird schon eher als Deutscher akzeptiert, auch wenn natürlich viele ihn eher als Deutsch-Türken beschreiben und manche Deutsche ihn garnicht in der NM haben wollen.
    Was ist schon nationale und genetische Identität in unserer globalisierten und immer kleiner erscheinenden Welt?

  • Ja, die Türken vertreiben uns aus unserem Land. Alles klar.


    Wenn jemand die Deutschen abschafft, dann sind es die Deutschen selber. Wer hat denn aufgehört deutsche Kinder zu zeugen um die deutsche Kultur zu erhalten? Die selben narzistischen Volltrottel, die dafür lieber ausländische Billiglöhner ins Land schaffen, damit die zu verbesserten Konditionen für sie arbeiten und überhaupt noch deren völlig überhöhte Renten zusammenverdienen dürfen.


    Diese Suppe haben sich die Deutschen selbst eingebrockt, also hört auf wegen den Ausländern rumzuheulen.

  • Ja, die Türken vertreiben uns aus unserem Land. Alles klar.


    Wenn jemand die Deutschen abschafft, dann sind es die Deutschen selber. Wer hat denn aufgehört deutsche Kinder zu zeugen um die deutsche Kultur zu erhalten? Die selben narzistischen Volltrottel, die dafür lieber ausländische Billiglöhner ins Land schaffen, damit die zu verbesserten Konditionen für sie arbeiten und überhaupt noch deren völlig überhöhte Renten zusammenverdienen dürfen.


    Diese Suppe haben sich die Deutschen selbst eingebrockt, also hört auf wegen den Ausländern rumzuheulen.


    Du hast eine Epochale Anschauung! :thumbdown:
    Hast du überhaupt den Bericht gelesen? :whistling:  :?:



    http://www.ksta.de/html/artikel/1338042576321.shtml

  • Ich habe den Bericht gerade gelesen.


    Ein schon länger am Sachsenring ansässiger türkischer Kulturverein möchte aus Platzgründen nach Weidenpech umziehen. Das sind die Fakten.


    Und?

    Wenn sich hier nun ein Verein etablieren will, der als Grundlage seiner
    Aktivitäten offensichtlich unser Grundgesetz nicht anerkennt, der,
    die Pflege und Erhaltung der türkischen Kultur und Identität an oberster
    Stelle sieht, die doppelte Staatsbürgerschaft propagiert und
    ultrakonservativ selbst unter Türken gilt.


    Und!?

  • Warum haben die Weidenpescher dann über lange Zeit Leerstand und Verfall bejammert, statt selbst was zu tun?


    Ansonsten:


    Seyfi Bozkus, Vorsitzender der größten türkischen Vereinigung Österreichs, will die österreichische Politik bei der Integration stärker in die Pflicht nehmen, warnt dabei aber vor jeglichem Zwang.


    Die Presse:
    Immer wieder wird der Vorwurf laut, dass die Türkei über Vereine wie Atib Einfluss auf österreichische Angelegenheiten ausübt.

    Seyfi Bozkus: Ich bin vom Präsidium für religiöse Angelegenheiten als religiöser Beamter, als Theologe angestellt. Als religiöses Amt arbeiten wir unabhängig von der Politik. In der Türkei, in Österreich und in anderen Ländern.


    In der Türkei ist Religion quasi staatlich geregelt. Ein eigenes Amt für Religion gibt es in keinem anderen Land.


    Von außen kann man das so sehen. Aber von innen kann ich sagen, dass unser Präsidium unabhängig von der Politik arbeitet. Auch, wenn es innerhalb eines staatlichen Ministeriums ist.


    Atib schickt in der Türkei ausgebildete Imame nach Österreich und holt sie nach fünf Jahren wieder zurück. Das klingt nicht integrationsfördernd.


    Wir müssen Integrationsprobleme und Religion unterscheiden. Atib ist nicht in erster Linie ein Integrationsverein, sondern ein religiöser Verein. Aber wir unterstützen jede Integrationsbemühung. Was die Imame angeht, ja, die kommen aus der Türkei. Könnten sie in Österreich ausgebildet werden, müssten wir keine aus der Türkei holen.


    Wenn ein Imam sich in Österreich nicht auskennt, ist das für die Integration wohl nicht förderlich.


    Dasist Interpretationssache. Aber ich bin mir sicher, dass alle Predigtthemen die Integrationsbemühungen fördern. Es gibt kein einziges Beispiel, dass unsere Imame etwas gegen Integrationsbemühungen sagen. Wir legen großen Wert auf die Beachtung der gesellschaftlichen und der verfassungsrechtlichen Regeln.


    Die Predigten werden auf Türkisch gehalten. Warum nicht auf Deutsch?


    Prinzipiell bin ich nicht dagegen. Aber die deutsche Sprache allein macht Integration nicht aus. Die dritte und vierte Generation spricht gut Deutsch und hat trotzdem Integrationsprobleme. Und die erste und zweite Generation versteht Predigten auf Deutsch noch nicht. Wenn diese Menschen etwas auf Deutsch nicht genauso verstehen können, wäre es ja unsinnig, auf Deutsch zu predigen.


    Für die Jüngeren, die in Österreich aufgewachsen sind, wäre es sinnvoll.

    Wenn nach zehn oder zwanzig Jahren alle Mitglieder der Moschee Deutsch sprechen können, dann wäre es unsinnig, nicht auf Deutsch zu predigen.


    Momentan gibt es ja nicht einmal eine deutsche Version der Atib-Homepage.


    Wir wollen die derzeitige Version nicht aktualisieren. Unsere Mitarbeiter machen gerade eine neue Homepage auf Türkisch und Deutsch, vielleicht auch noch auf Arabisch und in anderen Sprachen.


    Man hat den Eindruck, dass Atib sehr zögerlich mit der Öffentlichkeit und Medien umgeht.


    Als ich nach Österreich gekommen bin, habe ich bemerkt, dass wir in der Öffentlichkeit nicht gut bekannt sind. Wir haben keine Beziehungsarbeit, keine Presseabteilung. Darum versuche ich, eine neue Abteilung für die Kommunikation mit der Presse, der Politik und den Behörden zu gründen.


    Atib war vor allem wegen Moscheebauten in den Schlagzeilen. Verstehen Sie, dass Menschen Ängste haben?


    Wir versuchen, solche Ängste zu verstehen. Aber ich habe bisher keine rationale Erklärung dafür gefunden. Es ist immer nur die emotionale oder politische Reaktion.


    Die Bürgerinitiativen sagen, dass sie Angst haben, dass viele Menschen kommen, Parkplätze verstellt werden und es laut wird.


    Parkplatzprobleme und Lärm gibt es auch, wenn Leute in die Kirche gehen, ins Theater oder ins Kino. In Moscheen könnte es am Freitag von zwölf bis zwei Uhr so sein, sonst nicht. Aber natürlich können wir darüber sprechen. Da werden Ängste politisch missbraucht.

    Warum ist es so wichtig, dass bei Moscheeneubauten ein Minarett in den Plänen steht?


    Warum ist ein Turm für eine Kirche wichtig? Eine Moschee mit Minarett ist ein Zeichen der Akzeptanz durch die österreichische Bevölkerung.


    Viele Menschen sehen es als ein politisches Symbol.


    Wenn die europäische Bevölkerung denkt, dass sie mit Minarett und Kuppel ihre Religion verliert, ist das ein Zeichen für mangelndes
    Selbstbewusstsein. Als Muslime wollen wir niemanden bekehren. Es steht eindeutig im Koran: Es gibt keinen Zwang im Glauben.

    Woran liegt es, dass sich laut einer Umfrage 70 Prozent der türkischstämmigen Österreicher eher der Türkei als Österreich zugehörig fühlen?


    Für die Zugehörigkeit zu Österreich muss man sich nicht von der alten Heimat distanzieren. Und wenn man das Zugehörigkeitsgefühl der Muslime zu Österreich verstärken will, muss man ihnen mehr Empathie entgegenbringen.


    Was verstehen Sie unter Empathie?


    Wir laden immer wieder zu Veranstaltungen ein, aber bis jetzt sind nur ganz wenige Politiker unserer Einladung gefolgt. Ich wünsche mir, dass die österreichische Politik stärker auf die Muslime zukommt. Aber Zwangsmaßnahmen bringen nichts. Wir verurteilen als Muslime selbst auch Dinge wie Zwangsheirat und Zwangsislamisierung. Das ist nach menschenrechtlichen und nach islamischen Aspekten falsch. Genauso ist es falsch, der muslimischen Bevölkerung mit Zwang zu begegnen.


    Für mich klingt das nicht wie der Untergang des christlichen Abendlandes.

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